Der Schnelsener Führungstreffer durch Mariusz Zmijak (l.). Foto: Klaas Dierks

Die „knappe“ 1:3-Niederlage in der Vorwoche gegen Harksheide schien die Flurstraßen-Jungs beflügelt zu haben. Die ersten 20 Minuten konnte Lurup die Partie mehr als ausgeglichen gestalten und hatte gute Offensivaktionen durch Özdemir, Weys Karimi und Badilli. Etwas überraschend daher das 1:0 durch Mariusz Zmijak, Schnelsens stärkster Spieler des Abends. In der 21. Minute düpierte die regionalligaerfahrene Nummer zehn die Abwehr der Gäste und überwand Ansar Pazhigov mit einem trockenen Schuss ins linke Eck.

Das 1:1 von Hasan Özdemir (M., 11) aus der zweiten Reihe. Foto: Klaas Dierks

Wer nun aber einen Einbruch der Moral beim Schlusslicht der Liga erwartete, wurde enttäuscht. In der 27. Minute verblüffte Lurups Kapitän André Drawz mit einem Freistoß fast von der Mittellinie, der an die Latte klatschte, den gegnerischen Torwart (und vielleicht auch sich selbst und seine Mitspieler). Der Nachschuss aus nächster Nähe durch Nicolas Nehls ging hoch drüber.

Acht Minuten später gelang wie schon letzte Woche gegen TuRa Harksheide der Ausgleich zur Pause. Nach einer gelungenen Ballstafette vollendete Hasan Özdemir mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze mittig unter die Latte. In der 43. Minute gelang dem SVL dann sogar die erste Führung der Saison. Nach einem groben Abwehrschnitzer des Heim-Teams behielt Yakup Badilli die Nerven und schob den Ball an Keeper Jonas Köhler vorbei zum 1:2 in die Maschen.

Im Eins-gegen-Eins behält Yakup Badilli (2. v. l.) die Nerven und vollendet zum 2:1 für den SVL. Foto: Klaas Dierks

Die zweite Halbzeit verlief weitgehend ausgeglichen, auch wenn Schnelsen gegen Ende der Partie mehr vom Spiel hatte, ohne ganz zwingend zu sein. Die entscheidenden und umstrittenen Szenen spielten sich um die 75. Minute herum ab. Bei einem Angriff über die linke Seite der Germanen kam ein Spieler vom Riekbornweg bei einem Laufduell mit seinem Gegner (und unabhängig davon der Schiedsrichter) ins Straucheln. Der Unparteiische entschied daraufhin auf Freistoß für Schnelsen. Dieser wurde noch in die Proteste der Luruper hinein ausgeführt und an den Sechzehner geschlagen. Von dort flankte ein Germane auf einen Mitspieler, der den Ball über den herauseilenden Torwart hob. Den Zusammenprall der beiden wertete der Schiedsrichter als Foul gegen Schnelsen und pfiff in der 76. Minute Elfmeter. Auch diese Situation war bei Spielern und im Publikum umstritten. Phillip Liebe schnappte sich das Leder und verwandelte ins rechte untere Eck. Lurups Keeper Pazhigov war noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern.

Vom Punkt aus sorgt Schnelsens Philipp Liebe (r.) für den Endstand. Foto: Klaas Dierks

In der letzten Viertelstunde spielten beide Mannschaften auf Sieg, der aber keinem Team vergönnt war. So trennte man sich am Ende 2:2. Während Lurup nun versuchen wird, zuhause gegen Inter Hamburg weitere Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, bietet sich Schnelsen auswärts gegen den VfL Pinneberg II die Gelegenheit, oben anzudocken. Allerdings wird ihnen dabei wohl ihr Kapitän Patrick Fernandes Silva fehlen, der nach dem Abpfiff mit Verdacht auf Mittelfußbruch in die Klinik musste. Gute Besserung von dieser Stelle!

Bericht und Bilder: Klaas Dierks!