Bezirksliga Nord-Meister

„Mission erfüllt!“ – Beharrlichkeit und harte Arbeit zahlen sich beim SC Eilbek aus!

08. Mai 2024, 10:24 Uhr

Eilbeks Erfolgsmacher Kerem Yildirim (Mi.) hat gut lachen. Seit zehneinhalb Jahren ist er im Verein. Nun hat er die Liga-Mannschaft im achten Jahr zum Landesliga-Aufstieg geführt. Foto: Olaf Both

Kerem Yildirim ist eher ein Mann der leisen Töne. Keiner, der groß im Mittelpunkt oder gar im Rampenlicht stehen will. Einer, der sich eher zurückhält. Als jedoch der Moment des ganz großen Triumphes gekommen war, hielt es auch ihn nicht mehr zurück: „Mission erfüllt!“, prangerte in seinem „WhatsApp“-Status – nachdem sich die harte, kontinuierliche, umtriebige und nachhaltige Arbeit endlich ausgezahlt hat. Viel wurde vor der Saison über den aus der Oberliga durchgereichten und in der Konsolidierung mit einigen namhaften Akteuren ausgestatteten Meiendorfer SV, den jungen, hungrigen und talentierten Aufsteiger vom Eimsbütteler TV II oder auch den im Vorjahr nur knapp gescheiterten SC Sperber gesprochen – am Ende setzte sich aber der SC Eilbek die Krone in der Bezirksliga Nord auf!

„Darauf haben wir lange hingearbeitet“, begann die Reise von Kerem Yildirim an der Fichtestraße vor inzwischen zehneinhalb Jahren. „Endlich“ ist er am vorläufigen Höhepunkt angekommen. In seinem achten Jahr als Cheftrainer der Liga-Mannschaft hat er den SC Eilbek in die Sphären gehievt, in die man sich mit behutsamer, geduldiger und eifriger Arbeit verdientermaßen katapultiert hat. „Wir waren die Mannschaft, die kontinuierlich performt und gepunktet hat.“ Der SC Eilbek hat die mit Abstand meisten Siege eingefahren, die meisten Tore geschossen, die wenigsten Gegentreffer kassiert, steht sowohl in der Hin- als auch in der Rückrundentabelle sowie im Heim- und Auswärtsranking auf dem Platz an der Sonne. Mehr geht nicht!

"Hat zwei Jahre gedauert, bis wir zu alter Stärke zurückgefunden haben"

Miguel Marcus in Jubelpose. Im Winter verstärkte der Offensiv-Wirbelwind die Mannen von der Fichtestraße. Foto: Olaf Both

Vor drei Jahren vollzog man an der Fichtestraße einen größeren Umbruch. „Und es hat wirklich zwei Jahre gedauert, bis wir wieder zu alter Stärke zurückgefunden haben. Aber seit drei Jahren arbeiten wir kontinuierlich mit dieser Truppe“, ließ man sich auch von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen. „Wir hatten das erste Mal seit langer Zeit viele junge Spieler auf dem Platz. Denen wollten wir zeigen, wie es in der Bezirksliga ist, sie dann weiterentwickeln, um schließlich an gewissen Stellschrauben zu drehen. Ein Jahr lang hat das gedauert. Aber es war auch schon im ersten Jahr – während der Corona-Zeit – erfolgreich.“

"Ich wollte unbedingt in die Nord reinkommen"

Noch erfolgreicher war man in der vergangenen Saison, als der SCE nach der Hinrunden-Meisterschaft bereits ganz oben anklopfte, dann aber einen kleinen Einbruch in der Rückserie erlebte. „Da haben wir es hintenraus in den wichtigen Spielen aus der Hand gegeben“, blickt Yildirim zurück. Allerdings war das in der Ost-Staffel, wo die Mannen von der Fichtestraße über Jahre ihr sportliches Zuhause hatten. Das änderte sich jedoch vor dieser Saison. „Ich wollte unbedingt in die Nord reinkommen“, verrät der Erfolgscoach – und fügt an: „Wir waren jetzt sieben Jahre lang in der Ost und ich weiß, wie ‚eklig‘ es dort ist. Da muss einfach alles stimmen. In der Nord hatten wir auch mal Tage, wo eine Kleinigkeit vielleicht nicht gepasst, man aber trotzdem noch gewonnen hat.“ Was Yildirim an der Nord-Staffel besonders mag: „Die Mannschaften versuchen, Fußball zu spielen. Das bringt einem auch als Trainer mehr Spaß.“

"Das war der 'Game Changer'"

Yildirims rechte Hand: Sevkan Aba (li.) ist als Co-Trainer ebenfalls einer der Väter des Erfolges - und wird vom Chefcoach explizit gelobt. Foto: Olaf Both

Doch wo genau hat man die Hebel angesetzt, um nicht wieder nach der Winterpause einzubrechen? „Wenn man sich die Tabelle anschaut, dann sieht man schon, was wir verändert haben“, spricht Yidirim auf den Defensivbereich an. „Wir haben in der Defensivarbeit mehr Stabilität reinbekommen. Das war der ‚Game Changer‘“, ist er sich sicher. In dieser Spielzeit hat man gerade mal 29 Gegentreffer schlucken müssen. Im Jahr davor waren es noch 60 Gegentore – mehr als doppelt so viele. Deshalb: „Jetzt musste es einfach sein! Wenn du so eine Entwicklung nimmst, dann kann man nicht auf ewig in der Bezirksliga bleiben. Das kann ja auch nicht mein Anspruch sein“, verdeutlicht er.

"Wir kommen über das Team"

Dabei betont er auch, dass es nicht um ihn geht. Der Erfolg an der „Fichte“ hat mehrere Väter. Einer davon: Co-Trainer Sevkan Aba. „Es ist auch sein ganz großer Verdienst. Wir arbeiten auf einer Ebene. Das hat uns vor allem in diesem Jahr extrem geholfen.“ Und das sportliche Erfolgsrezept lautet: „Wenn man mal in unsere Reihen guckt, dann sieht man, das sind alles Jungs, die sich das hart erarbeitet haben. Wir haben nicht viele Spieler, die über einen längeren Zeitraum oder generell mal höherklassig gespielt haben. Wir kommen über das Team. Darauf haben wir uns bei jedem Training eingeschworen. Alles, was wir aufgebaut haben, ist nicht in dieser Saison passiert, sondern das sind drei Jahre harte Arbeit.“

"Die meisten Jungs spielen das erste Mal in der Landesliga"

Jan-Phillip Meier (2. v. li.) ist einer von wenigen Spielern, der schon Oberliga-Luft schnupperte. Foto: Olaf Both

Was die Zielsetzung in der nicht nur für ihn neuen Spielklasse angeht, baut der 36-Jährige dementsprechend auch keine Luftschlösser: „Die meisten Jungs spielen das erste Mal in der Landesliga“, unterstreicht er die Tatsache – und meint: „Wir wollen uns weiterentwickeln, so weiterarbeiten, wie wir es bis jetzt gemacht haben, natürlich die Klasse halten – und dann versuchen, uns dort zu etablieren“, will man „mal schauen, was drin ist“. Aber der Verbleib in der Landesliga steht beim SC Eilbek über allem.

Autor: Dennis Kormanjos