Der „Clasico“ ruft – Verfolgerduelle in Hansa und Hammonia
Die Vorschau auf die möglichen Radio-Topspiele
Vor 2700 Zuschauern marschierten die "Gladiatoren" von BU und Altona 93 zum Anfield-Abschied auf den Platz. Foto: KBS-Picture.de
Landesliga Hammonia: TuS Osdorf – Wedeler TSV (Freitag, 19:30 Uhr, Blomkamp)
Osdorfs Toni Ude sorgte im Hinspiel in der Nachspielzeit für das goldene Tor. Foto: KBS-Picture.de
Das Tabellenbild in der Hammonia-Staffel stellt sich aktuell ein wenig verzehrt dar. Denn mit zwei Spielen weniger auf der Habenseite rangiert der TuS Osdorf auf dem dritten Tabellenplatz. Sollten diese beiden Partien siegriech gestaltet werden, würde man sich am Tabellenzweiten aus Wedel vorbei schieben. Schon am Freitagabend hat man die Chance, dem Kontrahenten arg auf die Pelle zu rücken. Dass dies kein leichtes Unterfangen werden wird, steht dabei völlig außer Frage. Denn Wedel ist seit 14 Spielen unbesiegt. Mehr noch: In 13 dieser Partien verließ man den Platz sogar als Sieger. Die Rolandstädter reisen in absoluter Topform an den Blomkamp! Doch auch beim TuS freut man sich nach dem hart erkämpften 3:1-Erfolg im Derby gegen Teutonia 05 auf das Topspiel. „Wir gehen jedenfalls mit einem besseren Gefühl in das Spiel, als es der Fall gewesen wäre, wenn wir gegen Teutonia Punkte liegen gelassen hätten“, so Coach Piet Wiehle, der anfügt: „Es wird auf jeden Fall ein heißes Spiel werden – aber das ist gegen Werdel ja generell so.“ Der letzte Ligasieg der Zessin/Barthel-Kicker über den TuS datiert vom 12. Mai 2013, als man die „Blomkampler“ im abschließenden Saisonspiel mit 5:0 überrollten. Seither ist Osdorf in fünf Matches gegen den Konkurrenten unbesiegt. Unvergessen bleibt das 5:4 aus der Vorsaison, als man einen 0:3- und 1:4-Rückstand wettmachte und das Ergebnis in einer absolut irren Schlussphase auf den Kopf stellte. Auch in dieser Spielzeit behielt Osdorf zum Ligastart auf des Gegners Platz dank eines verwandelten Elfmeters von „Toni“ Ude in der Nachspielzeit mit 1:0 die Oberhand. Im Pokal revanchierte sich Wedel mit einem knappen 3:2-Erfolg nach 120 Minuten – sah dabei allerdings nach einem 0:2-Rückstand schon wie der sichere Verlierer aus. Man darf gespannt sein, in welcher Form sich beide Teams am Freitagabend präsentieren und wer dem TSV Sasel am ehesten auf den Fersen bleiben kann. „Wir sind jedenfalls ganz entspannt“, konstatiert Wiehle.
