„Ein Projekt aufbauen und in die Landesliga durchmarschieren“

Ex-Hannoveraner Savas Koc verstärkt Bingöl 12

22. März 2017, 13:35 Uhr

Ümit Akkus (2. v. li.), Savas Koc (2. v. re.), Metin Dogan (re.) und der Vorstand des FC Bingöl haben Großes vor.

In der Kreisliga 4 deutet alles auf einen Dreikampf um die Meisterschaft hin. Während der FC Bingöl 12 die besten Voraussetzungen hat, darf sich Verfolger TSV Wandsetal angesichts von zwei Punkten Rückstand und einem Spiel weniger in der Hinterhand keinen Ausrutscher mehr erlauben, möchte man noch ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitsprechen. Der Rang-Dritte Fatihspor liegt zwar schon mit neun Zählern im Hintertreffen, hat aber noch zwei (Bingöl) bzw. drei (Wandsetal) Partien mehr zu absolvieren als die Konkurrenz.

„Wir wollen ein Projekt aufbauen“, erzählt uns Ümit Akkus, der seit dem Winter zusammen mit Metin Dogan das Traineramt beim FC Bingöl 12 bekleidet. Mit Tolga Cosgun und Serdar Cakmak wurden auch schon zwei Akteure an Land gezogen, die zuvor höherklassig gespielt haben. Cosgun – zuletzt beim Düneberger SV aktiv – kickte sogar einst ein halbes Jahr lang für den SC Victoria. Neben den zwei personellen Neuerungen gibt es auch einen weiteren Zugang, der das Team ums Team verstärkt: Savas Koc, der als Aktiver unter anderem für Hannover 96 und Galatasaray Istanbul auf allerhöchster Ebene unterwegs war, fungiert künftig als Manager und soll seine unzähligen Kontakte spielen lassen. „Savas ist ein guter Freund von Metin und mir. Wir arbeiten schon seit fünf Jahren zusammen. Er hat ein sehr großes Netzwerk – insbesondere in der Türkei“, so Akkus.

Das Trio möchte beim FC Bingöl etwas entstehen lassen, wie Akkus erzählt – und unterstreicht dies: „Wir haben ein Angebot aus der Oberliga Hamburg erhalten und eines von einem Landesligisten aus Schleswig-Holstein. Aber das kommt für uns nicht in Frage. Wir haben schon für die kommende Saison beim FC Bingöl zugesagt!“ Das Ziel: „Wir wollen junge, talentierte Spieler holen, bei uns weiterentwickeln – und dann zu größeren Klubs in Hamburg oder in der Türkei vermitteln.“ Was aber nicht heißen soll, dass der FC Bingöl nur als „Ausbildungsverein“ dient. „Wir wollen ein Projekt wie der FC Türkiye oder Kosova aufziehen und machen auch keinen Hehl daraus, bis in die Landesliga durchmarschieren zu wollen. Dort möchten wir uns erstmal für ein, zwei Jahre etablieren und dann den nächsten Schritt in Angriff nehmen. Ob es so kommt, steht in den Sternen – aber es ist in jedem Fall unser Ziel, weshalb wir hier angetreten sind.“

Zudem gibt es Gespräche mit der Stadt, dass der Klub einen neuen Platz bekommt, um nicht dauerhaft auf der roten Asche kicken zu müssen und konkurrenzfähiger zu sein – auch was die Trainingsmöglichkeiten betrifft. Doch bevor es so weit ist, möchte man erst einmal der Konkurrenz in der Vierer-Staffel weiterhin nur die Hacken zeigen. „Wenn ich ehrlich bin, dann sehe ich nur Wandsetal als ernsthaften Gegner an. Unser Ziel ist es definitiv, aufzusteigen und Meister zu werden! Deshalb ist für uns jedes Spiel ein Finale.“ Und vielleicht kommt es am Saisonende zum ganz großen Showdown. Denn die letzten beiden Gegner des FC Bingöl lauten: Fatihspor und Wandsetal. Akkus: „Der Verband hat sich was Gutes einfallen lassen…“

Autor: Dennis Kormanjos