Neu-Coach Hüttig mit Condor II vor schwerer Saison!

„Ich bin einer, der die Grenzen sehr streng zieht!"

28. Juni 2016, 18:15 Uhr

Raubvogel Oliver Streich darf sich mit seinem neuen Trainergespann auf die Landesliga freuen. Foto: noveski.com

Neuer Trainer – neues Spiel – neues Glück! Der SC Condor II ist wie viele andere Teams bereits in die Saisonvorbereitung gestartet. Fortan auf der Kommandobrücke: Robin Hüttig , der als Chefcoach den Ton angibt. Assistiert wird ihm vom Rainer Ernst. Damit es im nächsten Jahr nach dem Aufstieg in die Hansa-Staffel nicht gleich wieder runter in die Bezirksliga geht, wird Hüttig eine klare Linie fahren, wie er uns im Gespräch verrät.

Das erste Mal in der Vereinsgeschichte des SC Condor gelang dem Reserveteam der Aufstieg in die Landesliga, was unter anderem den letztjährigen Trainern Heiko Klemme und Jan Pawletta zu verdanken ist. Allerdings stand schon lange fest, dass sich die Übungsleiter nach der Saison verabschieden würden und Robin Hüttig (28) die Nachfolge antritt. Somit geht der neue Hansa-Ligist mit einem jungen und dynamischen Coach an den Start, der vorher das Team von BU III in der Kreisklasse trainierte. Ihm zur Seite steht mit Rainer Ernst ein Co-Trainer, der bisher beim 1. FC Hellbrook in der Kreisliga tätig war. Hüttig über seine neue Aufgabe: „Ich habe einen sehr positiven Eindruck! Das Team hat super Charaktere und so einen starken Zusammenhalt mit solch einer Harmonie habe ich selten erlebt. Es liegt sicherlich noch viel Arbeit vor uns. Gerade im Bereich der Gedanken- und Handlungsschnelligkeit müssen wir noch einiges tun und auch das Körperliche müssen wir noch ein bisschen stärken. Aber es ist eine super Zusammenarbeit mit den Spielern. Es ist einfach eine Mannschaft! Das kann man gar nicht anders beschreiben.“

Sicherlich könnte man meinen, dass der gebürtige Bielefelder – spielte aktiv in der Westfalenliga bei Gütersloh 2000 und in der Landesliga beim VfL Theesen – noch ein wenig zu jung ist, um in der Hansa-Staffel das Zepter zu schwingen. Doch wenn man Hüttig erlebt, erkennt man sofort, dass er genau weiß, was er macht und klare, strukturierte Gedanken mitbringt. Mit Liga-Coach Christian Woitke erlangte er zudem die Trainer-B-Lizenz, wobei sich die beiden Team-Dirigenten kennenlernten. Und den Sprung in die Landesliga fasste sich der neue Trainer schon seit einiger Zeit ins Auge: „Es war sowieso klar, dass ich in den Leistungsbereich wollte. Und als ich erfuhr, dass Condor einen neuen Trainer suchte, habe ich über Christian Woike angefragt. Dass die Mannschaft letztendlich in die Landesliga aufstieg, ist natürlich nochmal ein schöner Trumpf oben drauf. Aber generell wollte ich als Trainer dahin, wo ich als Spieler zuletzt auf dem Platz geendet bin, auch wenn das jetzt ein großer Schritt ist.“

„Ich erlaube mir keine Abweichungen"

Vom Oberliga-Absteiger Meiendorfer SV kommt Dennis Facklam an den Berner Heerweg. Foto: noveski.com

Seine Buffer wird Hüttig jedoch nicht mehr schnüren, denn eine Knieverletzung rief sein frühes Karriereende herbei. Doch ohne Fußball geht es für den Coach nicht, weshalb er jetzt all seine Erfahrung an die Zweite Herren der Raubvögel weitergeben wird. Klare Vorstellungen sind ebenfalls vorhanden, um das Team weiter voran zu bringen. Hüttig dazu: „Ich persönlich bevorzuge das schnelle Spiel, das aus einer geordneten Defensive hinausgeht und im schnellen Aufbauspiel mit relativ wenig aber gezielten Bällen direkt in die Spitze kommt. Das ist der Grundgedanke unserer Spielidee, was wir natürlich auch so umsetzen wollen.“ Sicherlich ist es immer eine gewisse Herausforderung für einen Trainer, wenn Teile seines Teams gleichalt sind oder sogar noch ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben. Doch was das angeht, hat der junge Coach keine Bedenken: „Es ist schon so, dass man in Anführungszeichen noch bei den Jungs mittendrin ist, weil man einfach das gleiche Alter und die selben Interessen hat. Aber da haben wir ganz klar eine Grenze gezogen, was bedeutet: Wenn wir im Training sind, bin ich der Trainer und der Fokus liegt auf unseren Übungen und die bevorstehenden Spiele. So stecken wir das Verhältnis ganz klar ab. Dennoch muss man natürlich als junger Trainer ein bisschen mehr aufpassen, als einer, der ein bisschen älter als die Spieler ist“, stellt Hüttig sein Verhältnis zur Truppe klar und betont: „Ich habe der Mannschaft deutlich gesagt, dass ich einer bin, der diese Grenzen sehr streng zieht und, dass ich mir da keine Abweichungen erlaube. Denn der Fokus liegt absolut darauf, dass wir ein gutes Training absolvieren.“

Mit einer klaren Struktur im Spieler-/Trainer-Verhältnis will Hüttig sein Team demnach gut durch die Liga bringen, was nach dem Aufstieg nicht ganz so leicht wird: „Wir wollen definitiv die Klasse halten. Was man so hört, ist es wohl die stärkste Landesliga, die es seit längerer Zeit gegeben hat. Deshalb ist das ganz klare Ziel, dass wir in der Liga bleiben wollen. Das wird eine sehr schwere Aufgabe, denn es sind wirklich starke Mannschaften dabei. Ich denke, dass es in der Hammonia-Staffel einfacher zu spielen gewesen wäre.“ In der Kaderplanung für die kommende Saison ist man derweil auch schon gut vorangeschritten, schloss diese jedoch noch nicht ab. Bisher wurden drei Spieler ans Team gebunden. Namentlich sind das: Dennis Facklam (Meiendorfer SV), Lennard Behrends (BW 96 Schenefeld) und Jonas Gögge (TSC Wellingsbüttel).

Autor: Mathias Merk