Oberliga

Düneberg kassiert wieder Acht: „Was in der zweiten Halbzeit passiert ist, war nicht Oberliga-tauglich!“

21. September 2023, 11:36 Uhr

Der TSV Buchholz 08 bejubelt den 8:1-Kantersieg gegen den Düneberger SV. Foto: Miriam Kartzig/B08

Beim HEBC (2:8) und beim FC Süderelbe (0:8) geriet der Düneberger SV bereits unter die Räder – und zwar so richtig. Acht Gegentore in einem Spiel – und das binnen zwölf Tagen gleich in doppelter Ausführung. Im neunten Saisonspiel ereilte den Oberliga-Aufsteiger nun schon zum dritten Mal jenes Schicksal. Am Mittwochabend kassierte der DSV eine herbe 1:8-Klatsche beim TSV Buchholz 08 und bleibt damit in der Fremde ohne jeglichen Punkt! „Wöchentlich grüßt das Murmeltier. In der ersten Halbzeit gegen einen guten Gegner ordentlich mitgehalten, aber letztendlich doch wieder hoch verloren“, so das Fazit der Düneberger nach der neuerlichen Packung auf dem Kunstrasenplatz am Holzweg, der vom ehemaligen Buchholz-Manager Simon Beecken einst als nicht für Pflichtspiele geeignet deklariert wurde.

André Fricke (Mi.) sorgte mit seinem Doppelpack in der ersten Halbzeit für die 2:1-Führung seines Nordheider. Archivfoto: Miriam Kartzig/B08

„Unser Düneberger SV muss sich als Aufsteiger fühlen, wie die Hauptfigur in der Filmkomödie ‚Und täglich grüßt das Murmeltier‘ aus dem Jahr 1993, die in einer Zeitschleife festsitzt und denselben Tag immer wieder erlebt. Am Ende des Films entkommt sie der Zeitschleife. Auch der DSV hofft, dass die Serie von vier Auswärtsniederlagen bald vorbei ist, man den drittletzten Tabellenplatz und somit bis zum Saisonende auch die Abstiegsplätze verlässt.“ Positive Ansätze hat Trainer André Wengorra zuletzt häufig gesehen. Aber es fehlt das „Happy End“. Dabei kam Düneberg gut ins Spiel und hatte in den ersten 15 Minuten zwei gute Chancen durch Tarik Cosgun und Adrian Apau.

Fricke-Doppelpack sorgt für 08-Pausenführung

Tarik Cosgun war von den Hausherren in den ersten 45 Minuten noch schwer in den Griff zu kriegen. Foto: DSV

Ersterer bereitete den Hausherren in den ersten 45 Minuten ein ums andere Mal leichte Kopfschmerzen, wie auch 08-Coach Thorsten Schneider anschließend befand: „Wir haben Cosgun nicht richtig in den Griff bekommen und hatten im Zentrum Probleme, so dass das Spiel hin und her wog. Wir waren zwar schon überlegen, haben aber zu viel liegen gelassen, weil speziell der letzte Pass fehlte. Und Düneberg hat es immer wieder verstanden, Nadelstiche zu setzen, die glücklicherweise nicht von Erfolg gekrönt waren.“ Mit einer Ausnahme. Doch dazu später mehr.

Das unzureichende Abwehrverhalten der Gäste nutzte TSV-Torjäger André Fricke nach Vorarbeit von Tizian Backhaus zur Führung (19.). Fricke war es auch, der die bereits angesprochene postwendendende Ausnahme durch Valentin Zalli mit einem echten Sonntagsschuss am Mittwochabend (20.) prompt konterte. Diesmal fungierte Patrick Böhmker als Assistent (25.). „Bis zur Pause war es von uns in Ordnung. Wir kommen gut ins Spiel und gehen unglücklich mit 1:2 in die Halbzeit“, konstatierte Wengorra. Aber: „Was danach passierte, war nicht Oberliga-tauglich!“

"Sonntag kann jeder Spieler zeigen, dass er es besser kann"

Niklas Schulz (Mi.) glänzte als dreifacher Torschütze für die Nordheider. Archivfoto: Miriam Kartzig/B08

Die Nordheider agierten nun „viel konsequenter“, waren „griffiger in den Zweikämpfen“ und bekamen das Zentrum zu, so Schneider. „Sicherlich hat uns auch die schnelle Torfolge geholfen“, sprach er auf den furiosen Start seiner Mannen in den zweiten Durchgang an. „Danach sind bei Düneberg die Klappen gefallen und wir haben uns halbwegs in einen Rausch und konsequent weitergespielt. Wir sind bis zum Ende darauf aus gewesen, Tore zu schießen“, zeigte sich der Übungsleiter der Buchholzer sehr zufrieden.

Simon Keisef (54.), Niklas Schulz (58., 62., 73.) und Torben Rembacz (66.) erzielten fünf Buden innerhalb von nicht einmal 20 Zeigerumdrehungen! Und fast mit dem Schlusspfiff sorgte Milaim Buzhala mit einem an John-Ruben Cassel verursachten Strafstoß für den 8:1-Endstand (89.). „Ein Ergebnis, das zur Halbzeit nicht unbedingt zu erwarten war“, resümierte Schneider ganz trocken. Während Wengorra bilanzierte: „Wir bekommen nach dem Seitenwechsel schnelle Gegentreffer und haben dann nur noch verwaltet und die Räume nicht eng genug gemacht. Sonntag in Tornesch kann jeder Spieler zeigen, dass er es besser kann“, forderte er eine Reaktion.

Autor: Dennis Kormanjos