Oberliga Hamburg: Altona 93 – HSV Barmbek-Uhlenhorst (Sonntag, 14 Uhr, AJK)
Ob auch das Rückspiel auf der AJK jubelnde Barmbeker zu bieten haben wird? Foto: KBS-Picture.de
Es ist die Mutter aller Derbys und wirft bereits seine Schatten voraus. Die Adolf-Jäger-Kampfbahn wird am Sonntagnachmittag erneut Zeuge des absoluten Traditionsduells zwischen dem heimischen AFC und BU. Das Hinspiel geht jedenfalls in die Geschichtsbücher ein: Denn zum Abschied des berühmten Rupprecht-Platzes fegten die Pieper-Schützlinge über ein chancenloses Altona mit 3:0 hinweg. Für den damaligen 93-Coach Oliver Dittberner war dies der Anfang vom Ende. Nach einer hervorragenden Sommer-Vorbereitung war die Ernüchterung groß – es folgten drei weitere Schlappen, ehe man die Reißleine zog und sich von „ODB“ trennte. In den vergangenen Wochen ist unter Neucoach Berkan Algan ein deutlicher Aufschwung erkennbar: Die letzten sechs Spiele gingen nicht verloren – allerdings scheint die große Leichtigkeit noch immer zu fehlen. Bis auf das 6:0 gegen Lurup wurde kein einziger Sieg mit mehr als einem Tor Differenz heraus geschossen. Beim Gegner sieht dies ein wenig anders aus – auch wenn zuletzt der Wurm drin war. Die ersten elf Saisonpartien wurden nicht verloren (zehn Siege, ein Remis), im Topspiel gegen Dassendorf war es dann allerdings soweit. 80 Minuten lang hielt das unheimlich massive Bollwerk Barmbeks dem Dauerdruck des Meisters stand, sorgte jedoch für überhaupt keine Entlastung und unterlag am Ende mit 0:1. Zwar zeigten sich das Pieper-Ensemble in der Woche darauf gegen Condor beim 3:0 gänzlich unbeeindruckt von dieser Niederlage – doch die nächste sollte bereits folgen. Gegen Vicky setzte es ein 0:3, zuletzt musste man sich gar mit einem 1:1 in Buxtehude begnügen. „Das war unser schlechtestes Saisonspiel und drei Klassen unter dem, was wir eigentlich können“, hatte Pieper dem „Sport Mikrofon“ daraufhin in die Tasten diktiert. Nun möchte man im Derby Wiedergutmachung betreiben. Gleiches gilt aber auch für den AFC, der die Saisoneröffnungsspiel-Packung vergessen machen und mit Sicherheit auch die Quote aufbessern möchte: Denn die letzten vier „Clasicos“ gingen allesamt an BU!
Landesliga Hansa: Bramfelder SV – Hamm United FC (Sonntag, 14 Uhr, Ellernreihe)
Bramfelds Kapitän Carsten Henning traf im Hinspiel doppelt, unter anderem per Befreiungsschlag aus über 55 Metern. Foto: KBS-Picture.de
Nicht nur in der Hammonia-Staffel heißt es an diesem Wochenende „Dritter vs. Zweiter“ – auch die Hansa wartet mit einem echten Verfolgerduell auf: Der Sieger des Aufeinandertreffens zwischen dem BSV und den „Geächteten“ bleibt an Poppenbüttel dran. Und schon ein Blick auf das Hinspiel weckt Erinnerungen: Damals marschierte der Gast mit drei Punkten im Gepäck vom Feld (3:0), machte aus gefühlten zwei Torchancen drei Tore und sah, wie Hamm beste Chancen versiebte. Ebenfalls unvergessen bleibt das Tor zum zwischenzeitlichen 2:0, als Bramfelds Carsten Henning mit einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte in die gegnerischen Maschen traf. „Natürlich haben wir das Spiel noch im Hinterkopf und wollen auf jeden Fall etwas gutmachen“, so Hamm-Akteur Danijel Suntic. „Ich selbst hatte zu Beginn die große Chance zur Führung, stattdessen gehen wir durch einen blöden Elfmeter in Rückstand. Die Mannschaft ist hochmotiviert und hat das Hinspiel natürlich noch im Hinterkopf.“ In guter Erinnerung wird der BSV diese Begegnung haben. Allgemein befinden sich die „Neumänner“ in guter Verfassung, haben nur eines der letzten sieben Spiele verloren. Will man der Spitze auf den Fersen bleiben, ist man aber schon fast gezwungen, den heimischen Platz am Sonntag als siegreiches Team zu verlassen. Denn die Schulz-Truppe ist bereits drei Zähler vor dem BSV und hat noch eine Partie mehr auszutragen. „Ich erwarte ein intensives Spiel gegen einen Gegner, der – wie ich bereits vor der Serie gesagt habe – oben mitspielt und eine richtig gute Mannschaft zusammen hat, in der es allem Anschein nach nicht nur fußballerisch sehr gut passt. Natürlich wollen wir das Fußballjahr 2015 nicht negativ, sondern eine gute Hinrunde mit einem positiven Ergebnis für uns beenden“, gibt Bramfeld-Coach Florian Neumann zu Protokoll. Spannung wird in jedem Fall garantiert sein!
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