"Rothöschen"-Dämpfer: Zu einfache Gegentore und ohne jegliches Feuer!
"Haben es versäumen lassen, mit Engagement auch mal ein Zeichen zu setzen"
HSV-U21-Coach Dirk Kunert haderte vor allem mit der ersten Halbzeit seiner Schützlinge. Foto: KBS-Picture.de
„Wir haben gut angefangen, es dann aber versäumen lassen, mit Feuer und Engagement auch mal ein Zeichen zu setzen. Das war erst in der zweiten Halbzeit der Fall“, befand HSV II-Coach Kunert, dessen Elf nach ordentlicher Anfangsphase nur noch zuschaute, stets hinterherlief und den Gegner schalten und walten ließ, wie er wollte. Die Folge: Das Mittelfeld-Zentrum bekam keinerlei Zugriff, dann lieferte Jonas Behounek gegen Sebastian Stolze nur Geleitschutz. 1:0 Wolfsburg II (24.)! Wenig später kombinierte sich der Gast seelenruhig über die rechte Seite durch. Marcel Reichwein bediente den starken Justin Möbius – und der sorgte für die Verdopplung der Führung. Ebenfalls per Abschluss ins lange Eck (39.)!
Selbst als die Hausherren kurz darauf zurückschlugen, musste der Gegner kräftig mithelfen: Den der Angriff über Tatsuya Ito, Finn Porath, abermals Ito und Törles Knöll war zwar herrlich vorgetragen. Aber ohne Marian Sarrs völlig verunglückten Rettungsversuch auf der Torlinie – nachdem Knöll das Spielgerät nicht voll getroffen hatte – wäre das Runde nicht im Eckigen gelandet (43.)! Die Hoffnung, die erste Halbzeit vergessen zu machen und im zweiten Durchgang mit neuem Elan die große Aufholjagd fortzusetzen, wurde praktisch im direkten Gegenzug über den Haufen geworfen. Und wie sollte es auch anders sein: Die „Wölfe“ erfreuten sich einmal mehr über die Freiheiten. Zwar konnte Andreas Hirzel erst noch im Eins-gegen-Eins gegen Möbius als Sieger hervorgehen. Doch einzig Wolfsburgs Stolze setzte nach und stellte den alten Abstand wieder her (45.)!
„Wir haben die erste Halbzeit etwas verschlafen und drei Abziehbilder der Tore bekommen, wo wir im Zentrum nicht gut nachgehen. Das war dreimal dasselbe Strickmuster. Wir müssen uns die erste Halbzeit an die Backe heften, dass wir da zu fahrlässig agiert haben“, so Kunert, der eine „sehr gute zweite Halbzeit“ von seinen „Rothöschen“ sah. Ein wirkliches Aufbäumen, ein mit aller Macht gegen die Niederlage stemmen oder aber der Glaube, das Ruder tatsächlich nochmal rumreißen zu können, war jedoch zu keiner Sekunde zu erkennen. Der VfL spielte seinen Stiefel locker runter und wurde nur noch zweimal gefordert. Erst war der ehemalige HSV-Keeper Alexander Brunst gegen Behouneks Schuss (82.) auf dem Posten, dann segelte ein Kopfball des Verteidigers nach Götz-Flanke am kurzen Eck vorbei (87.). Das war’s!
„Wir wollten den Gegner eigentlich auf sechs Punkte distanzieren. Aber Wolfsburg ist für mich auch die beste Mannschaft, das habe ich von Anfang an gesagt. Die zweite Halbzeit fand ich gut von unseren Jungs. Wir haben das Spiel bestimmt und hatten Chancen. Aber es fehlte oft der letzte Pass. Natürlich sind wir enttäuscht, aber mit der Leistung in der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden“, lautete Kunerts Fazit.