Germania: Acht Mann verlassen sinkendes Schiff!

Auch Top-Torjäger Afsin nicht mehr an Bord

07. März 2017, 13:06 Uhr

Foto: noveski.com

Als wäre die sportliche Situation nicht schon düster genug, muss der TuS Germania Schnelsen im Saison-Endspurt nun auch noch ohne sechs Stammkräfte auskommen, die am Sonntag beim Schützenfest gegen TuRa Harksheide (4:8) allesamt in der Startformation standen. Ausschlaggebend war nach unseren Informationen ein Mannschaftsabend nach dem Spiel, wo ein Akteur – der trotz Trainings- und Testspielbeteiligung, aber noch ohne Freigabe vom abgebenden Verein ausgestattet – mehr oder minder ausgeschlossen wurde…

Nicht mehr zum Aufgebot des Hammonia-Landesligisten zählt fortan wohl die ehemalige „Lohkamp-Fraktion“ um Top-Torjäger Ilyas Afsin, Torhüter Marcel Ahrendt, Jean-Pierre Möllmann, Marcel Mühlhaus, Dennis Knarr und Kilian Kunz sowie Afsins Bruder Okan und Cousin Engin, die beide aber noch nicht spielberechtigt waren. Wie uns aus sicheren Quellen zugetragen wurde, fühlten sich die Spieler von Klubseite – vor allem nach den zahlreichen Neuzugängen im Winter – nicht mehr ausreichend wertgeschätzt, obwohl sie den kriselnden Germanen im Winter trotz anderer Anfragen die Treue hielten. Das Fass zum Überlaufen soll schlussendlich ein Vorfall beim Mannschaftsabend nach dem TuRa-Spiel gebracht haben, weshalb jene acht Akteure künftig nicht mehr das Trikot der „Riekbornwegler“ überstreifen werden.

Insbesondere der Abgang von Ilyas Afsin dürfte den Tabellenvorletzten, der bereits sieben Punkte Rückstand aufs rettende Ufer hat, hart treffen. Der 22-Jährige erzielte in acht Einsätzen ganze zehn Treffer für den TuS und war im Grunde genommen der letzte Hoffnungsträger auf den Klassenerhalt. Neben der geringen Wertschätzung und fehlenden Rückendeckung sollen auch Versprechungen vom Verein nicht eingehalten worden sein, wie es heißt. Zudem störte die Spieler wohl auch, dass „die Verantwortlichen die rosarote Brille aufhaben und nicht erkennen, dass man sich mit dem aktuellen Kader utopische Ziele setzt und Luftschlösser baut, die nicht der Realität entsprechen“.

Angesprochen auf die Vorwürfe, entgegnet Schnelsen-Manager Dieter Lehmann: „Es sind gewisse Dinge vorgefallen, aber ich will und werde jetzt noch nicht allzu sehr ins Detail gehen. Ich kann nur so viel sagen: Bisher liegt mir von keinem dieser Spieler eine Kündigung vor. Und solange das nicht der Fall ist, werde ich mich öffentlich auch nicht dazu äußern.“ Lehmann gibt zwar zu, dass insbesondere der Abgang von I. Afsin sportlich betrachtet schwer zu kompensieren sei, „aber ich habe mit einigen dieser Spieler Sachen erlebt, die ich zuvor noch nie erlebt habe“. Zudem erklärt Lehmann, dass ihm Marcel Ahrendt noch am Sonntag die Zusage gegeben hat, bis zum Saisonende „durchzuziehen“. Und weiter: „Okan sowie Engin Afsin gehörten ja noch gar nicht zum Kader. Davon mal ganz ab, haben wir uns schon vor drei Wochen nach einem Vorfall von Okan getrennt.“