Akyol lässt Mesopotamien jubeln
SV Wilhelmsburg für passive erste Halbzeit bestraft
Andreas Akyol (Mi.) bejubelt mit seinen Teamkollegen den vorentscheidenden Treffer zum 2:0. Foto: timelash.de
Die Mannen von Peter Lascheit erwischten einen Blitzstart und hatten nach nicht einmal 120 Sekunden die erste Chance, als der Spielertrainer höchstselbst aus fünf Metern zum Abschluss kam, den Ball aus ungünstigem Winkel aber über das Tor der Hausherren setzte. Wenig später landete ein Kopfball von Daniel da Rocha Pereira mitten in den Fängen von Meso-Keeper Kovan Kheder Hussein (6.). Statt einer Wilhelmsburger Führung setzte Mesopotamien mit der ersten Chance den ersten durchschlagenden Erfolg: Phillip Bekdas eilte nach feinem Zuspiel von Andreas Akyol freistehend auf Fynn Reuter zu und vollendete zum 1:0 (11.)! Nun wirkte der SVW verkrampft und fand nicht mehr ins Spiel – bis zur 35. Minute, als Lascheit mit seinem Schuss ins rechte obere Toreck an Husseins toller Parade scheiterte.
Im direkten Gegenzug bauten die Caspar-Schützlinge ihre Führung aus, als Andreas Akyol mit seinem platzierten Schuss ins lange Eck dem Wilhelmsburger Schlussmann keine Abwehrchance ließ (36.)! Eben jener Akyol war es dann auch, der unmittelbar nach Wiederanpfiff von den Wilhelmsburgern sträflich allein gelassen wurde und souverän zum 3:0 abschloss (50.)! Der Tabellenvierte schien geschlagen, wenngleich das Spiel der Gastgeber in der Folge etwas verflachte – wahrscheinlich im Gefühl des sicheren Sieges. Angriffe von Phillip Bekdas, Aziz Akyol und Andreas Akyol wurden nicht konsequent zu Ende gespielt, so dass eine Standardsituation die Kicker vom Vogelhüttendeich zurück brachte: Nach einem Lascheit-Freistoß fast von Höhe der Eckfahne köpfte Erdem Görgüc zum 1:3 aus Wilhelmsburger Sicht ein (68.)!
Meso-Coach Peter Caspar tobte: „Ihr macht gar nichts mehr, ihr steht nur noch rum!“ Aber auch beim Gegner passierte nicht mehr viel. Der SVW versuchte zwar, mehr Druck zu erzeugen, kam gegen die aufmerksame Heimabwehr aber kaum zu Abschlüssen. In der Schlussphase eröffneten sich dem SVS Mesopotamien noch mehr Räume. Bekdas zwang mit einem wuchtigen Schuss Reuter zu einer Glanzparade (88.). Einziges Ausrufezeichen der passiv gewordenen Gastgeber in der letzten halben Stunde. Kurz darauf sorgte eine Einzelleistung von Görgüc, der rechts in den Strafraum eindrang, dafür, dass seine Wilhelmsburger tatsächlich noch einmal Morgenluft witterten. Da der Schiedsrichter allerdings pünktlich abpfiff, bekamen die Gäste keine Chance mehr zum Ausgleich. Der SVW war in der ersten Hälfte nicht richtig präsent, mit Meso behielt das insgesamt einsatzfreudigere Team verdient die Punkte, obwohl es gegen Ende nachließ.