Agyemang vermisst Dassendorf-Zeit und schließt Rückkehr nicht aus!

Torjäger über sein letztes Spiel, eine mögliche Rückkehr und seine Zukunftspläne

24. Juni 2016, 13:03 Uhr

Eric Agyemang (mit der Meisterschale in der Hand) wurde nach dem letzten Saisonspiel wie ein König über das Feld getragen. Foto: KBS-Picture.de

„Er kam als König und geht als Legende“, so betitelte Pascal Nägele den Abgang von seinem damaligen Mitspieler Eric Agyemang, kurz nach seinem Abschied. Seit 2013 streifte Agyemang das Trikot der TuS Dassendorf über, erzielte in 86 Spielen unglaubliche 71 Tore und hatte damit großen Anteil an der Meisterschaftsserie (2014, 2015, 2016). Nun spricht der ehemalige Profi über seine Zeit am Wendelweg und gibt gleichzeitig einen Einblick in seine Zukunftspläne.

„Die gesamte Zeit in Dassendorf war toll, weil wir sportlich das Höchste erreicht haben, was man als Mannschaft erreichen konnte“, blickt der 36-Jährige auf die vergangenen drei Jahre zurück. Auch „wenn die Pokalsiege sicherlich etwas gefehlt haben, was sich aus einigen Gründen nicht vermeiden ließ und was auch normal im Fußball sei“, ist der torgefährliche Strafraumstürmer „sehr stolz und froh, Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein“. Rückblickend findet der ’echte Neuner’ in dieser „super Zeit“ überhaupt „nichts zu bemängeln“. 

„Ich vermissen die Dassendorf-Zeit jetzt schon!"

Trainer Peter Martens (l.) empfing Agyemang bei seiner Auswechselung im letzten Spiel an der Seitenlinie. Foto: KBS-Picture.de

Was für ein besonderes Verhältnis der in Obuasi (Ghana) geborene Angreifer zu seinen Mitspielern und dem gesamten Umfeld pflegte, zeigte sich bei seinem letzten Spiel, als Agyemang, der in seiner Zeit bei der TuS gleich zweimal die Torschützenkanone in Beschlag nahm, vom Feld ging, erhoben sich auch die letzten von ihren mitgebrachten Klappstühlen und spendeten dem Torjäger bei seiner Auswechselung auf den letzten Metern viel Kraft. „Das letzte Spiel war besonders schwer“, gesteht Agyemang und fügt wenig später an: „Ich bin noch nie so lange bei einem Verein geblieben, wie bei der TuS. Ich hatte unheimlich viele tolle Menschen um mich herum, nicht nur die, die alles für den Verein gegeben haben, sondern auch die Jungs in der Mannschaft, die sehr kollegial waren – was auch nicht immer selbstverständlich ist.“ Aus diesen Gründen „vermisse er die Zeit jetzt schon“, vor allem wenn er sieht, „dass die Phase der Vorbereitung gerade beginnt, bei der sich alle quälen müssen und man mit den Jungs rumscherzen könnte.“

Wirft der stark umworbene Goalgetter einen Blick in die Zukunft, kann er zu seiner neuen Heimat noch nichts Genaues sagen, schließt aber einen Wechsel zu Teutonia 05 – wie es bereits von mehreren Quellen berichtet wurde – aus: „Ich habe mit Teutonia gesprochen, allerdings haben wir uns nicht einigen können. Es stimmte hierbei aber nicht nur das Finanzielle nicht, sondern auch meine zeitliche Planung, beispielsweise mit meiner Fußballschule, machte dem einen Stricht durch die Rechnung.“ Allerdings fügt der Ex-Profi wenig später auch an, dass er „gerne noch ein Jahr ranhängt, wenn sich etwas Adäquates finden würde“. Ansonsten „soll es das mit der aktiven Zeit wohl schon gewesen sein“.

„Ich habe mit fast allen Oberligisten gesprochen"

Eric Agyemang hält sich ohne Mannschaftstraining weiterhin fit und wäre bereit ein Jahr dran zuhängen. Foto: noveski.com

So hat der 36-Jährige mit „fast allen Oberligisten, die sich im oberen Tabellendrittel sehen“, bereits Gespräche geführt, doch „dahingehend noch keine Entscheidung getroffen“. Der sympathische Stürmer muss aber auch gestehen, dass „viele Vereinen, unabhängig von den sportlichen Qualifikationen, nicht die Möglichkeiten haben, ihn zu verpflichten“. Vielleicht tue sich „während der Vorbereitung noch etwas“, sodass man den 1,80 Meter große Torjäger auch in der kommenden Saison auf den bekannten Sportplätzen Hamburgs wiederfindet. Er müsse lediglich „die privaten und beruflichen Geschichten in Einklang bringen können“. Denn laut Agyemang gäbe es „einige Vereine in der Oberliga, die interessant wären“, weshalb sich der ’Bomber’ auch „weiterhin fit hält, auch wenn er nicht mannschaftlich trainiere“. 

'Back to the roots' nicht ausgeschlossen

Und auch eine Rückkehr zu seiner alten Liebe, der TuS Dassendorf, sei noch nicht ganz aus dem Kopf - auch wenn Agyemang wisse, „dass Dassendorf andere Planungen anstrebt und auch schon Alternativen auf seiner Position gefunden hat.“ Stand jetzt gehe er „nicht davon aus, dass Dassendorf Interesse an seiner Person hat“, auch wenn die Verantwortlichen ihn sehr schätzen. 

Ein erneutes Zusammenspiel mit Dennis Tornieporth (r.) schließt Agyemang aus. Foto: KBS-Picture

„Möglich sei im Fußball aber alles“, betont Agyemang wiederum und so ist es nicht komplett ausgeschlossen, dass der – wie eine Legende verabschiedete Torjäger – doch noch einmal an den Wendelweg zurückkehrt. „Vielleicht melden sich die Verantwortlichen ja noch bei mir, sodass man von dem bekannten ’back to he roots’ sprechen könnte“, so Eric Agyemang abschließend.


Während er viele Dinge noch nicht auszuschließen mag und offen lässt, ist er sich bei einer Sache umso sicherer: „Viel weiter als in der Landesliga, wo man auch Abstriche machen müsste, werde ich sicher nicht spielen“. Auch wenn „es lustig und interessant wäre“, schließt er ein erneutes Zusammenspiel – wie damals bei der TuS Dassendorf - mit seinem Arbeitskollegen Dennis Tornieporth, der das Traineramt beim Kreisligisten Düneberger SV übernahm und mit dem Agyemang die Fussballschule ’100% Fussball’ betreibt, vehement aus. 


Autor: Daniel Meyer