Oberliga

Großer Vertrauensbeweis: „Die Achse“ bleibt bei Türkiye – Odabas wird neuer Cheftrainer!

19. April 2024, 12:41 Uhr

Tolga Odabas hängt seine Stiefel an den Nagel und wird neuer Cheftrainer beim FC Türkiye. Foto: noveski.com

Es war eine harte, um nicht zu sagen, eine hammerharte Saison für den FC Türkiye. Mit den vielen personellen Rückschlägen und verletzungsbedingten Ausfällen ging die sportliche Talfahrt einher. Die Trennung von Chefcoach Daniel Sager fiel den Verantwortlichen schwer – doch auch danach kehrte keine wirkliche Ruhe ein. Das Intermezzo von Erhan Albayrak war nur von ganz kurzer Dauer. Nun sind Benjamin Hübbe und Faraz Farbin darum bemüht, die Kohlen aus dem Feuer zu holen und das zu retten, was vermutlich nicht mehr zu retten ist. Da der Hamburger Fußball-Verband die Auf- und Abstiegsregeln scheinbar weiterhin ganz eigen und fast schon hanebüchen interpretiert, sich zum Teil gegenseitig widerspricht und im Falle eines Regionalliga-Absteigers – der Eimsbütteler TV wird mit großer Wahrscheinlichkeit in die Oberliga zurückkehren – zu den drei Regel-Absteigern auch noch den Viertletzten runterschicken will, um stattdessen einen Zweitplatzierten aus der Landesliga, eigentlich kein Regelaufsteiger, zum Sprung ins Oberhaus zu verhelfen, sieht es für den FC Türkiye ganz düster aus.

Goalgetter Michel Netzbandt (Mi.) geht auch im Falle eines Oberliga-Abstieges weiter für den FC Türkiye auf Torejagd. Foto: noveski.com

Ganz unabhängig davon ist Benjamin Hübbe nun voller Freude, uns gegenüber bekanntgeben zu können, dass „die Achse“ der Wilhelmsburger ligaunabhängig für die kommende Saison zugesagt hat. Genauer gesagt: Die Torhüter Tobias Braun und Goran Mihailovic, Kapitän Sahin Taflan, die Leistungsträger Luis Hacker, Hasan Karaca, Inan Türkad, Vitor Cadilhe Branco und Torjäger Michel Netzbandt bleiben dem FC Türkiye treu! Auch Elyesa Pekin, der zuletzt wiederholt als Torschütze in Erscheinung trat, wird dem FCT wohl erhalten bleiben, sollte ein Probetraining in der Türkei nicht den erwünschten Erfolg bringen. Weitere Gespräche und mögliche Zusagen stehen noch aus.

„Wir haben wirklich hart darum gekämpft, die Jungs zu halten. Dementsprechend sind wir froh und stolz – auch über die Aussagen dieser Jungs“, spricht Hübbe darauf an, dass einige Spieler „Angebote von Top-Vereinen hatten und mehr Geld hätten verdienen können. Aber das zeigt den Charakter – und darauf bin ich extrem stolz.“ Ein Beispiel: Goalgetter Netzbandt, der uns erklärt, dass für ihn „eigentlich klar war, Türkiye nicht zu verlassen. Denn das passt einfach nicht zu mir. Ich würde mich schlecht fühlen, sollten wir absteigen.“ Dabei macht er auch keinen Hehl daraus, dass es durchaus lukrative Anfragen gab. „Aber ich muss mich in einer Mannschaft wohlfühlen – und das tue ich bei Türkiye. Ich bin dort mit Freunden. Und wenn wir absteigen sollten, wäre das auch wieder eine neue Herausforderung für mich. Der Ehrgeiz wäre groß, Türkiye dann wieder in die Oberliga zu schießen.“

Zwei definitive Abgänge, zwei Neue - Odabas wird Cheftrainer

Auch Kapitän und Abwehr-Ass Sahin Taflan hält den Wilhelmsburgern die Treue - ein weiterer großer Vertrauensbeweis. Foto: noveski.com

Den Verein definitiv verlassen werden Yigit und Efe Yagmur, wie uns Hübbe verrät. Als Neuzugänge stehen bis dato sein Sohnemann Kerim Hübbe (zuletzt VfL Maschen) und Rückkehrer Mustafa Okur (Zonguldakspor) fest. „Wir wollen direkt wieder angreifen“, verdeutlicht Hübbe die Ambitionen – und hat ein weiteres Ass im Ärmel. Was wir schon vor Wochen berichteten, ist nun fix: Tolga Odabas (aktuell noch Spieler beim Harburger SC) wird in der Saison 2024/25 den FC Türkiye als Cheftrainer übernehmen! „Tolga ist ein Wilhelmsburger und ein Junge von uns. Er hat großes Fußballsachverständnis, seine B-Lizenz gemacht, kennt den Verein, die Umstände und ist jung sowie ambitioniert“, begründet Hübbe die Entscheidung des Vereins für den ehemaligen Liga-Spieler. Gemeinsam wolle man wieder „Spaß reinbringen, aber auch Gas geben“.

Was die eigene Rolle betrifft, wird Hübbe zusammen mit Faraz Farbin den neuen Chefcoach tatkräftig unterstützen – sowohl als Co-Trainer als auch im Management-Bereich, wo man die Aufgaben des scheidenden Klaus Klock übernehmen wird. „Ich war jahrelang Spieler von ihm, sein Kapitän und Co-Trainer. Von daher weiß ich, dass es nicht einfach wird, Klaus zu ersetzen“, so Hübbe. Aber: „Wir verstehen uns untereinander super und versuchen, mehr Struktur reinzubringen.“

Autor: Dennis Kormanjos