Meyer: „Aktuell ist noch nicht abzusehen, wie sich das entwickelt“

Norderstedt-Leistungsträger am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt

14. Februar 2017, 15:46 Uhr

Linus Meyer ist am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und wird der Eintracht erstmal fehlen. Foto: KBS-Picture.de

Am vergangenen Freitag erhielt Linus Meyer die bittere Gewissheit: Bei einer Blutkontrolle wurde beim Mittelfeldspieler von Eintracht Norderstedt das sogenannte „Epstein-Barr-Virus“ diagnostiziert. In 30 bis 60 Prozent aller Fälle führt das Virus zum Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers (infektiöse Mononukleose) – so auch bei Meyer. Bedeutet: Der 25-Jährige ist vorerst zum Zuschauen verdammt. Ein Ende der Leidenszeit scheint nur schwer vorhersehbar zu sein. „Natürlich ist das sehr, sehr bitter! Andererseits bin ich froh, dass kein Organ gerissen ist“, so Meyer auf Nachfrage.

Am 3. Januar kehrte der äußerst sympathische Leistungsträger der Eintracht aus einem Thailand-Urlaub zurück, um am Tag darauf den Vorbereitungsstart der Garstedter in Angriff nehmen zu können. Doch plötzlich war nichts wie vorher. „Ich war anfangs extrem müde, unkonzentriert, habe viel geschwitzt und fühlte mich einfach schlapp. Natürlich denkt man zu der Zeit noch nicht über die möglichen Konsequenzen nach, sondern geht einfach davon aus, dass es sich um Jetlag handeln könnte. Aber es wurde nicht besser. Ich bin nachts wach geworden, habe drei, vier T-Shirts durchgeschwitzt – auch meine Muskeln haben verkrampft. Unsere Vereins-Physiotherapeutin hat mir daraufhin gesagt, dass ich unbedingt mal Blut abnehmen lassen sollte. Das habe ich dann getan und am letzten Freitag die Ergebnisse erhalten“, erklärt Meyer den gesamten Prozess.

„Extrem traurig, der Mannschaft nicht helfen zu können“

Über baldige Jubelszenen von Linus Meyer würde man sich bei der Eintracht freuen. Foto: KBS-Picture.de

Für den Verein, vor allem aber für den Offensivakteur selbst, ein herber Schlag. Es folgten weitere Untersuchungen, um auszuschließen, dass auch die Organe betroffen sind. „Die Leber ist etwas vergrößert“, verrät der in dieser Saison vierfache Torschütze (15 Einsätze), und führt aus: „Durch meine muskulären Probleme habe ich schon zwei Wochen Pause hinter mir. Von vier bis sechs Wochen muss man auf jeden Fall ausgehen. Aber man weiß nie, wie sich diese Krankheit entwickelt. Wären die Organe ernsthaft betroffen, würde die Ausfallzeit wohl bei acht Monaten liegen.“ Die Ungewissheit macht auch Meyer zu schaffen. „Es ist natürlich extrem traurig, der Mannschaft gerade jetzt in dieser wichtigen Situation, wo die Gegner kommen, gegen die wir punkten müssen, nicht helfen zu können.“

„Habe das Pflichtbewusstsein, das Vertrauen zurückzuzahlen“

Der Verein sicherte ihm bereits die volle Unterstützung zu – schließlich ist Linus Meyer in Norderstedt auch nicht irgendein Spieler, sondern schon seit Sommer 2010 – damals noch in der Jugend – bei der Eintracht zu Hause. „Eines muss man dem Verein und insbesondere Reenald Koch hoch anrechnen: Ich habe sofort einen Anruf erhalten, in dem er mir die volle Rückendeckung zugesichert hat.“ Speziell in der aktuellen Situation, wo Meyers Vertrag am Saisonende ausläuft, ein ganz wichtiges Signal für den Spieler. „Es ist schön, zu wissen, dass man nicht fallen gelassen wird. Und ich selbst habe für mich das Pflichtbewusstsein, dieses Vertrauen zurückzuzahlen!“ Wir drücken die Daumen, dass Linus Meyer dies schon wieder früher tun kann, als es derzeit den Anschein hat.

Mehr zum „Edel-Techniker“ der Eintracht gibt’s in unserem nächsten FussiFreunde-Magazin, welches am 17. März erscheint!

Autor: Dennis Kormanjos