Landesliga Hansa

Elf Neue, elf Abgänge: Ramelow startet in Rahlstedt – mit „schlagkräftiger“ Truppe!

16. Juni 2023, 17:39 Uhr

An der Scharbeutzer Straße hat Jan Ramelow das Ruder übernommen - und startet in seine Mission mit dem neuen Verein. Foto: Rahlstedter SC/Facebook

Er will zeigen, „was mit guter Arbeit möglich und machbar ist“, sagt Jan Ramelow, der nach drei Jahren beim Niendorfer TSV II – gekrönt von der Landesliga-Meisterschaft in der Saison 2021/22 – ein neues Kapitel aufgeschlagen hat. Auch beim Rahlstedter SC möchte der 30-Jährige seine Visitenkarte abgeben – und an die erfolgreiche Zeit am Sachsenweg anknüpfen. Obwohl sage und schreibe elf Spieler, darunter einige Leistungsträger der vergangenen Jahre und Gesichter der Mannschaft, der Scharbeutzer Straße den Rücken gekehrt haben, sieht er das Team „schlagkräftiger als in der letzten Saison“ aufgestellt, gibt er sich gewohnt selbstbewusst.

Mit Mohamed Giresse Fané (li.) hat einer der herausragendern Landesliga-Spieler den RSC in Richtung USC Paloma verlassen. Foto: noveski.com

Den RSC verlassen haben: Mohamed Giresse Fané (USC Paloma), Darijo Maksimovic (SC Victoria Hamburg), Artur Blum (SV Eichede) und Joel Osei Szillat (Concordia Hamburg). Vier Spieler, die in der abgelaufenen Spielzeit 60 von 84 Toren erzielten! Ebenfalls nicht mehr dabei sind: Nico Gerber (HT 16), Oliver Stein (TSV Kronshagen) sowie Patrick Dinter, Nicolas Ntiri, Gerrit Betzin, Lou Carstens und Flemming Bones (alle Ziel unbekannt).

„Grundsätzlich sind das tolle Jungs, die gehen. Das ist ganz klar. Rahlstedt ist in der letzten Saison Vierter geworden und diese Jungs haben einen großen Teil zum sportlichen Erfolg beigetragen – sowohl in der vergangenen Saison als auch in der Entwicklungsphase. Aber es ist ja immer so: Wenn ein neuer Trainer kommt und auch das Umfeld sich ein bisschen ändert, dann gibt es auch gewisse Entscheidungen, die es zu treffen gilt“, erläutert Ramelow. „Entweder sagt der Spieler, dass er nochmal etwas anderes probieren möchte. Oder aber als Trainer hat man in einigen Punkten andere Vorstellungen. Insofern ist das ganz normal und gehört auch dazu.“

"Für mein Befinden sogar schlagkräftiger"

"Urgestein" Yannick Hess (Mi.) geht weiter mit vollem Einsatz voran - und mittlerweile schon in seine zehnte Saison mit dem Rahlstedter SC. Foto: noveski.com

Wichtig sei nur – und das müsse man auch ganz realistisch sehen: „Solange wir in Rahlstedt in der Landesliga spielen, werden auch gute, junge Spieler, die auf sich aufmerksam gemacht haben, Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken. Wichtig ist für mich nur, dass wir es gemeinsam geschafft haben, eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, die für mein Befinden sogar schlagkräftiger sein wird.“ Denn: Aus dem aktuellen Kader haben Kapitän Florian Rust, „Urgestein“ Yannick Hess, Cai-Louis Hess, Marvin Dose, Luca Ahlers, Alexandros Vamvakidis, Liam Trierweiler, Nikias Strauß, Tom Bläsius, Dominik Silz, Martin Schröder und Torwart Jannis Waldmann sowie Bennet Rantzsch, der intern hochgezogen wird, ihr Ja-Wort gegeben.

Ramelow bringt NTSV-Quartett mit - und schwärmt von Flandrin

"Simon war der Kopf und das Hirn dieser Mannschaft", schwärmt Jan Ramelow von Simon Flandrin. Foto: noveski.com

Dazu gesellen sich durchaus namhafte Neuzugänge, die ihre Zelte beim Hansa-Landesligisten aufschlagen werden und Ramelow zu der Einschätzung bewegen, noch schlagkräftiger aufgestellt zu sein, „weil ich denke, dass wir sportlich sehr große Qualität dazubekommen haben – und in der Spitze sowie Breite vielleicht sogar noch einen Funken besser besetzt sind, als der Rahlstedter SC in der letzten Saison“.

