Am 26. Februar dieses Jahres war er bereits an der Dratelnstraße, der Heimspielstätte des Klub Kosova. Damals nur als Gast und Augenzeuge der Niederlage gegen Altona 93. Ab dem Sommer wird der Kontakt zwischen Kosova und Daniel Sager um einiges intensiver sein. Dann tritt der 37-Jährige sein Amt als Trainer bei den Wilhelmsburgern an. „Wir haben uns entschieden, dass wir mit Daniel in die neue Saison gehen werden“, erklärt Arton Mazrekaj, der „Mr. Kosova“ und bestätigte damit das, was die FussiFreunde bereits nach dem Besuch Sagers im Februar spekuliert hatten. „Daniel ist von dem, was wir vorhaben, überzeugt und wir von seinem sportlichen Konzept“, sagt Mazrekaj, „wir freuen uns, dass jemand wie bereit ist, zum Klub zu kommen.“

Mazrekaj: „Wir waren in den Gesprächen auf einer Wellenlänge“

"Mr. Kosova" Arton Mazrekaj traut Visar Galica (re.) die neue Aufgabe als Ligamanager "zu 110 Prozent zu." Foto: KBS-Picture

Sager ist in Hamburg kein Unbekannter – auch wenn es in der Vergangenheit eher ruhig um ihn war. Seit seinem Aus beim USC Paloma im Februar 2012 trainierte er keine Mannschaft mehr im Amateurfußball-Bereich der Hansestadt. Vor seinem Engagement bei den „Tauben“ coachte er den SC Concordia und den VfL 93, wo er ebenfalls jeweils vorm Ende der Saison entlassen wurde. Der Kontakt zwischen Sager und Kosova kam durch Visar Galica zustande. Der Stürmer des abstiegsbedrohten Tabellen-Siebzehnten der Oberliga kennt Sager aus seiner Zeit bei seinen vorherigen Vereinen, hatte eine Verpflichtung des 37-Jährigen als Trainer angeregt und war als künftiger Ligamanager auch in die Gespräche involviert.

„Wir waren in den Gesprächen auf einer Wellenlänge. Er hat unabhängig von der Ligazugehörigkeit zugesagt. Daniel wird sich sein Trainerteam so zusammenstellen, wie ihm das vorschwebt“, betont Mazrekaj, „sicher ist aber, dass unser Funktionsteam so zusammenbleibt wie bisher.“ Soll laut Auskunft Mazrekajs heißen, dass Fabrizio Tuttolomondo (Torwarttrainer), Natascha Gehrts (Physiotherapeutin), Peter Koch und Frank Bewercke (beide Betreuer) ihre bisherigen Aufgaben behalten werden.

Gespräche mit Kücükler laufen – Neue Aufgabe für Oder

Die Zukunft des derzeitigen Co-Trainers Ahmed Kücükler (re.) ist noch offen. Foto: noveski.com

Bei den beiden Co-Trainern Ahmed Kücükler und Kai Oder, die im Sommer 2016 von Ex-Trainer Thorsten Beyer an die Dratelnstraße kamen und derzeit auch als Assistenten von Mazrekaj fungieren, sieht das anders aus. „Mit Ahmed reden wir noch. Kai wird eine andere Rolle im medialen Bereich des Vereins übernehmen“, erläutert Mazrekaj, der zudem berichtet: „Mit den Spielern des aktuellen Kaders sprechen wir ebenso wie mit potenziellen Zugängen. Zu vermelden haben wir noch nichts. Das werden wir im Block tun, wenn alle Personalien klar sind. Es gibt Zeichen, dass uns Spieler zum Saisonende verlassen werden.“ Mit Muhamed Hodolli (zum FC Süderelbe) steht ein Abgang bereits fest. „Ich bin überzeugt davon, dass wir eine starke Mannschaft zusammenstellen werden“, blickt Mazrekaj voraus.

Diese Aufgabe obliegt in erster Linie Sager und Galica, die allerdings Unterstützung von Mazrekaj bekommen. Letzterer wird sich zum Ende der Saison aus dem Tagesgeschäft zurückziehen und dann nur noch Präsident sein, hat aber keine Zweifel, dass es auch ohne sein tägliches Zutun läuft: „Wir trauen es Visar zu 110 Prozent zu, die Manager-Position auszufüllen. Er hat eine große Bindung und Loyalität zum Verein, bringt sich mit Wissen und Kontakten ein und bastelt an einem leistungstechnisch starken Team. Ich bin sicher, dass wir mit der Zusage von Daniel Sager ein weiteres gutes Signal gesendet haben.“

Jan Knötzsch