Die rote Laterne weggekämpft

Leidenschaftlicher Erfolg bewegt HGSV vom Tabellenende

14. Oktober 2013, 11:25 Uhr

Foto: KBS-Picture.de

Verhalten fiel er aus, der Jubel über den zweiten Saisonsieg für den Gehörlosen SV, nachdem man die Zweite Mannschaft Inter Hamburgs in einem schwachen Kreisklassespiel mit 3:1 in die Knie gezwungen hatte.

Und das, obwohl man, wie zuletzt nicht anders gewohnt, ohne sämtliche verhinderte Akteure angetreten, zunächst klar weniger vom Spiel hatte und dabei von Glück reden konnte, dass die Gäste außer einem guten Doganay-Freistoß, den der gute Schlussmann Nils Rohwedder erfolgreich zur Ecke klären konnte, nur wenig Substanzielles zu bieten hatten.

Als auf Seiten des HGSV Außenverteidiger Sergej Zimmermann verletzungsbedingt nach einer halben Stunde durch den einzigen, zur Verfügung stehenden Ersatzspieler ersetzt werden musste und Schiedsrichter Jan von Sassen nach einem Foulspiel von Kapitän Martin Dethloff an Ferdi Güzel auf Strafstoß für Gelb-schwarz entschied, schien das Unglück des Kreisligaabsteigers perfekt, reichte Cihan Öztürk bei der Ausführung auch ein weniger strammes Geschoss zum 0:1.

Renke Buchmann und Co schienen am Boden, doch quasi mit dem Pausenpfiff belohnte Ramazan Adseven einen schönen Doppelpass mit Seckin Cantay mit dem etwas überraschenden Ausgleichstreffer, den Inter schnell wieder aufheben wollte, doch da machten sie die Rechnung ohne Nils Rohwedder gemacht, fischte dieser einen guten Versuch Coskun Doganays sehenswert aus dem Winkel (53.). Danach fiel die Formkurve der „Internationalen“ jedoch deutlich ab, was sich vor allem in extremer Undiszipliniertheit in Puncto taktischem Verhalten bemerkbar machte. So schaltete man nach einem eigenen Offensivfoul nicht schnell genug um, wodurch Ramazan Adseven allein vor dem Tor auf den ebenfalls freien Dalibor Sejdovic quer legen konnte, dieser aber an Torsteher Ufuk Asici scheiterte. Doch weil Sejdovic den zweiten Ball im Strafraum in aller Ruhe zu Adseven zurückleiten konnte, war dessen erfolgreicher Rechtsschuss aus 13 Metern nur allzu folgerichtig.

Nach genau demselben Schema flogen dem Vorjahresletzten der Kreisklasse sieben auch noch weitere Konter um die Ohren, was sich eine Viertelstunde vor Ultimo ein weiteres Mal rächen sollte, entschied der fleißige, aber ansonsten weitgehend glücklose Geoffrey Zobries die Partie per Linksschuss aus 21 Metern zu den Gunsten seiner Farben.
Daran änderte auch Cemil Patans vergeigte Großchance im Duell mit Nils Rohwedder nichts (86.). Am Ende siegten die Gastgeber also mit 3:1 und verlassen somit den (sportlich) letzten Rang der Kreisklasse sechs und können nächste Woche entspannt als spielfreie Mannschaft das Treiben der Konkurrenz beobachten. Wie zum Beispiel das Aufeinandertreffen zwischen Inter Hamburg II und dem neuen Schlusslicht FC Schnelsen II. BJÖRN MEYER

Gehörlosen SV: Rohwedder – Kriegsmann, Adseven, Gülcemal, Zimmermann (34. Torgonskij) – Cantay, Dalibor Sejdovic – Buchmann, Zobries, Dethloff – Mamerow, Spielertrainer: Ivan Torgonskij

Inter Hamburg II.: Asici – Gürbüz, Celiktemur (70. Kocak), Yasartürk, Kortag – Doganay, Güzel – Patan, Keklikci – Öztürk, Geyik, Trainer: Ali Riza Kocak

Tore: 0:1 Öztürk (40. Foulelfmeter Dethloff an Güzel), 1:1 Adseven (45. Cantay), 2:1 Adseven (63. Dalibor Sejdovic), 3:1 Zobries (75. Torgonskij)

Schiedsrichter: Jan von Sassen

Zuschauer: 20

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