„Verlieren wir die Bigpoint-Spiele, dann wird’s kritisch“

Süderelbe-Coach Markus Walek spricht über Abstiegskampf und Planung

12. April 2017, 11:00 Uhr

Süderelbes Trainer Markus Walek gibt sich optimistisch, weiß aber um die Schwere der Aufgabe. Foto: KBS-Picture

Mit dem 5:0-Erfog am vergangenen Wochenende gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst hat der FC Süderelbe neue Hoffnungen im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga geschöpft – auch wenn die Konkurrenz aus Pinneber und Halstenbek noch Nachholspiele in der Hinterhand hat. Wir haben mit Süderelbes Coach Markus Walek über die noch ausstehenden Spiele, die Personalplanung für die kommende Spielzeit und die Schwierigkeiten, die die unsichere Situation des FCS in der Tabelle mit sich bringt, gesprochen. 

Während zumindest sein Trainerkollege Heiko Barthel mit der SV Halstenbek-Rellingen in dieser Woche vorm Osterfest noch an der Seitenlinie stehen wird, kann es Markus Walek ruhig angehen lassen. Die Truppe des Trainers vom FC Süderelbe hat im Gegensatz zur Konkurrenz keine Nachholspiele zu absolvieren. Doch genau das ist es, was irgendwie dann auch wieder verhindert, dass Walek vollends zur Ruhe kommt. Denn: Wo der FCS aus 29 Spielen 27 Punkte eingefahren hat, können Barthel mit der SV Halstenbek-Rellingen (26 Spiele, 24 Punkte) und auch Thorben Reibe mit dem VfL Pinneberg (25 Spiele, 29 Punkte) noch nachlegen, was die Ausbeute auf dem Habenkonto angeht.

„Samuel ist einer der besten Mittelfeldspieler der Oberliga. Es wird schwer, ihn zu ersetzen“

Ist Emre Özkan vom FC Türkiye einer der potenziellen Neuen beim FCS? Foto: KBS-Picture

„Es wird schwer. Für uns ist jede Partie seit dem Spiel gegen Osdorf ein Endspiel“, sagt Walek entsprechend, macht sich und seiner Mannschaft aber auch Mut. Und das in zweierlei Hinsicht: „Wir spielen selbst noch zuhause gegen HR. Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Auch Buxtehude haben wir noch hier am Kiesbarg. Zudem müssen wir bei Kosova und zuhause gegen Vicky und Niendorf ran. Wir haben ein Restprogramm, das machbar ist. Zudem müssen Pinneberg und HR ja die Nachholspiele auch alle erst einmal gewinnen, das ist ja auch nicht so einfach. Grundsätzlich aber muss man die Gefahr erkennen: Verlieren wir die Bigpoint-Spiele, dann wird’s kritisch“, erklärt der 30-Jährige. Seine Schützlinge müssten eben „Woche für Woche alles abrufen. Wir haben das Potenzial, um drin zu bleiben“, ist sich Walek sicher.

Und auch bei einer anderen Sache strahlt der Mann, der früher auf dem Platz als Offensivspieler für Gefahr sorgte, Sicherheit und Gelassenheit aus: in Sachen Kaderplanung. „Wir haben eine grundsätzlich andere Ausgangssituation als im letzten Jahr, wo wir gefühlt 18 Abgänge hatten. Wir hatten eine komplett neue Mannschaft, die am ersten Spieltag noch nicht mal in ihrer Form zusammen war“, blickt Walek zurück und verspricht: „Das wird in diesem Jahr nicht so passieren!“ Auch wenn sich ein Spieler wie Samuel Louca (Walek: „Er ist für mich einer der besten Mittelfeldspieler der Oberliga, der in jeder Saison für 15 Tor und 15 Vorlagen gut ist. Es gibt kaum Spieler, die so eine Quote haben. Da ist es klar, dass andere Vereine aufmerksam werden“) bereits klar positioniert hat und zur TuS Dassendorf wechselt und weitere Akteure wohl den Lockrufen anderer Clubs erliegen werden.

„Wir haben auch mit namhaften Spielern gesprochen“

„Natürlich wird es schwer, einen Spieler vom Format eines Samuel Louca zu ersetzen. Wir müssen gucken, wie uns das gelingt. Wir haben viele Gespräche geführt, haben intern 15,16 Zusagen für die Ober- oder Landesliga. Darunter sind auch die Spieler, die für uns wichtige Säulen sind. Jetzt fehlt noch der Feinschliff. Wir wissen, auf welchen Positionen wir noch handeln müssen.“, verrät Walek, „unsere Hauptaufgabe ist es jetzt, die Liga zu halten. Dann kannst du auch andere Spieler überzeugen, dass sie zu dir kommen.“ Denn: „Wir haben auch mit mit namhaften Spielern gesprochen“, verrät Walek, will aber Namen, die so wie die von Sascha de la Cuesta, Alexander Pohlmann, Emre Özkan oder Philip Pettersson (alle FC Türkiye), die in der Gerüchteküche gehandelt werden, nicht kommentieren, sondern sagt nur: „Gewisse Spieler finden die Landesliga nicht attraktiv, glaube ich. Darin liegt weiterhin die Schwierigkeit: für was planst du? Wir betreiben derzeit viel Aufwand, sprechen auch viel mit den aktuellen Spielern, um ihnen Vertrauen zu geben, damit sie nicht in ein Loch fallen. Was die Planungen angeht, werden wir vielleicht in der kommenden Woche schon etwas offiziell vermelden können.“

Jan Knötzsch