Poppenbüttel durchbricht „ohne Torwart“ 100-Tore-Schallmauer!

SCVM verabschiedet sich mit Elf-Tore-Schützenfest

12. Mai 2016, 23:55 Uhr

Adrian Sousa (M.) erzielte im letzten Saisonspiel noch einmal einen Dreierpack. Foto: noveski.com

Vier Tore fehlten dem SC Poppenbüttel noch, um die 100 voll zu machen. „Das war meine Vorgabe vor dem Spiel und die Zielsetzung“, erklärte der scheidende Cheftrainer Olaf Ohrt nach seinem letzten Auftritt beim designierten Hansa-Meister, der in der Vorwoche Grund zum Jubeln hatte, nachdem man mit einem 9:0-Kantersieg über Croatia die Meisterschaft unter Dach und Fach brachte. Im Gastspiel beim bereits abgestiegenen SC Vier- und Marschlande setzten die Mannen von der Bültenkoppel von der ersten Minute an alles auf eine Karte und knackten die 100-Tore-Marke noch vor dem Pausentee. Allerdings musste der SCP beim Absteiger auch insgesamt fünfmal (!) hinter sich greifen, weil man „ohne Torwart gespielt“ habe, wie Ohrt kritisch anmerkte.

Stammtorhüter Maximilian Rohrbach fehlte urlaubsbedingt und so musste „Oldie“ Christian Hillmer zwischen die Pfosten. Bereits beim 5:3-Heimsieg vor gut zwei Wochen hütete der 33-Jährige den Kasten und leistete sich Fehler um Fehler. „Am Ende hätte ich auch einen Spieler ins Tor stellen können“, so Ohrt. Denn der SCVM ging in Person von Christian Pawlak früh in Führung! Doch Poppenbüttel drehte das Geschehen blitzschnell auf den Kopf: Adrian Sousa per Doppelpack, Tom Bober – nach Vorarbeit von Stefan Winkel – und der beste Torschütze der Landesliga Hansa höchstselbst machten aus dem 0:1 eine 4:1-Führung! „Bei den ersten drei Gegentoren haben wir aber mal so richtig krasse Geschenke verteilt“, befand SCVM-Coach Matthias Räck. Mit dem zwischenzeitlichen 4:1 erzielte Winkel nicht nur seinen 27. Saisontreffer, sondern sorgte zugleich auch dafür, dass die vom Trainer vorgegebene Zielsetzung erreicht wurde: Der 100. Saisontreffer!

Der erste Durchgang war ein munteres Scheibenschießen. Erneut Pawlak und Patrick Rösler verkürzten auf 3:4 – auch weil SCP-Fänger Hillmer nicht glücklich wirkte. Den 5:3-Pausenstand für die Gäste komplettierte Gerrit Pressel! Der ehemalige Norderstedter war es dann auch, der nach dem abermaligen Anschlusstreffer durch „Dreifach-Schütze“ Pawlak, der sich zur Verwunderung seines Trainers bei keinem seiner Tore freute, das vorentscheidende 6:4 durch „Dreierpacker“ Sousa vorbereitete! Die letzte Bude eines irren Schlagabtauschs gebührte jedoch den „Deichkickern“: Felix Rehr verabschiedete seine Vier- und Marschländer mit dem 5:6 in die Bezirksliga. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, hinten mit einer Dreier-, anstatt einer Viererkette gespielt. Die Jungs wollten zum Abschluss auch nochmal die Prämien einstreichen“, scherzte Ohrt und führte aus: „Wir haben dem Gegner viel Raum gelassen, hätten aber jederzeit noch zwei oder drei Gänge höher schalten können.“

Sein Gegenüber, Matthias Räck, bilanzierte: „Wir hätten heute auch neun oder zehn Tore schießen können, hatten viele Überzahl-Situationen, die wir schlecht ausgespielt haben oder wo wir ganz einfach die falschen Entscheidungen getroffen haben.“ Auf die Frage, ob er ein solches Ergebnis als Übungsleiter schon einmal erlebt habe, entgegnete Räck, der zur kommenden Saison das Traineramt beim FC Bergedorf 85 übernimmt: „Ein 6:5 noch nicht, aber zu meiner Zeit in Schleswig-Holstein beim TSV Trittau haben wir mal gegen Groß Grönau 5:4 gewonnen.“