Nach elf Sieglos-Spielen: Rugenbergen verschärft BU-Situation!

„Es fehlte in allen Situationen an der nötigen Laufbereitschaft“

23. Oktober 2016, 20:04 Uhr

Erzielte sein erstes Oberliga-Tor für den SV Rugenbergen: Raoul Bouveron. Foto: timelash.de

Nach elf sieglosen Spielen gelingt dem SV Rugenbergen ausgerechnet beim HSV Barmbek-Uhlenhorst der Befreiungsschlag! Im Stadion an der Dieselstraße schafften es die Bönningstedter, die Pieper-Elf mit 2:0 zu bezwingen. Während BU damit weiter auf der Stelle tritt und keinerlei Konstanz in die Leistungen bekommt, war der Sieg der Gäste gar nicht ungerechtfertigt, denn vor allem im Defensivverhalten sowie im Aufbauspiel haperte es bei den Barmbekern, die immer mehr den Anschluss an die Top-Plätze verlieren. Zwei SVR-Akteure konnten die individuellen Fehler nutzen und freuten sich ganz besonders über die Geschenke der Hausherren...

Zuerst sah es allerdings überhaupt nicht danach aus, als würde Rugenbergen in diesem Spiel die Mannschaft sein, die an der „Anfield 2.0“ als Sieger vom Platz gehen würde. BU war vor allem in der Anfangsphase spielerisch überlegen und hatte viel Ballbesitz in den eigenen Reihen. Allerdings wusste man nicht, wie man mit diesen Vorteilen umzugehen hat. Von Minute zu Minute wurde man im Spiel nach vorne immer harmloser. So ergaben sich für die Gäste nach einer schwächelnden Anfangsphase immer mehr Gelegenheiten, die Barmbeker durch Konter in Bedrängnis zu bringen.

An der "Anfield 2.0" durfte am Ende nur ein Team jubeln: Der SV Rugenbergen. Foto: timelash.de

Dies geschah dann auch in der 20. Minute, als BU in der Offensive den Ball verlor und Rugenbergen blitzschnell umschaltete. Dennis Limani konnte aus der Defensive heraus den in der Spitze startenden Raoul Bouveron bedienen, der auf einmal nur noch Kaspars Plendiskis vor sich hatte. Diesen Konter konnte Bouveron mit einem gut platzierten Lupfer über den herauseilenden Keeper zur Führung seiner Elf finalisieren! „Das war natürlich eine schlechte Rückwärtsbewegung von uns“, echauffierte sich Pieper hinterher.

"Diese Tore müssen wir ganz einfach machen"

Das Spiel wirkte vor allem auch nach diesem Tor nicht viel strukturierter und war sehr zerfahren. Beide Mannschaften versuchten vor allem über lange Bälle zum gewünschten Torerfolg zu kommen. BU meldete sich vor der Halbzeit aber nochmal zurück: Ein gefährlicher Freistoß aus dem Halbfeld von Hosseini erreichte den eingelaufenen Hagen Bastian, der seinen Kopfball allerdings nicht genau platzieren konnte. „Diese Tore müssen wir dann einfach machen. Wenn wir da konsequenter sind, ist da auch gar nichts los“, so Pieper.

In der zweiten Hälfte wurde der Gastgeber vor allem durch die Einwechslungen gefährlicher vor dem Tor der Palapies-Truppe. So erreichte abermals ein langer Ball den außenstehenden Schluchtmann, der mit einer direkten Flanke auf den eingewechselten Lasse Keunemann die Defensive von Rugenbergen überraschte. Allerdings war auch dessen Kopfball schlichtweg zu unplatziert. Die Barmbeker waren aber zumindest wieder dran und erhöhten den Druck von Minute zu Minute mehr. Das gab auch SVR-Torschütze Bouveron zu, der zu diesem Zeitpunkt der Partie schon ausgewechselt wurde: „Die Zeit wurde einfach nicht weniger.“

BU investiert mehr

Der Ball wollte einfach nicht ins Tor der Gäste. Foto: timelash.de

Der Vize-Meister der Vorsaison investierte vor allem in Durchgang zwei mehr als die Gäste, die durch ihr kompaktes Stellungsspiel jedoch viele Gelegenheiten frühzeitig unterbinden konnten. Möglichkeiten, um den Ausgleich zu erzielen, hatte BU dennoch. Vor allem der eingewechslte Keunemann sollte durch diverse Flanken immer wieder in Szene gesetzt werden. Allerdings wurden diese Gelegenheiten nicht in etwas Zählbares umgemünzt und so kam es, wie es kommen musste!

Ein langer Ball von rechts über die eingerückte Barmbeker Defensive setzte Patrick Hoppe in Szene, der die Kugel gut verarbeiten konnte und rechts an Plendiskis vorbeischob! Damit war der Sieg für die seit elf Partien sieglosen Bönningstedter besiegelt. „Das Tor darf genau so wenig fallen! Da dürfen wir nicht so weit einrücken und müssen weiter Außen stehen, dann haben wir den Ball“, stellte Pieper ernüchtert fest. Für BU war dieser Treffer ein herber Schlag, denn er fiel genau zu jenem Zeitpunkt, wo man den besten Zugriff auf den Gegner hatte.

"Haben heute alles gegeben"

Patrick Hoppe (r.) vernascht hier Tolga Odabas und besorgte das vorentscheidende 2:0. Foto: timelash.de

Auf der anderen Seite war man natürlich überglücklich, dass man heute endlich mal wieder einen Sieg feiern durfte. „Es war höchste Zeit! Heute haben wir einfach alles gegeben und endlich hat es mal geklappt, dass wir gewinnen“, freute sich Bouveron, der sein Team mit seinem Tor auf die Siegerstraße führte. „In den letzten Wochen haben wir die Tore vorne einfach nicht gemacht und haben hinten immer wieder dumme Gegentore bekommen. Das haben wir heute zum Glück besser gemacht“, fügte er an.

In Barmbek ist man nach der Niederlage gegen den Tabellenvorletzten natürlich alles andere als erfreut. „Es fehlte heute einfach auch in allen Situationen an der nötigen Laufbereitschaft, die wir nicht erbracht haben. Wir spielen uns zwar mehr Torchancen heraus, machen aber die Tore nicht und durch zwei solcher Fehler verliert man dann so ein Spiel“, bemängelte Pieper und stellte fest: „Wir müssen uns heute einfach mit dem 0:2 zufrieden geben.“

Für die Mannen von der Dieselstraße wird es nun nicht leichter, denn in der kommenden Woche muss man beim Tabellenführer Concordia bestehen. Für Rugenbergen gilt es nun, gegen Aufsteiger Osdorf nachzulegen. „Hoffentlich geht es jetzt so weiter“, richtet Bouveron, der im achten Liga-Einsatz für den neuen Klub endlich seinen ersten Torerfolg bejubeln durfte, den Blick bereits auf die nächsten Aufgaben.

Autor: Leon Schulz

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