Offiziell: Güler neuer Lurup-Chefcoach!

„Eine Umstrukturierung war erforderlich“

18. Oktober 2016, 12:24 Uhr

Nejat Güler übernimmt das Ruder beim SV Lurup. Foto: Klaas Dierks

Am Sonntagabend berichteten wir über die neue sportliche Ausrichtung beim SV Lurup – wohl ein wenig vorschnell, wie uns Herren-Obmann Niels Ebert nun auf Nachfrage mitteilt: „Wir wollten eine Umstrukturierung und ein neues Konzept. Das stimmt. Aber die Vorstandssitzung und der endgültige Beschluss fanden erst am gestrigen Montag statt.“ Dort wurde es dann aber offiziell gemacht: Nejat Güler wird neuer Cheftrainer der Liga-Mannschaft! „Ja, das kann ich bestätigen“, so Ebert, der noch hofft, dass Juergen Trapp dem Verein auch als Co-Trainer erhalten bleibt. Aber in diesem Punkt stehen die entscheidenden Gespräche noch aus.

„Ganz allein die sportlichen Resultate haben uns dazu veranlasst, diesen Schritt zu gehen“, begründet Ebert die Trennung von Frank Ramcke und Olaf Elling. „Drei Trainer für eine Landesliga-Mannschaft sind eigentlich ein Traum, auch das Umfeld ist ja gegeben. Aber die Vorstellungen waren andere. Zudem hat die Trainingsbeteiligung zuletzt einfach nicht mehr gestimmt. Aus diesem Grund mussten wir diesen Schritt gehen und wollen die Erste und Zweite zusammenlegen.“ Die Begründung, weshalb die Wahl schlussendlich auf Nejat Güler fiel, der bis dato die Zweitvertretung in der Kreisliga 2 recht erfolgreich trainiert hat, liefert Ebert wenig später: „Nejat hat in der zweiten Mannschaft gute Spieler und unser Liga-Kader umfasst nur noch 14 Mann. Er kennt die Jungs gut und gibt immer 1000 Prozent.“ Dass es aber nicht nur in der jüngeren Vergangenheit, sondern auch am letzten Wochenende beim Spiel der „Zwoten“ gegen den HFC Falke (3:2) zu durchaus lauter Kritik am Auftreten des neuen Cheftrainers gab, hat die Verantwortlichen bei der Entscheidung nicht abgeschreckt: „Nejat ist ein sehr spontaner, emotionaler und offener Mensch, der oft falsch verstanden wird. Wenn er einen Fehler macht, dann entschuldigt er sich dafür und sieht es ein. Aber natürlich dürfen solche Dinge wie am Sonntag nicht passieren, das ist uns allen klar!“

„Pablo wird auch in der Rückrunde für den TSV Sasel II spielen!“

Pablo Cardoso wird nach Aussage seines Trainers Tom Woltemath auch weiterhin für den TSV Sasel II spielen. Foto: noveski.com

Im selben Atemzug mit der Meldung, dass Güler neuer Liga-Trainer werden würde, berichteten wir auch über die von diesem getätigten Aussagen, dass einige neue Spieler kommen sollen – darunter Hakan Ucan (ASV Hamburg) und Pablo Cardoso (TSV Sasel II). Die Klubs, die diese Abgänge zu kompensieren hätten, bestreiten jedoch vehement, dass da etwas dran sei. Sasel II-Coach Tom Woltemath erklärt uns gegenüber: „Richtig ist, dass Pablo von Lurup kontaktiert wurde. Er hat aber nicht zugesagt. Pablo ist ein sehr wertvoller Spieler unserer Mannschaft und wird auch in der Rückrunde für den TSV Sasel II spielen!“ Mo Wadhwa, Übungsleiter des ASV Hamburg, weiß gar nichts vom Interesse: „Ich habe mit dem Spieler gesprochen und der hat mir gesagt, dass es nicht stimmen würde.“

„Dieser Schritt war richtig!“

Blickt man gute anderthalb Jahre zurück, war die Stimmungslage rund um den Verein eine komplett andere. Mit Berkan Algan als Trainer wurde der SV Lurup Meister der Landesliga Hammonia und schaffte die Rückkehr ins Hamburger Fußball-Oberhaus. Dennoch stand der Gesamtverein vor einer schweren Entscheidung. „Ein Großsponsor hat aufgehört, weshalb wir Trainer und Mannschaft nicht mehr bezahlen konnten“, blickt Ebert zurück. Den Entschluss, den Oberliga-Startplatz wahrzunehmen, bereut er indes bis zum heutigen Tag nicht – trotz der sportlichen Talfahrt: „Dieser Schritt war richtig! Wir hatten einen Drei-Jahres-Plan und uns war klar, dass es kaum möglich sein wird, die Oberliga zu halten. Aber wir wollten unter keinen Umständen abmelden und die Saison durchziehen. Das haben wir getan. Nichtsdestotrotz haben wir uns erhofft, dass wir den Kader in der Form weitestgehend aufrecht erhalten und durch Zuläufe von außerhalb verstärken können, so dass wir uns in der Landesliga fangen. Beides ist nicht geschehen! Aber der SV Lurup ist ein Traditionsverein – wir mussten diesen Weg gehen. Dennoch sage ich auch: Die Vorstellungen waren anderen!“

Mitte November soll das neue Stadion eingeweiht werden

Großer Jubel bei Nejat Güler nach dem überraschenden Erfolg gegen den HFC Falke. Foto: Klaas Dierks

Vor allem das Finden eines neuen Sponsors bereitet den Verantwortlichen Schwierigkeiten, wie Ebert verrät: „Wir waren in aussichtsreichen Gesprächen – aber wenn man unten steht, hat man nun mal Probleme.“ Mit zehn Spielern von Altona 93 II wurde der Kader vor dieser Spielzeit „verstärkt“ – übrig geblieben sind zwei Akteure. Bei aller Kritik und allem Draufgehaue in den letzten Wochen und Monaten muss man vor allem den Spielern, die diesen Weg von Anfang an mitgehen, zu Gute heißen und es auch wertschätzen, dass sie sich Woche für Woche stellen – und von den Gegnern teilweise immer wieder aufs Neue „verkloppen“ lassen. „Die Luruper Jungs sind absolut vereinstreu! Sie machen das, um den Verein weiter zu bringen“, so Ebert, der für die Zukunft „guter Hoffnung“ ist, aber keine konkreten Saisonzeile ausgeben möchte. „Ich stelle mich nicht hin und sage: Wir wollen in der Landesliga bleiben. Unser Ziel ist es, eine gute Mannschaft in der Bezirksliga zu haben und dort im nächsten Jahr gut dazustehen.“ Doch zunächst einmal soll Mitte November, wenn denn alles klappt, das neue Luruper Schmuckstück am Vorhornweg eröffnet werden. Geplant ist die Einweihungsfeier für das neue Stadion am 12.11. mit dem Heimspiel gegen den SV Eidelstedt – doch noch fehlt die Zustimmung des Bezirksamtes Altona.