Überraschender Abgang: Ceylani verlässt Türkiye!

„Irgendwann kommt der Punkt, wo man an sich denken muss“

28. September 2015, 21:58 Uhr

Yalcin Ceylani hat den FC Türkiye verlassen. Foto: noveski.com

Seit elf Tagen versucht sich Matthias Stuhlmacher als neuer Cheftrainer beim FC Türkiye – am vergangenen Samstag durfte der Neucoach mit seinen Wilhelmsburgern den ersten Sieg nach zuvor sieben Liga-Schlappen am Stück bejubeln. Einer, der schon in der Woche zuvor bei der Niederlage in Buxtehude von draußen zugucken musste, durfte erneut nur mit einem Platz auf der Ersatzbank vorlieb nehmen: Torsteher Yalcin Ceylani. Der langjährige Oberliga-Fänger, der mit herausragenden Leistungen einen ganz wesentlichen Teil zum ersten Oberliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte des FC Türkiye beitrug, zur Nummer zwei degradiert? Zumindest musste er abermals seinem Kontrahenten Tobias Braun den Vortritt lassen.

Eine Situation, die dem 27-Jährigen ganz und gar nicht schmecken kann. Eine Konstellation, aus der Ceylani nun seine Konsequenzen zieht: Nach unseren Informationen hat der ehemalige Schlussmann des SV Rugenbergen und vom Oststeinbeker SV dem Verein noch am Samstag über seinen sofortigen Abschied informiert und seine Sachen abgegeben! „Eines werde ich definitiv nicht machen: Nachtreten oder schmutzige Wäsche waschen! Natürlich hätte ich mir gewünscht, zu erfahren, weshalb ich nicht spiele. Ich bin ja auch keine 18 mehr. Aber diese Entscheidung ist ganz allein meine. Es haben sich einfach ein paar Dinge aufgestaut“, lässt uns Ceylani wissen, der trotz dessen betont: „Ich bin mir sicher, dass es unter Matthias Stuhlmacher mit dem FC Türkiye wieder bergauf geht!“

Reaktionsschnell und auf der Linie eine Macht: Yalcin Ceylani. Foto: noveski.com

Der unheimlich sprungstarke und äußerst sympathische Keeper, der bei den Wilhelmsburgern für die „Teambuilding-Maßnahmen“ sowie für die Mannschaftskasse verantwortlich war, erklärt: „Ich war immer jemand, der nur ans Team gedacht und alles für die Mannschaft getan hat. Aber irgendwann kommt auch der Punkt, wo man mal an sich denken muss – und der war jetzt erreicht. Die aktuelle Situation konnte ich einfach nicht mehr mit mir selbst vereinbaren. Normalerweise bin ich überhaupt nicht der Typ für ständige Vereinswechsel, habe mir inständig gewünscht, dass ich auch hier eine lange Zeit bleiben kann – wie in Rugenbergen, wo ich sechs Jahre aktiv war.“

Wie es nun weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen. „Der Zeitpunkt ist natürlich äußerst unglücklich, da die Wechselfrist gerade abgelaufen ist. Ich weiß ja auch nicht, ob der Verein mir die Freigabe erteilen würde, ansonsten wäre ich bis März gesperrt. Deswegen werde ich mich jetzt erst einmal voll dem Futsal und meiner Freundin widmen. Die wird sich hoffentlich freuen“, so Ceylani mit einem Augenzwinkern. Bereits am Dienstag geht es für ihn mit den Hamburg Panthers nach Rumänien, wo die Hauptrunde des UEFA-Futsal-Cups ansteht.