Bezirksliga 03

Ein richtiges "Uhlen-Oha": Mit Geduld und Spektakel zurück an die Spitze!

31. Oktober 2021, 14:20 Uhr

In Jubelpose: Neel Islam (re.) zelebriert seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 für die "Uhlen". Foto: noveski.com

Man habe sich "in der Halbzeit ein bisschen was vorgenommen", forderte Lukas Skwiercz von seinen "Uhlen" deutlich "mehr Aktionen im letzten Drittel und auch mehr Mut". Zu vehalten agierte der Tabellenzweite, der mit einem Sieg die U23 des USC Paloma wieder hinter sich lassen und zurück an die Spitze der Bezirksliga 03 wollte, in den ersten 45 Minuten gegen einen "sehr tief und kompakt stehenden" Kontrahenten von Fatihspor Hamburg (alle Highlights im LIVE-Ticker zum Nachlesen). Die Forderung vom Uhlen-Dompteur: "Häufiger auf die Kette des Gegners zugehen und damit auch mal provozieren, dass sie etwas rausrücken müssen."

Die Führung: UH-Kapitän Tim Finkeldey (li.) drückt das Leder vor Fatihspor-Kapitän Gökhan Ermis in die Maschen. Foto: noveski.com

Ein Vorhaben, dass seine Schützlinge in "brutaler" Art und Weise in die Tat umsetzten. Während die Gäste um Chefcoach Zafer Temirci, gespickt mit vielen ehemaligen Akteuren des damaligen Landesligisten FC Elazig Spor, mit fortlaufender Spielzeit mehr mit sich beschäftigt waren, fing der SV Uhlenhorst-Adler an, das Spielgerät durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, zu zaubern - und sich wie ein Tabellenführer zu präsentieren! 


"Die Jungs haben das super umgesetzt", strahlte "Erfolgscoach" Skwiercz, der nicht nur fünf Tore bejubeln durfte, sondern auch sah, dass ein Treffer schöner als der andere herausgespielt wurde. Bezeichnend: Auch nach dem fünften Streich war der Hunger der "Uhlen" noch nicht gestillt. Vielmehr feuerte Kapitän Tim Finkeldey seine Mannen mit lautem Beifall an, immer  weiter zu machen.

Finkeldey als "Dosenöffner" - "Uhlen" kommen ins Rollen

Anschließend bejubelte Finkeldey seinen wichtigen Treffer gebührend mit der Siegesfaust. Foto: noveski.com

Apropos Tim Finkeldey: Der "Captain" ging voran - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Nach herausragender Vorarbeit des bärenstarken Neel Islam eröffnete Finkeldey den Torreigen mit seinem schwächeren rechten Fuß (52.). Und plötzlich lief es wie am Schnürchen. Die Uhlenhorster kombinierten sich mehrfach im "One-Touch-Stil" durch die Hintermannschaft von Fatihspor und lösten auch Situationen unter Bedrängnis spielerisch. "Wir haben unterschiedlichste Spielertypen", so Skwiercz. "Die Jungs sind intelligent und bewegen sich geil in den Räumen. Das macht es einem Gegner schwierig, sich darauf einzustellen." 


Und das, obwohl man aktuell noch "viele Verletzte" habe, unkte der Übungsleiter. "Wenn jetzt auch noch die Jungs zurückkommen, dann haben wir Tempo und Wucht." Klingt schon fast nach einer kleinen Drohung in Richtung Konkurrenz.

Ein Traumtor jagt das nächste

Mit dem Außenrist besorgte Cem Gürsoy (li.) das zwischenzeitliche 4:0 für UH-Adler. Foto: noveski.com

Ein sportliches Zeichen setzten die Skwiercz-Schützlinge jedenfalls schon am Sonntagvormittag - zumindest im zweiten Abschnitt. Finkeldey und Luca Busse ließen Ball und Gegner laufen, Islam war auf und davon - und jagte das Leder zum 2:0 unter die Latte (59.). Die drei Protagonisten waren auch Initiatoren des dritten Treffers: Alles mit dem ersten Kontakt - und plötzlich stand Timo Widmayer am gegnerischen Sechzehner blank. Mit Hilfe des rechten Innenpfostens traf er ins "Uhlen"-Glück (67.). 


Und es ging munter weiter. Ballgewinn im Zentrum, blitzschnelles Umschalten - und aus 16 Metern schlenzte Cem Gürsoy das Leder mit dem Außenrist ins lange Toreck (83.). Den Schlusspunkt markierte der ebenfalls unheimlich emsige Tugay Durgut, der eine Islam-Flanke von der Grundlinie am zweiten Pfosten mit der Brust aus der Luft pflückte und ins lange Eck einschoss (86.)!

"Wenn die Jungs das auf die Straße bringen, spielen sie richtig geilen Fußball"

Der finale Schlussakkord: Tugay Durgut (re.) markiert nach einer Brustannahme per Dropkick den 5:0-Endstand. Foto: noveski.com

"Wir haben Qualität im Kader - und man hat schon während der bisherigen Saison gesehen: Wenn die Jungs das auf die Straße bringen, dann spielen sie richtig geilen Fußball", sprach Skwiercz genau das an, was sich nach der Pause an der Beethovenstraße abspielte. "Wir haben einfach viele Jungs, die sich unglaublich gut zwischen den Räumen und in den Ketten bewegen und geile Bälle spielen. Wenn wir flach bleiben und in die Tiefe spielen, kommen wir immer wieder zu Aktionen", so Skwiercz auch in Bezug auf die fünf verschiedenen Torschützen. 


Nicht umsonst stellt sein Team die mit Abstand beste und torgefährlichste Offensive der gesamten Liga. Umso schöner, dass man "am Ende auch zu null gespielt" habe, befand Skwiercz abschließend. UH-Keeper Alexander Schulz verlebte jedenfalls einen überaus entspannten und ereignislosen Vormittag zwischen den Pfosten. Geprüft wurde er nicht.

Autor: Dennis Kormanjos

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