Zwei rumänische Ex-Profis verstärken Ahrensburg!

Coach Nagel möchte "schlummerndes Potenzial erwecken"

22. Dezember 2016, 12:41 Uhr

Die Mannschaft des ATSV vor dem Ahrensburger Schloss. Foto: ATSV

Der Bezirksliga-Abstieg vor anderthalb Jahren ist verdaut – der Ahrensburger TSV befindet sich auf dem Weg zurück in alte Gefilde. Die Stormarner überwintern in der Kreisliga-Staffel 6 auf dem Thron (49 Punkte), müssen sich in der Rückrunde aber noch den Angriffen der Verfolger aus Hoisbüttel (47) und Poppenbüttel (43) erwehren. Auch SCALA II wird angesichts von neun Zählern Rückstand noch nicht alle Hoffnungen auf einen möglichen Wiederaufstieg begraben haben. Doch der ATSV setzt im Aufstiegsrennen auf die Geschlossenheit. „Die Weihnachtsfeier war wirklich gigantisch – das hat mir einmal mehr gezeigt, dass die Mannschaft an einem Strang zieht“, so Coach Matthias Nagel.

Zwei internationale Neuzugänge werden die Qualität innerhalb des Kaders (HIER die Übersicht) noch einmal anheben: Denn mit Mihai-Vladut Bitez und Helmut Robert Ötvös stoßen zwei Akteure zum Team, die bereits in der zweiten rumänischen Liga aktiv waren. Während Bitez in der Offensive zu Hause ist, in der Jugend von Dinamo Bukarest ausgebildet wurde, dort auch für die zweite Mannschaft des Vereins spielte und laut „transfermarkt.de“ mal mit einem Marktwert von 100.000 Euro ausgestattet war, ist Ötvös vor allem in der Innenverteidigung als auch auf der „Sechs“ einsetzbar. Doch wie kam es überhaupt zur Verpflichtung dieses Duos? Nagel klärt auf: „Das ist eigentlich ganz einfach: Sie waren plötzlich am Platz und haben gefragt, ob sie mal mittrainieren dürfen. Man hat es ja häufiger mal, dass da Leute auftauchen und einem erzählen, wo sie schon überall gespielt haben, aber bei den beiden Jungs konnte man sofort sehen, dass sie uns definitiv weiterhelfen werden. Da wir die internationale Spielgenehmigung beantragt haben, standen sie uns im letzten Punktspiel leider noch nicht zur Verfügung. Aber ab dem 1.1. sind sie auch offiziell spielberechtigt.“

„Unser Spiel ist nicht nur auf Serkan zugeschnitten“

Hier noch beim TSV Sasel, nun in Ahrensburg in Amt und Würden: Matthias Nagel. Archivbild: noveski.com

Auch ohne die beiden Neuen lief es für den Ahrensburger TSV in der ersten Saisonhälfte richtig rund – auch wenn der Beginn noch etwas holprig war. „Wir sind mit einer Niederlage gestartet, haben dann gegen Welle II relativ deutlich gewonnen – aber dann kamen zwei vom Ergebnis her ‚Holper-Siege‘. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass diese Spiele im letzten Jahr sicher noch in eine andere Richtung gegangen wären. Dieses Glück muss man sich erarbeiten. In den folgenden Wochen haben wir besser in die Spur gefunden“, so Nagel, der anfügt: „Die entscheidende Initialzündung war für mich das 0:0 in Poppenbüttel, wo wir über 60, 65 Minuten richtig guten Fußball gespielt haben. Danach haben wir eine Siegesserie hingelegt – gekrönt vom ‚Highlight‘, dem Derbysieg gegen Hoisbüttel.“ Zudem wurde die Last auf mehrere Schultern verteilt, findet auch Nagel. „Die Mannschaft hat die vielen Ausfälle sehr gut kompensiert. Mit Serkan Dede haben wir natürlich einen überragenden Knipser in den Reihen, der an vielen Toren beteiligt war. Aber auch Spieler, die in der vergangenen Saison noch nicht so oft getroffen haben, beweisen nun ihre ‚Torjäger-Qualitäten‘. Das heißt, dass unser Spiel eben nicht nur auf Serkan zugeschnitten ist – auch wenn ich ganz klar sagen muss, dass ich ihn natürlich nicht missen möchte!“

