Erst das Flutlicht, dann der Nebel: Kein Durchblick am Blomkamp
Spielabbruch zwischen Osdorf und Pinneberg
Erst gab das Flutlicht seinen Geist auf, dann sorgte der Nebel für fehlenden Durchblick. Foto: VfL Ticker
20 Zeigerumdrehungen vor dem Anpfiff der Partie gegen den VfL Pinneberg fielen plötzlich nach und nach sämtliche Flutlichtmasten aus. „Die Sicherungen sind zwar nicht durchgebrannt, aber abgesprungen“, verrät Osdorfs Liga-Manager Cemil Yavas, fügt aber gleichzeitig an: „Es war ein Elektriker vor Ort, der die Probleme schnell beheben konnte.“ Es gingen einige Minuten ins Land, ehe ein Strahler nach dem anderen wieder das Licht der Welt erblickte. Was nun? Mit halbstündiger Verspätung wollte Referee Holst – nach längerer Rücksprache mit dem ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter und heutigen Beobachter Michael Malbranc sowie beiden Mannschaften – die Begegnung endlich anpfeifen, bis das Gespann merkte, dass man noch die Aufwärmklamotten über hatte. Also ging es noch einmal in die Kabine zurück. Doch um 20:12 Uhr war es soweit: was lange währt, wird endlich gut – der Anpfiff ertönte!
Und die Hausherren sollten denkbar schlecht in die „Revanche“ – im Hinspiel zahlte der TuS im ersten Oberligaspiel der Vereinsgeschichte trotz allerbester Chancen im ersten Durchgang noch Lehrgeld und verlor am Ende mit 1:6 – starten: nach wenigen Augenblicken sah Kapitän Bennet Krause aufgrund einer Notbremse glatt Rot! „Berechtigt“, gestand Yavas, „es wäre sonst eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen unseren Torwart gewesen“. Knapp 20 Minuten waren inzwischen vorüber, als der Assistent seine Fahne hob und aufgrund des unheimlich diesigen Nebels die Sichtverhältnisse anprangerte, woraufhin die Partie kurzzeitig unterbrochen wurde. Aber es ging weiter. Der numerischen Unterzahl und dem ganzen Tohuwabohu zum Trotz, zirkelte Bennet-Cousin Torben Krause einen 17-Meter-Freistoß aus halblinker Position in den linken Knick. 1:0 Osdorf (26.)! Mit dieser Führung für den Gastgeber ging es auch in die Pause, aus der die Mannen in Gelb eher zurückkamen und einen Schlussstrich zogen. Spielabbruch!
Während Referee Holst – beendete im Februar dieses Jahres auch das Landesliga-Duell zwischen Pinneberg II und Teutonia 05 beim Stand von 1:0 nach 45 Minuten – vor Beginn noch beide Teams mit ins Boot holte, traf er diese Entscheidung nun nach eigenem Ermessen. „In der Halbzeit hat der Schiedsrichter beide Trainer zu sich in die Kabine gerufen und denen mitgeteilt, dass er das Spiel abbrechen wird.“ Während einige Spieler – darunter Osdorfs Toni Ude („Völliger Schwachsinn!“) – unbedingt weiterspielen wollten, erklärte Yavas mit etwas Abstand sportlich-fair: „Ich glaube, nachdem nun etwas Zeit ins Land gegangen ist, war das die richtige Entscheidung! Die Sicht war wirklich enorm eingeschränkt. Letztlich war der Ehrgeiz, unbedingt spielen zu wollen, bei einigen zu groß. Im Nachhinein hätte man vielleicht gar nicht erst anpfeifen sollen/dürfen.“ Eine prekäre Situation sowohl für den Aufsteiger als auch für die Pinneberger. Denn Osdorf führte zwar mit 1:0, doch die Gäste hätten weitere 45 Minuten in Überzahl bestreiten können. „Es ist immer schwer zu sagen, aber es macht die Situation natürlich nicht leichter, wenn jeder Spieler noch eine Halbzeit lang für einen Mann mehr laufen muss. Und es war ja auch nicht so, dass wir Pinneberg in der ersten Halbzeit groß überlegen waren“, so Yavas.
Es riecht nach einer Neuansetzung – stellt sich nur die Frage nach dem: wann? Denn am 9. Dezember ist das Pokalspiel des TuS gegen Rugenbergen angesetzt. Während die Reibe-Elf am Wochenende darauf (17.12.) gegen Dassendorf ranmüssen. Und was passiert eigentlich mit der Roten Karte? Wird diese ebenso annulliert wie die ersten 45 Minuten? Wohl eher nicht! Nach aktuellem Stand wird der „Capitano“ seinem Team in der kommenden Woche gegen den FC Türkiye fehlen. Viel Wirbel und Aufruhr um eine Partie, die es im Endeffekt auf dem Papier gar nicht gegeben hat…