Tüter: „Ich will Profi werden!“

Türkiye-Torjäger im Winter vor dem (Ab)sprung?

27. Oktober 2016, 17:12 Uhr

Tolga Tüter strebt nach wie vor die große Profi-Karriere an. Foto: KBS-Picture.de

Mit seinen 22 Treffern zog er bereits in der vergangenen Oberliga-Saison die Blicke auf sich – wobei es im Endeffekt sicherlich noch der eine oder andere Wimpernschlag mehr hätte sein können: Die Rede ist von Tolga Tüter, der einer der Erfolgsgaranten für die herausragende Saison des FC Süderelbe war, die mit der Ehrung von Jean-Pierre Richter zum „Trainer des Jahres“ gekrönt wurde. Tüter selbst glänzte sowohl als Vollstrecker wie auch als Tor-Vorbereiter – doch die großen Angebote höherklassiger Klubs hielten sich überraschend in Grenzen.

Nachdem er sich dazu entschied, den FC Süderelbe zu verlassen („Die Entscheidung war schon länger in mir gereift“), wartete er vergeblich auf die erhofften Anfragen. Zwar trainierte der heute 21-Jährige beim Regionalligisten Lüneburger SK mit, zu einer Einigung kam es aber nicht. „Ich habe mich in der Zeit privat fit gehalten“, verrät er mit etwas Abstand. „Anderthalb Wochen vor Saisonstart kam dann die Anfrage vom FC Türkiye, ob ich nicht dort mittrainieren möchte.“ Aus dem fit halten wurde schließlich ein Engagement bei den Wilhelmsburger, wo er nun nahtlos an die Leistungen der Vorsaison anknüpft. In 13 Einsätzen hat Tüter bereits neun Buden erzielt und steht damit in der Torschützenliste nur hinter Maurizio d’Urso (10, Concordia). „Es läuft gut, allerdings gibt es noch Luft nach oben. Drei bis vier Tore mehr hätte ich schon machen können“, zeigt er sich dennoch selbstkritisch.

Klock: „Wir unterstützen Tolga total“

Ein kongeniales Duo: Sascha de la Cuesta (l.) und Tolga Tüter. Foto: KBS-Picture.de

Während man innerhalb des Vereins große Stücke auf den Angreifer hält, hat dieser nur ein Ziel: „Ich möchte Profi werden!“ Manager Klaus Klock sagt: „Wir unterstützen ihn bei seinem Vorhaben total. Tolga ist ein ganz feiner Junge und hilft uns enorm – nicht nur durch seine Tore und Vorlagen, sondern auch, weil er unglaublich viel marschiert.“ Tüter selbst sagt: „Natürlich freue ich mich über jedes Tor und jeden Assist. Damit versuche ich, der Mannschaft zu helfen.“ Bis zum Winter wird Tüter auf jeden Fall weiter für die Mannen von der Landesgrenze auf Torejagd gehen. Was dann passiert, steht noch in den Sternen. Nach unseren Informationen scheint ein Probetraining beim türkischen Erstligisten Antalyaspor nicht ausgeschlossen zu sein. „Ich konzentriere mich jetzt erstmal voll und ganz auf den FC Türkiye. Man wird sehen, was kommt“, sagt Tüter, der sich erst einmal auf einen neuen Cheftrainer einstellen muss: nach dem Abgang von Erhan Albayrak, der neuer Übungsleiter beim West-Regionalligisten RW Ahlen ist, hat Thorsten Bettin am Mittwochabend erstmals das Training an der Georg-Wilhelm-Straße geleitet. „Über den Zeitpunkt war ich schon ein wenig überrascht, aber wir wussten ja alle, dass der Trainer bei einem höherklassigen Angebot gehen kann.“

„Ich will nichts unversucht lassen“

Sofort machten auch Gerüchte die Runde, dass Tüter seinem Coach eventuell sogar folgen wird. Doch davon kann derzeit nicht die Rede sein, wie der schnelle Stürmer verrät. Stattdessen möchte er – sollte es mit einem Wechsel im Winter nicht klappen – mit dem FC Türkiye in Hamburgs Beletage „oben mitmischen“, wie er sagt. „Natürlich kann ich mir gut vorstellen, die Saison hier zu Ende zu spielen. Aber ich bin jetzt 21, habe nach wie vor den Traum vom Profi – so langsam läuft die Zeit davon. Ob’s klappt, ist eine andere Sache. Aber ich will auf jeden Fall nichts unversucht lassen!“ Wenn nicht in Deutschland, dann eben in der Türkei. „Schön wäre es schon, wenn ich es hier schaffen würde. Aber ich schließe es absolut nicht aus, in die Türkei zu gehen und es dort zu probieren.“ Zunächst einmal möchte Tolga Tüter aber weiter mit dem FC Türkiye die Liga aufmischen. „Die individuelle Klasse haben wir, ganz klar. Aber wir bekommen zu viele Platzverweise, das müssen wir abstellen. Dann können wir auch oben mitspielen.“