Schleswig-Holstein

Ex-Falke-Coach Hellmann heuert in Todesfelde an!

08. Juni 2023, 09:46 Uhr

An der Seite von Björn Sörensen (re.) wird der langjährige Falke-Coach Dirk Hellmann neuer Co-Trainer beim schleswig-holsteinischen Spitzenclub. Foto: Sönke Ehlers/SV Todesfelde

Er ging den ganzen, weiten Weg der Neugründung mit, hievte den HFC Falke aus den Niederungen des Amateurfußballs mit zwei Aufstiegen in die Bezirksliga – und dort in die Spitzengruppe. Er feierte mit dem Club viele emotionale Höhepunkte. Doch nach sieben Jahren endete die Reise von Dirk Hellmann als Dompteur der Falken im vergangenen Sommer. Nun aber ist er nach einjähriger Pause zurück: Bei einem neuen Verein und in neuer Funktion!

Sieben Jahre lang war Hellmann beim HFC Falke tätig und führte den Vereins aus der Kreisklasse bis in die Bezirksliga-Spitzengruppe. Foto: Bode

Am Mittwochabend um 21:30 Uhr ließ der schleswig-holsteinische Oberligist SV Todesfelde in einer Pressemitteilung die Katze aus dem Sack: „Der neu gegründete ‚Tofe-Zirkel‘, der die Geschicke der Fußballabteilung des SV Todesfelde künftig leiten wird, gibt einen ersten Erfolg bekannt. Björn Sörensen wird neuer Trainer der Oberliga-Mannschaft des SV Todesfelde und bringt Dirk ‚Helle‘ Hellmann als neuen Co-Trainer mit.“ Beim Tabellendritten der vergangenen Saison, wo der ehemalige Norderstedt-Coach Jens Martens als Sportlicher Leiter fungiert, wird „Helle“ wieder auf die Fußballbühne zurückkehren.

"Diese Attribute haben mich gepackt"

„Todesfelde besitzt, selbst für einen bislang Außenstehenden wie mich, eine riesige Strahlkraft. Was dieser Verein über die letzten Jahre entwickelt hat, ist wirklich grandios. Mit viel Akribie, Hingabe und Leidenschaft haben die Verantwortlichen einen absoluten Topklub in Schleswig-Holstein geformt – und das alle mit der nötigen Ruhe“, reizt ihn die neue Aufgabe so sehr, dass er nach seiner jahrelangen Amtszeit in Hamburg beim HFC Falke wieder Feuer gefangen hat. „Hinter so einer Entwicklung stehen immer viele Menschen, die einfach Herzblut in ihren Verein legen. Hier gibt es dann natürlich auch Parallelen zum HFC Falke. Diese Attribute haben mich vom ersten Gespräch an gepackt und mir war eigentlich sofort klar, dass es das ist, was ich für meine nächste Station gesucht habe.“

Björn Sörensen (li.) und Dirk Hellmann kennen sich schon seit einiger Zeit. Nun nimmt das Duo die ambitionierte Aufgabe bei "Tofe" in die Hände. Foto: Sönke Ehlers/SV Todesfelde

Hinzu komme „natürlich auch eine enorm talentierte und eingespielte Mannschaft, die ebenfalls diese Werte ausstrahlt. Ich freue mich extrem drauf, mit Björn (Sörensen, Anm. d. Red.) und dem weiteren Trainer- und Offiziellenteam loszulegen“, so Hellmann, der auch kein Problem damit hat, in die für ihn gänzlich neue Rolle als Co-Trainer einzutauchen. „Am Ende geht es doch weniger um ‚Rollen‘, sondern eher darum, dass in einem Team jeder seine Stärken zu 100 Prozent entfalten können sollte – nur dann wird ein Team maximal erfolgreich sein. Eigentlich nichts anderes als einem auch im Arbeitsleben bei erfolgreichen Teams und Companies begegnet. Diese Art der Zusammenarbeit im Team war mir wichtig und hat exakt die Einstellung von Björn getroffen.“