Mit Simon Flandrin, Samed Aksoy, Paul Jarmes und Phillip Börner bringt Ramelow ein Quartett aus Niendorf mit an die Scharbeutzer Straße. Ersterer sorgt nicht nur bei seinem Coach für Jubelstürme: „Simon und ich haben sowohl sportlich als auch privat ein super Verhältnis zueinander. Er ist für mich in der Vergangenheit einer der, wenn nicht sogar der wichtigste Spieler gewesen. Wir hatten in Niendorf – mit den Erfolgen, die wir feiern durften – eine wirklich tolle Fußball-Mannschaft beisammen. Es wird mir aber, so glaube ich zumindest, keiner widersprechen, wenn ich sage, dass Simon der Kopf und das Hirn dieser Mannschaft war. Er ist ein herausragender und für mich einer der spannendsten Landesliga-Spieler. Dass wir ihn im Endeffekt von Rahlstedt überzeugen konnten, das freut uns natürlich sehr, weil wir damit sicherlich einen Spieler für uns gewonnen haben, der in dieser Liga zum obersten Regal gehört. Mit seiner Art und Weise, wie er Fußball spielt und lebt, wird er die Jungs und auch das Umfeld sehr schnell von sich überzeugen“, schwärmt sein Übungsleiter – und ist sich sicher: „Wir werden große Freude an ihm haben!“

Jodeit soll auf Torejagd gehen - Zinn will wieder angreifen

Lion Jodeit (Mi.) kommt von Oberligist HEBC und soll seine alten Torjägerqualitäten an der Scharbeutzer Straße wiederfinden. Foto: noveski.com

Oberliga-Erfahrung bringt Lion Jodeit (HEBC) mit nach Rahlstedt. „Wir kennen uns schon aus der gemeinsamen Zeit in Niendorf. Ich versuche immer, mit meinen Spielern in Kontakt zu bleiben. Das ist mir wichtig, weil man viel und intensive Zeit miteinander verbringt. Und dann finde ich das immer schade, wenn das so abrupt auseinandergeht. Auch mit Lion war ich gelegentlich im Austausch. Ich glaube, dass jeder weiß, was er leisten kann. Unter den richtigen Umständen ist er auch in der Lage, viele Tore zu schießen. Und ich gehe davon aus, dass er nächste Saison viele Tore schießt – und bin froh, dass er das bei uns tut.“

Ein weiterer spannender Spieler, der beim TSV Sasel einst im Hamburger Oberhaus gegen die Kugel getreten hat, ist: Jonathan Zinn. Nachdem der Linksfuß etwas kürzer trat und zu seinen Wurzeln beim TuS Berne zurückkehrte, ist der Ehrgeiz wieder entfacht. In Rahlstedt möchte Zinn wieder angreifen! Ich glaube, bei ihm haben das schon viele versucht. Er hat in Sasel auf sich aufmerksam gemacht und einige wissen, was für ein toller Fußballer er ist. Was er technisch in der Lage ist, zu leisten. Hinzu kommt sein guter Zug zum Tor“, hebt Ramelow die Vorzüge seines Neuzugangs hervor – und fügt an: „Ich habe es einfach versucht, mich mit ihm hingesetzt und ihm gesagt, was ich mir vorstelle und wünsche. Das passte mit seinen Wünschen und Vorstellungen sehr gut überein. Er hat große Lust, wieder anzugreifen. So ist er definitiv ein hochveranlagter Spieler, der uns helfen wird.“

"Das könnte ein Highlight in dieser Liga werden!"

24 Oberliga-Spiele (sechs Tore) hat Jonathan Zinn (re.) für den TSV Sasel absolviert. Nach seiner Rückkehr nach Berne möchte der 26-Jährige nun wieder durchstarten. Foto: noveski.com

Letzteres verspricht man sich auch von einem Rückkehrer – denn: Nach einem einjährigen Intermezzo beim SV Eichede kehrt Lukas Baake heim! „Lukas ist Rahlstedter durch und durch. Was er kann und welche Qualitäten er mitbringt – das ist ganz klar. Ich glaube, Simon Flandrin und Lukas Baake zusammen im Zentrum können ein Highlight in dieser Liga sein! Er wird sofort ankommen, sofort funktionieren und die Mannschaft ab dem ersten Tag mit anführen“, strahlt Ramelow angesichts der Heimkehr des langjährigen „Capitanos“ – aber auch aufgrund der Zusagen von Kilian Oelrich (pausiert, zuletzt Bramfelder SV), Hamed Bruhn (Bramfelder SV), Hannes Hatje (TuRa Harksheide) und Joel Morkeh (Concordia Hamburg II), die das positive Bild des neuen Chefcoaches abrunden.

Autor: Dennis Kormanjos

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