Vor dem Spiel: St. Pauli-Ultras attackieren Falke-Fans!

Eisenstangen, Schlagstöcke und Quarzhandschuhe: Chaoten drehen durch

23. April 2017, 20:04 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

„Das ist nicht der Punkt des Amateurfußballs, wo wir hinwollen!“ Tamara Dwenger, Präsidentin des HFC Falke, freute sich auf ein Fußball-Fest vor toller Kulisse – und im besten Falle drei Punkte im Kampf um den Aufstieg für „ihr“ Team. Dass der schlussendlich eingefahrene 5:1-Sieg beim FC St. Pauli IV jedoch komplett in den Hintergrund geriet, stieß nicht nur Dwenger bitter-böse auf. Denn vielmehr waren es die Randerscheinungen vor dem Spiel, die den Fans und Offiziellen bereits die Vorfreude nahmen...

Eine knappe Viertelstunde vor Beginn lauerten „Ultras“ des FC St. Pauli den Falke-Anhängern vor dem Gäste-Eingang auf. Es kam zu „Angriffen mit Eisenstangen, Schlagstöcken und Quarzhandschuhen“, wie Dwenger verrät. Circa 50 „USPler“ sollen zehn bis 15 HFC-Fans attackiert haben. Schon zuvor lungerten jene Chaoten der Falke-Anhängerschaft am Treffpunkt am U-Bahnhof St. Pauli auf, woraufhin die Verantwortlichen bereits „ein ungutes Gefühl“ beschlich, wie Dwenger erklärt. Vier Streifenwagen mussten anrücken – einige „Falken“-Sympathisanten kurz das Krankenhaus aufsuchen. „Wir dachten eigentlich, dass diese Leute so schlau sind, den Unterschied zwischen dem HSV und dem HFC Falke zu erkennen“, fand Dwenger klare Worte – und ging damit auf die offensichtliche Motivation dieser Personen ein, die allem Anschein nach in der Rivalität zwischen dem FC St. Pauli und dem HSV begründet ist.

Bereits am Samstagmittag machten sich beim Team von Coach Dirk Hellmann erste Gerüchte breit, dass die Kiezkicker „das Spiel nicht stattfinden lassen wollen“, so die Präsidentin, die aber gleichzeitig anfügt: „All das war eben nicht mehr als ein Gerücht!“ Am Ende konnte die Partie zwar steigen, aber sie stand aufgrund der Geschehnisse unter keinem guten Stern. „Ich hätte gerne nur über ein Fußballspiel zwischen St. Pauli IV und dem HFC Falke berichtet. Stattdessen meinen irgendwelche Leute, sie müssten bei einem Achtliga-Spiel so auf sich aufmerksam machen.“

Die sportliche Antwort gab der HFC Falke auf dem Platz und siegte mit 5:1, womit die Tabellenführung weiterhin Bestand hat. Auch Spieler der „Braun-Weißen“ konnten ob der Vorkommnisse nur mit dem Kopf schütteln. Zumindest während der Begegnung und auch im Anschluss daran blieb es friedlich. „Unsere Jungs sind extra länger in der Kabine geblieben“, lässt uns Dwenger wissen. „Aber das ist nicht der Punkt des Amateurfußballs, wo wir hinwollen!“ Dem können wir uns nur vollumfänglich anschließen!

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