"Ein Perspektivwechsel hilft einem für die persönliche Entwicklung"

Natürlich gebe es mit Sörensen, der zuletzt beim TSV Bordesholm als Sportlicher Leiter tätig war und zuvor bei eben jenem Club auch als Chefcoach fungierte, „den Kopf des Trainerteams, der immer präsent für jeden sein wird. Diesen Fokus auf meine Person brauche ich nicht für meine Arbeit mit einer Mannschaft. Hinzu kommt vielleicht noch ein weiterer Ansatz, denn ich bin ein Freund davon, auch Perspektivwechsel vorzunehmen – nicht nur im Fußball. Das hilft einem für seine persönliche Entwicklung als Trainer und Mensch“, so Hellmann, der Sörensen (ehemals Co-Trainer beim TSV Schilksee und Holstein Kiel II) schon jahrelang kennt und schätzt.

Fakt sei aber auch, dass die Fußstapfen, die das bisherige Trainerduo Sven Tramm/Bastian Holdorf hinterlassen wird, groß sein werden. „Die Leistungen des ehemaligen Trainerteams im Zusammenspiel mit der Mannschaft sind nicht hoch genug zu bewerten. Wenn ein Außenstehender auf die Erfolge schaut, ist das schon offensichtlich, aber es ist ihnen zudem gelungen, eine Mannschaft zu formen, die die DNA des Vereins auf den Platz bringen. Dass mit ‚Trammer‘ (Sven Tramm), ‚Holli‘ (Bastian Holdorf) und André (Friedrichs, Torwart-Trainer; Anm. d. Red.) alle im Verein verbleiben und in verantwortungsvolle Positionen rutschen, gehört auch zum ‚Tofe-Weg‘ – die Verbundenheit zum Klub und der Region ist wirklich ansteckend.“

"Wenn wir die PS auf die Straße bringen, werden wir viel Freude haben"

"Natürlich wollen wir uns den maximalen Erfolg erarbeiten", sagt Hellmann (li.). "Die Weiterentwicklung steht aber voll im Fokus." Foto: Sönke Ehlers/SV Todesfelde

Davon werde man definitiv profitieren, ist sich Hellmann sicher, „weil wir damit direkte Ansprechpartner haben, mit denen wir uns jederzeit austauschen können. Natürlich haben wir unsere eigenen Gedanken und Inhalte, aber jederzeit auf das langjährige Trainerteam mit ihrer Erfahrung zugreifen zu können, ist absolut genial. Dazu kommt dann noch ein Fachmann wie Jens Martens. Wenn wir die PS auf die Straße bringen, werden wir viel Freude haben.“

Im vergangenen Sommer scheiterte Todesfelde in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga – auch mit einem 1:1 bei Concordia Hamburg – nur knapp. Lebt der sportliche Traum vom Aufstieg weiter? „Ich glaube, wer die die Vergangenheit von Todesfelde beleuchtet, der sieht eine stetige Weiterentwicklung. Was hier im Umfeld, zum Beispiel beim Stadion, entstanden ist, ist wirklich beeindruckend. Das sind aber alles keine Schnellschüsse gewesen, sondern Resultat nachhaltiger Arbeit über Jahre hinweg. Wer sich dem sportlichen Wettkampf stellt und daraus auch seinen Antrieb oder auch Motivation zieht, will auch Erfolg für seinen Mühen einfahren“, betont Hellmann.

"Wenn wir das gut machen, werden wir auch erfolgreich sein"

„Der sportliche Erfolg treibt uns an und entsprechend wollen wir uns natürlich auch den maximalen Erfolg erarbeiten– aber das ist alles blanke Theorie. In der Praxis müssen wir als neues Trainerteam in erster Linie die Mannschaft sowie die einzelnen Charaktere kennenlernen und unsere gemeinsame Idee auf dem Platz entwickeln. Die Weiterentwicklung steht dabei voll im Fokus. Wenn wir das gut machen, dann werden wir am Ende auch erfolgreich sein“, meint „Helle“ abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos