Triumph in Ahrensburg: Vicky zaubert sich zum Erfolg!

Hitziges Halbfinale lässt die Gemüter überkochen

14. Januar 2017, 22:53 Uhr

Die Sieger des "2. Stadtwerke-Cups" von Ahrensburg: Oberligist SC Victoria.

Turnier-Organisator Matthias Nagel hatte alle Hände voll zu tun. Spätestens im Halbfinale, als die Emotionen im Duell zwischen dem TSV Sasel und dem TuS Hoisdorf überkochten. Erst handelte sich Sammy Güzel seine zweite Zwei-Minuten-Strafe ein. Kurz darauf, als noch wenige Augenblicke auf der Uhr waren, brannten bei Sefki Yildirim komplett die Sicherungen durch. Der „Neuner“ der Schleswig-Holsteiner fuhr TSV-Angreifer Benedikt Neumann-Schirmbeck derart in die Parade, dass dieser nach Turnierschluss die Halle humpelnd verlassen musste.

Hoisdorfs Sefki Yildirim (li.) erhält nach seinem brutalen Foul gegen "BNS" die Zwei-Minuten-Strafe. Foto: deal

Das Auftreten der Hoisdorfer in jener Situation spottete fast schon jeder Beschreibung. Ein „Zuschauer“ stürmte von der Tribüne und mischte mitten im Pulk mit, in dem sich nicht nur Spieler beider Teams, sondern auch die Verantwortlichen herumtummelten. Zu diesem Zeitpunkt führte Hoisdorf nach Treffern von Güzel und zweimal Marvin Knoblich mit 3:2, als die letzten neun Sekunden herunter tickten. Die Tore von Timo Adomat und Nico Zankl reichten nicht zum Einzug ins Endspiel, da Yannis Büge in doppelter Überzahl am Innenpfosten scheiterte und die letzte Chance eines turbulenten und hitziges Spiels vergab.

"Lebensretter" Grandi und Richter geehrt

Mit dieser provokanten Geste brachte der "Übeltäter" auch das Publikum gegen sich auf. Foto: deal

Im anderen Halbfinale trafen die bis dato wohl beiden besten Mannschaften des Turniers aufeinander: Sowohl der SC Victoria als auch der TuS Berne marschierten mit jeweils drei Siegen durch ihre jeweiligen Gruppen und boten den zahlreichen Besuchern äußerst ansehnliches Hallen-Spektakel. Während auf Seiten des Oberligisten die beiden Youngster Julian Schmid und Luca Ernst ganz groß aufspielten, waren beim „Underdog“ aus der Bezirksliga Marco Theis und Jonathan Zinn kaum zu stoppen. Das Duo spielte die Gegner reihenweise schwindelig. Erstgenannter erzielte beim 4:1 gegen den punktlos ausgeschiedenen Walddörfer SV gar einen Hattrick. Letztgenannter egalisierte in der Runde der letzten Vier die Vicky-Führung durch Tarek Abdalla. Schlussendlich musste das Neunmeterschießen einen Sieger ermitteln.

Hoisdorf kurz vor Final-Streik

Der starke Julian Schmid (re.) erhielt die Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers. Foto: deal

Marcel Rodrigues, Marc Lange, Felix Schuhmann und Danial Jadidi ließen Berne-Fänger Florian Krumhorn keinerlei Abwehrchance. Auf der Gegenseite machten Benjamin Kroll, Nico Rosenfeld und Jonathan Zinn ihre Hausaufgaben, ehe Nico Harms die Nerven versagten und der Ball an der Latte landete. Nachdem Sasel das „Neunerschießen“ um Platz drei gegen den TuS Berne für sich entschied, stand das Endspiel zunächst auf der Kippe. Denn: Nachdem die Erstauflage des Turniers im Vorjahr abgebrochen werden musste, da Ardian Sejdiu urplötzlich zusammensackte und von Sasel-Physio Wolfgang Grandi sowie Cordi-Co-Trainer Carsten Richter – bekamen von Organisator Matthias Nagel als Dankeschön einen Gutschein überreicht und erhielten reichlich Applaus von den Rängen – in höchster Not reanimiert werden musste, stand der TuS Hoisdorf kurz vor einem Streik. Die Turnierleitung wollte den Spieler Güzel nach dessen Aussetzer in der Vorschlussrunde für das Finale sperren, woraufhin der Trainer des TuS den Offiziellen klar zu verstehen gab: Sperrt ihr meinen Spieler, treten wir nicht an.

Ernst entscheidet Finale, Cordi enttäuscht mit zweiter Garde

Vickys Mirco Bergmann (li.) im Luftduell. Foto: deal

Letztlich konnte sich die Equipe aus der Kreisliga Stormarn auch beim SC Victoria und dessen an diesem Nachmittag zuständigen Trainer Jean-Pierre Richter bedanken, dass sie zum Showdown in Bestbesetzung ran durften. Der Siegtreffer im großen Finale ließ dann aber keine 60 Sekunden auf sich warten, als Mirco Bergmann mit Auge aus der eigenen Hälfte steil passte und Luca Ernst staubtrocken mit links ins lange Eck einschoss. Bei diesem 1:0-Erfolg für den Oberligisten blieb es auch! Neben dem Turniersieg durfte sich das Richter-Ensemble auch über die Auszeichnung zum Spieler des Turniers freuen. Genauer gesagt wurde Julian Schmid diese Ehre zu teil. Bester Torhüter wurde „Lokalmatador“ Kevin Seehaase vom Ahrensburger TSV. Zum besten Torschütze kürte sich Jonathan Zinn vom TuS Berne, der genauso wie Mannschaftskollege Marco Theis viermal traf, im Shootout vom Punkt aber die Oberhand behielt – auch weil er den besseren schwächeren Fuß hatte. Denn nachdem beide mit ihrem starken Linken stets sicher verwandelten, probierten es die beiden Berner Jungs mit dem rechten Fuß. Theis blieb an Medaiyese hängen – Zinn blieb cool. Ein rundum und überaus gelungener „2. Stadtwerke-Cup“, bei dem vom Niveau der Spiele bis hin zur Organisation alles stimmte.

Der Jubel nach dem Schlusspfiff. Foto: deal

Nur eine Enttäuschung mussten die Organisatoren hinnehmen: Eigentlich sollte Oberliga-Primus Concordia mit seiner ersten Garde in der Heimgarten-Halle antreten. Stattdessen traten die Marienthaler – bis auf Torwart Briant Alberti und Matthias Cholevas – mit ihrer kompletten zweiten Mannschaft aus der Kreisklasse an. Dafür erntete Cordi verständlicher- und berechtigterweise Kritik! Hansa-Ligist SC Schwarzenbek enttäuschte hingegen auf ganzer Linie: Nur sieben Spieler standen Coach Erdinc Özer zur Verfügung. Drei Gruppenspiele, drei Pleiten waren die Folge. Zu den Überraschungen gehörte indes der Hoisbütteler SV. Für den ATSV-Kontrahenten war nach sieben Punkten in der Gruppenphase erst im Viertelfinale gegen Sasel Schluss (0:1). Am Ende triumphierten aber die Mannen von der Hoheluft. „Aushilfscoach" Richter bot ein Lineup der Extraklasse auf und hatte damit Erfolg.

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