Ungläubiger Blick bei Felix Dellert (l.). Dem vermeintlichen Führungstreffer ging ein Foulspiel von Simon (2. v. r.) an Hanke (r.) voraus. Foto: timelash.de

„In der ersten Halbzeit hat UH-Adler uns den Schneid abgekauft, war aktiver und präsenter“, gestand NTSV III-Coach Jan-Hendrik Schmidt. Aus den Feldvorteilen konnten die Hausherren jedoch nichts Zählbares aufs Papier bringen. Nach einer wackeligen Anfangsviertelstunde, in der Tim Sobek und Daniel Buchholz zwei gefährliche Vorstöße hatten, ließ der Gast nur noch wenige Chancen zu. In der 18. Minute strich ein Schuss aus zwölf Metern nur knapp am Lattenkreuz vorbei. Kurz vor der Pause wäre Felix Dellert beinahe zur Stelle gewesen, als Niendorfs Torwart Stefan Simonsen einen Ball von der Brust abprallen ließ. Nach vorne ging bei den „Sachsenweglern“ jedoch gar nichts. „Wir waren zu hektisch, haben das auch in der Pause angesprochen und die Fehler korrigiert“, so Schmidt, dessen Elf wie ausgewechselt aus der Kabine kam.

Siegtorschütze Gehrke feiert seinen Treffer auf besondere Art und Weise. Foto: timelash.de

„Wir standen nun sehr kompakt, haben eigentlich nichts mehr zugelassen.“ Einmal klingelte es allerdings doch im Kasten von Simonsen. Dem Treffer wurde jedoch die Anerkennung verweigert: Dellert feierte bereits das vermeintliche 1:0 für UH, doch Florian Simon soll zuvor bei seiner Kopfballvorlage Gegenspieler Marcel Hanke mit dem Ellenbogen zu Boden gedrückt haben (61.). Wenig später fiel aus heiterem Himmel die Niendorfer Führung, als sich Simon und Schrum im Zusammenspiel uneins waren und der kurz zuvor „abgeräumte“ Hanke einen „Vorstoß in bester Lucio-Manier“, wie Schmidt hinterher meinte, startete. Der Defensivakteur bediente Bo Gehrke und der ließ sich nicht zweimal bitten – 1:0 NTSV III (65.)!

UH bekam in der Folge wenig Gelegenheiten zum Ausgleich, stattdessen hätte Niendorf bei Kontern in den freien Räumen, die sich nun vermehrt boten, eigentlich das zweite Tor machen können. Doch sowohl Gehrke als auch der zweite Torjäger in Reihen der „Himmelblauen“, Matthias Köhler, konnten Robert Block kein zweites Mal überwinden. „Wir wissen, dass wir mit Bo Gehrke und Matthias Köhler zwei Waffen im Team haben. Mittlerweile haben wir auch einen Weg gefunden, diese in Szene zu setzen. Das hat uns im letzten Jahr noch gefehlt“, so Schmidt. Es blieb trotz einer sehr passiven ersten Spielhälfte von Seiten der Gäste beim Auswärtstriumph, der laut Schmidt zwar „glücklich, aber nicht unverdient“ zustande kam. Da auch die Oberliga-Truppe (3:0 gegen Paloma) sowie die U23 (4:0 gegen Sparrieshoop) ihre Spiele gewannen, kann man alles in allem von einem Niendorfer Sonntag sprechen.

Die Partie in der Bildershow: timelash.de!