„Mit gutem Fußball auf uns aufmerksam machen“

Altona 93: Pressesprecher Andy Sude im Gespräch

11. April 2014, 15:09 Uhr

Spielte eine gute Rolle in der Oberliga: Altona 93. Foto: KBS-Picture.de

Altona 93 spielt in der Oberliga Hamburg aktuell um den Vizemeistertitel mit. Mittelfristig soll es wieder eine Etage höher gehen für den Traditionsklub, der sich einer kreativen Fankultur erfreut. AFC-Pressechef Andy Sude über die kommende Saison, den „Star Wars“-Bezug und die Spielstätten-Problematik.

FussiFreunde: Hallo Herr Sude, der AFC steht auf Rang drei und streitet sich mit dem SV Curslack-Neuengamme um den zweiten Platz. Wie zufrieden ist das Team mit dem bisherigen Saisonverlauf und was ist noch drin?

Sude: Zufriedenheit ist nie ein guter Berater. Wir hatten einen erheblichen Aderlass im Winter zu verkraften und haben das super auffangen können. Punkt- und Torverhältnis sowie die Pokalsituation sind besser als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Wenn dann am Ende wieder die Vizemeisterschaft steht (Dassendorf ist zu stabil, um sich den Titel noch nehmen zu lassen) und wir im Pokal noch einen Schritt tun können, dann haben wir das Saisonziel „sportliche Weiterentwicklung“ erreicht.

FussiFreunde: Der Vertrag mit dem Trainerteam wurde verlängert, wie sieht die Kaderplanung für die kommende Saison aus? Gibt es schon Ab- und Zugänge zu vermelden?

Mit Jakob Sachs vom SC Victoria, Kim Helmer vom FC Elmshorn sowie Sven Körner (Paloma) und Marko Sumic (Nikola Tesla), die in der Winterpause zu uns gestoßen sind, haben wir in Sachen Qualität und Perspektive bereits entscheidende Schritte getan. Weitere Verpflichtungen sind nicht ausgeschlossen. Ziel ist es aber, mit einem großen Teil des jetzigen Kaders in die neue Saison zu gehen.

FussiFreunde: Wie sehen die sportlichen Ziele aus, ist der Aufstieg das große Muss?

Auch für die kommende Saison ist der absolute Fokus auf die sportliche Weiterentwicklung der Mannschaft gelegt. Natürlich „muss“ ein Verein wie Altona 93 auf Sicht wieder in der Regionalliga spielen. Aber solange die Gegebenheiten infrastrukturell und wirtschaftlich die teurere Spielklasse nicht hergeben, werden wir in der Oberliga mit gutem Fußball auf uns aufmerksam machen!

FussiFreunde: Im Fokus steht immer noch die Stadion-/Sportstättensituation. Gibt es Neuigkeiten zum Sportpark Baurstraße? Verhandelt der Club mit weiteren Vereinen über eine gemeinsame Nutzung bestehender Sportplätze, so wie es mit Union 03 vorgesehen war?

Die Neuigkeiten in Sachen Baurstraße sind ja öffentlich nachzulesen. Dort wird aber nicht der Ort sein, an dem wir ein Regionalliga taugliches Stadion vorfinden oder erbauen, sondern vielmehr – soweit die Kapazitäten es dort zulassen werden – der gesamte Spielbetrieb hinter der Ligamannschaft. Gehen Sie davon aus, dass unser Vorstand auf dem Thema Stadion die höchste Priorität hat. Leider fehlte bis dato ein Stück weit der Support der städtischen Gremien und Instanzen, aber wir versuchen nach wie vor eine Lösung zu finden.

FussiFreunde: Der Verein verfügt über eine große Fanbasis, die das Team unterstützt. Wie kommt die Verknüpfung zu Star Wars zu Stande?

Star Wars beim AFC: eine besondere Fankultur in der Oberliga Hamburg. Foto: KBS-Picture.de

Zunächst begab es sich, dass auf Auswärtsfahrten (letzte RL Saison des AFC) die reisenden Fans aus einer Laune heraus alle möglichen Lieder auf „Oi“ sangen. Das war (auch im Stadion) ein riesiger Spaß. Doch über mehrere Monate hatten sich nur zwei der Songs gehalten: „Wenn ich einmal traurig bin, ruf ich einmal ‚Oi!’ – ‚Oi!’ ...“ und „Der Jedi-Ritter-Song“.
Zudem sind unsere Fans bei fast allen Spielen von einem AFC-Anhänger aus Duisburg begleitet worden, der sich im Fan-Forum „Altobelli“ nannte. Er war eigentlich Schalker, doch das erste Fußballspiel, zu dem ihn seine Eltern allein gelassen haben, war das Pokalspiel MSV Duisburg – Altona 93. Seitdem hatte er eine Leidenschaft für den AFC. Legendär eine Story aus Magdeburg, als er allein im Block stand und den Ordnern erzählte, es käme noch ein Bus (der dann zur Überraschung der Ordner auch nach zwanzig Minuten und 0:2-Rückstand noch kam). Altobelli hatte sich aus einem DINA4-Papier und einer Klarsichthülle eine „Zaunfahne“ gebastelt, die JODA auf einem schwarz-weiß-roten Hintergrund zeigte. Vielleicht ist das der schlussendliche Grund, dass sich der Song gehalten hat und erklärt den „Star Wars“ Bezug.

Interview: Robert Stoll

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