HOLSTEN-Pokal

Auch der „Präsi“ trifft: Ein „Fußball-Fest“ zwischen den Falken und der „ersten großen Liebe“

02. November 2023, 13:05 Uhr

Sepehr Nikroo (li.) glänzte beim 8:0-Kantersieg des HSV III im HOLSTEN-Pokal als dreifacher Torschütze. Foto: noveski.com

Es war sicherlich kein gewöhnliches Spiel – weder für den HFC Falke noch für den Hamburger SV. „Für einige von uns Falken war der Verein die erste große Liebe und – was den Zeitaufwand betraf – auch der Mittelpunkt des Lebens“, heißt es auf der Facebook-Seite des HFC beim Blick in die Vergangenheit. Die Zeit, als sich einige der treuesten Fans und Anhänger ernüchtert vom HSV abgewendet und den HFC Falke ins Leben gerufen haben. Der Gegenentwurf zum Kommerzfußball in der Bundesliga. Seit 2015 nimmt der Club am Spielbetrieb des Hamburger Fußball-Verbandes teil. Nun kam es erstmalig zum Aufeinandertreffen mit dem HSV. „Und dann auch noch gegen die Erste des e.V.“, brachte die Auslosung des Viertelfinals im HOLSTEN-Pokal das Duell zwischen der „Zweiten“ der Falken und der „Dritten“ der Rothosen zum Vorschein.

Die Vorzeichen waren klar. In der Kreisliga 6 dümpelt der HFC Falke II mit elf Niederlagen aus 13 Spielen ganz tief im Tabellenkeller auf dem vorletzten Platz herum – während der HSV III in der Landesliga Hammonia die „Pole Position“ innehat und einen Wiederaufstieg in Hamburgs höchste Spielklasse anstrebt. Aber wie heißt es immer so schön: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Nicht so am Dienstagnachmittag. Der Favorit wurde seiner Rolle gerecht und zog durch einen 8:0-Kantersieg an der Vogt-Kölln-Straße ins Halbfinale ein.

„Das war ein sehr geiles Spiel von unserer Seite“, lobte HSV III-Coach Stefan Gehrke sein Team – und demonstrierte mit seiner Aufstellung, dass er die Partie und den Gegner keinesfalls auf die leichte Schulter . „Die Jungs sind das super seriös angegangen, haben sehr diszipliniert und tollen Fußball gespielt.“ Und das vor einer „richtig geilen Kulisse“, wie Gehrke befand. „Das war ein Erlebnis, ein Fußball-Fest – und Gott sei Dank ist alles friedlich und freundschaftlich geblieben. Trotz der Rivalität mit den ausgetretenen Supporters.“

Auch Präsident Jansen trifft doppelt

HSV-Präsident Marcell Jansen (Mi.) konnte nach seiner Einwechslung in der 64. Minute zwei Treffer zum Erfolg beisteuern. Foto: noveski.com

Der erste Torerfolg der zwei Klassen höher kickenden Gäste ließ zwar bis zur 24. Spielminute auf sich warten. Doch damit war der Bann gebrochen. Die Schützen für den HSV III: Sepehr Nikroo (24., 44., 65.), Sebastian Schmalbach (27., 90. +1), Amir Bonjar (41.) und Präsident Marcell Jansen (83., 86.). „Ein super Spiel, die Jungs haben das klasse gemacht, Tore erzielt, wir hatten Spaß und konnten auch ein bisschen rotieren, so dass die Belastung vor dem vierten Spiel in elf Tagen gering blieb“, bilanzierte Gehrke, der für das Halbfinale „auf eine gute Auslosung“ hofft. „Und mit ganz viel Glück auf ein Endspiel zwischen St. Pauli und dem HSV.“

Denn auch die „Dritte“ der Kiezkicker hat den Einzug in die Vorschlussrunde durch einen 3:1-Sieg gegen Union Tornesch II perfekt gemacht. Ebenfalls im Semifinale: Altona 93 II (4:3 n. E. beim SV Altengamme II) und der Eimsbütteler TV II. Der Bezirksliga-Aufsteiger hat den Landesligisten USC Paloma II mit 8:7 nach Elfmeterschießen eliminiert.

Autor: Dennis Kormanjos