Fußball ist nicht alles im Leben

Trainer und Torwarttrainer verabschieden sich vom SC Condor III

14. Juni 2016, 14:36 Uhr

Am Berner Heerweg entschied man sich für die Familie.

Das sich nicht immer alles um das runde Leder dreht, ist klar und hat meistens verschiedene Gründe. Dazu gehört auch, dass mehr Zeit für die Familie investiert wird. Genau deshalb stellt sich der SC Condor III aus der Kreisliga 6 in der Traineretage neu auf. Denn Chefcoach Sebastian Meyn und Torwarttrainer Thorben Schulz sind beides Familienväter, die ihre – durch den Fußball – begrenzte Zeit, nun mehr für die Familie nutzen wollen. „Das bedeutet aber nicht, dass wir auf ewig das Amt ruhen lassen“, stellte Schulz gleich klar, bevor Missverständnisse aufkamen. Ein Nachfolger auf dem Trainerposten ist bereits seit Mitte März gefunden.

Fünf Jahre lang schwang Sebastian Meyn das Zepter der „Dritten“ des SC Condor und verabschiedete sich nun, genauso wie sein Torwarttrainer Thorben Schulz, der sich seit 2013 um die Förderung der Schlussleute kümmerte. „Wir waren ein toll eingespieltes Torwart-Torwarttrainer-Team, in dem auch ich meine Erfahrungen sammeln durfte“, sagt Schulz und zieht Bilanz über seine Arbeit mit den Schlussmännern: „Ich habe mich um unseren Torwart Fabian Wiese gekümmert, der aus der Kreisklasse von DuWo08 II kam und eine super Entwicklung machte.“ Das Team um diese beiden Übungsleiter, belegte in der abgelaufenen Saison den neunten Tabellenplatz, was ihm jedoch nur durch einen Schlussspurt von sechs Spielen ohne Niederlage gelang. „Im Winter haben wir das Saisonziel herausgegeben, 40 Punkte erreichen zu wollen. Dass wir dies um zwei Punkte verpasst haben, ist letztlich auch nicht schlimm. Denn wir haben die Klasse sicher gehalten und das war uns noch wichtiger“, resümiert Schulz, der jetzt erstmal, genau wie sein Kollege Meyn, seine Zeit für andere Dinge investieren wird.

Chefcoach Meyn wurde im September 2014 stolzer Vater und Schulz im Juli 2015. Beiden ist die eigene Familie sehr wichtig, weshalb es nun zur dieser Rücktrittsentscheidung kam, wie der Torwarttrainer berichtete: „Die Zeit, die wir für die Familie hatten, war aufgrund des Fußballs begrenzt. Gerade am Wochenende haben wir viel davon auf Fußballplätzen verbracht. Jetzt machen wir erst mal eine Pause und nutzen sie mit der Familie.“ Doch so ganz können sie nicht ihre Finger aus dem Fußballgeschäft lassen, denn: „Das bedeutet nicht, dass wir auf ewig das Traineramt ruhen lassen. In der Zwischenzeit möchten wir noch weitere Trainerscheine machen“, fügt Schulz an.

„Tim wird die Mannschaft hoffentlich wieder auf einen besseren Weg bringen"

Allerdings gab es auch noch einen zweiten Grund, warum die beiden sich entschieden, den Klub zu verlassen. „Wir hatten zusätzlich das Gefühl, dass die Mannschaft in ihrem Trott etwas eingefahren ist. Im Grunde kommt der Rücktritt ein Jahr zu spät. Schon in der Saison 14/15 kämpfte die Mannschaft gegen den Abstieg, obwohl viel mehr Potenzial vorhanden war“, erklärt Schulz. Für einen Nachfolger ist auch schon gesorgt: Timm Thummernicht – trainierte zuletzt Hamm United II – wird künftig die dritte Mannschaft des SC Condor dirigieren und bekommt für seine neue Aufgabe die besten Wünsche seiner Vorgänger: „Tim wird die Mannschaft hoffentlich wieder auf einen besseren Weg bringen und erfolgreiche Ergebnisse einfahren, wofür wir ihm und der Mannschaft selbstverständlich weiterhin die Daumen drücken werden“, betont der Ex-Torwarttrainer der „kleinen Raubvögel“ und sagte zum Schluss: „Ich werde es mir natürlich nicht nehmen lassen, mal bei dem einen oder anderen Spiel am Feldrand zu stehen, um wieder mitzufiebern!“

Autor: Mathias Merk