„Stück für Stück etwas aufbauen, nicht ins Verderben rennen“

Mit den beiden rumänischen Neuzugängen und den vielen Rekonvaleszenten wird die Dichte im Kampf um die Stammplätze weiter ansteigen. „Wir haben einen sehr großen Kader und wenn die Verletzten alle zurückkommen, wird der Konkurrenzkampf noch größer. So etwas kann natürlich auch zu Problemen führen, aber bei uns sind alle fokussiert auf das eine Ziel“, so Nagel, der die erfolgreiche Hinrunde auch auf die Sommer-Verpflichtungen zurückführt. „Da hatten wir wirklich großes Glück. Die Jungs helfen uns nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich enorm weiter.“ Ansonsten seien die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr, als Wolfgang Müller und Jens Gohlke noch das Trainer-Gespann bildeten, nicht allzu groß. „Wolle und Jens haben in der vergangenen Saison bereits sehr gute Arbeit geleistet. Ich glaube einfach, dass die Enttäuschung über den Abstieg immens groß war – und man weiß ja, wie es dann ist, wenn du den sofortigen Wiederaufstieg anpeilst. Gegen die Top-Teams sahen wir gar nicht so schlecht aus. Zum Beispiel haben wir gegen den späteren Aufsteiger und jetzigen Tabellenfünften der Bezirksliga Nord, Sasel II, vier Punkte geholt. Unser Problem war ganz einfach, dass wir gegen die Teams von unten zu viel liegengelassen. Diese Motivation und Konzentration, die dort vielleicht noch gefehlt hat, ist inzwischen da.“

Dementsprechend betont Nagel auch, wie wichtig die Zusammenarbeit mit dem gesamten Funktionsteam ist. „Wir wollen gemeinsam Stück für Stück etwas aufbauen und verbessern – nicht mit irgendeiner Hauruck-Aktion ins Verderben laufen!“ Mit Aussagen über eine langfristige Ausrichtung und Planung „sollte man vorsichtig sein“, sagt der 46-Jährige zwar, erklärt aber auch: „Ich glaube schon, dass in Ahrensburg viel Potenzial schlummert. Dieses möchte ich versuchen zu erwecken. Wir haben ein sehr gutes Team ums Team und befinden uns gemeinsam auf dem richtigen Weg.“

„2. Stadtwerke Ahrensburg-Cup“ lockt mit starkem Teilnehmerfeld

Die Gruppen beim "2. Stadtwerke-Cup".

Bevor es aber wieder um Punkte geht, hat der ehemalige Sasel-Trainer einmal mehr ein überaus attraktives Hallenturnier auf die Beine gestellt. Am 14. Januar geben sich ab 15 Uhr in der Schlossstadt Ahrensburg beim „2. Stadtwerke-Cup“ (Heimgarten-Halle, Reesenbüttler Redder 4, 22926 Ahrensburg) mal wieder etliche „Hochkaräter“ die Klinke in die Hand: Neben Oberliga-Spitzenreiter Concordia, dem Rang-Vierten SC Victoria, Hansa-Primus TSV Sasel und dem Gastgeber werden auch der SC Schwarzenbek (LL Hansa), SSC Hagen Ahrensburg, VfL Tremsbüttel (beide Verbandsliga Süd-Ost, S-H), TuS Berne, Walddörfer SV (beide Bezirksliga Nord), TuS Hoisdorf, TSV Trittau (beide Kreisliga Stormarn/Lauenburg, SH) sowie Ahrensburgs Titel-Konkurrent und Lokal-Nachbar Hoisbütteler SV am Start sein.

„So ein Turnier kann man nur über persönliche Kontakte auf die Beine stellen. Bei allen Vereinen sind viele langjährige Weggefährten von mir in Ämtern. Die jüngsten Verbindungen habe ich natürlich zu Sasel, wo ich mir immer noch viele Spiele angucke. Ich weiß, dass es viele Zweifler gab, aber ich bin da wirklich im Guten gegangen. Danny ist ein hervorragender Trainer und ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn sie in diesem Jahr den Aufstieg schaffen! Zudem denke ich, dass es einen großen Reiz mit sich bringt, dass wir maximal zwei Teams aus einer Staffel am Start haben.“ Natürlich gehören „Sasel, Vicky und Cordi zu den Top-Favoriten“, glaubt Nagel, „aber es können auch andere Teams in die Bresche springen. Das ist das Schöne bei solchen Hallenturnieren. Berne hat beispielsweise eine gute, junge und hungrige Truppe, die durchaus überraschen kann.“ Wie Nagel außerdem ankündigt, werden die beiden rumänischen Neuzugänge beim Turnier ihr Debüt für den ATSV feiern.