HEBC verpasst gegen Wedel zehnten Sieg in Folge!

WTSV kämpft sich zurück und wahrt rechnerische Chance auf Meisterschaft

08. Mai 2016, 16:22 Uhr

Enno Martini (l.) war mit seinem HEBC Jan Eggers und dem Wedeler TSV in der ersten Halbzeit klar überlegen. Am Ende trennte man sich in einem torreichen Match 3:3. Foto: KBS-Picture.de

Um wenigstens noch rechnerisch die Chance auf die Meisterschaft zu wahren, stand bereits vor der Partie zwischen dem Wedeler TSV und dem HEBC fest, dass nur ein Sieg für die Barthel-Elf zählt. Doch auch wenn die Grün-Weißen 23 Punkte mehr als der HEBC auf dem Konto haben, durften sie den Gast von der Tornquiststraße nicht unterschätzen - hat der Tabellenfünfte bisher doch eine unglaubliche Rückrunde hingelegt und dem WTSV im Hinspiel das Leben bereits schwer gemacht.

Das 1:0 für die Gäste fiel nach einem Eckball, an dem Wedels Tim Jobmann (l.) und Keeper Oliver Firgens (M.) vorbei rauschten. Foto: KBS-Picture.de

Mit neun Siegen am Stück und einem riesigen Selbstbewusstsein machten die Gäste früh klar, dass sie auch vor Wedel nicht zurückschrecken und die Partie gewinnen wollen. In der achten Spielminute war es HEBC-Topscorer Janosch Rinckens, der nach einer Wiedemann-Ecke aus kurzer Distanz zum 0:1 einköpfen konnte! Während bei den Hausherren in der Anfangsphase ordentlich Probleme im Defensivverbund zu erkennen waren, spielte der Gast weiter munter nach vorne. Nach einer guten Viertelstunde bekam die Barthel-Elf ihren zweite Nackenschlag verpasst: Durch eine kurz ausgeführte Ecke kam Mike Pegel zum flanken, fand in der Mitte Enno Martini, der zum zweiten Pfosten verlängerte und dort Jan Geist einköpfen sah (18.)! Weitere sechs Zeigerumdrehungen später ließen sich auch die Elbstädter endlich mal vor dem gegnerischen Tor blicken und kamen durch Mark Hinze zum Anschlusstreffer! Der Ball, als Flanke gedacht, schlug hierbei überraschend für Torwart Robin Geist im langen Eck ein und brachte den Tabellenzweiten zurück ins Spiel (24.)!

Doch von dem Anschlusstreffer wenig beeindruckt, spielten die Eimsbütteler Serientäter weiter nach vorne und bauten durch Kopp ihre Führung aus. Nach einem Fehlpass von Wedels Innenverteidiger Tim Jobmann kam Rinckens aus 18 Metern zum Abschluss, Firgens konnte den Ball nur zur Seite abwehren, wo Kopp zur Stelle war und zum 1:3 einschob!

Hätte HEBC die Chancen genutzt, wäre Wedel „mausetot" gewesen

Beim 0:2 war Firgens chancenlos. Foto: KBS-Picture.de

„Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt, in der es auch 4:1 oder 5:1 hätte stehen können“, empfand HEBC-Manager Vamvakidis. Und auch sein Gegenüber, Wedel-Coach Heiko Barthel, war mit dem 1:3 bestens bedient: „Nach dem 1:3 hatten wir Riesenglück, denn HEBC hätte auch 5:1 zur Pause führen können. Das haben die richtig gut gemacht.“ Allerdings hatten die Hausherren bei zwei Pfostentreffern sowie einer Chance durch Rinckens, der aus zehn Metern den gegnerischen Torwart mit voller Wucht anschoss, nicht das nötige Glück. „Da wären wir mausetot gewesen“, gestand Barthel nach der Partie und sah sein Team „richtig wankend in die Halbzeitpause gehen“.

„In der Pause haben wir uns gesammelt und eingeschworen, dass wir das Spiel so nicht herschenken wollen“, so Barthel – und dies gelang seinem Team! Denn im zweiten Durchgang und mit einem veränderten System (4-4-2), zeigten die Wedeler das, was sie laut ihrem Trainer am besten können: „Aufstehen und weitermachen!“ Bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff bekamen die Gastgeber, nach Foul von Martini, einen Strafstoß zugesprochen, den Top-Torjäger Aytac Erman sicher verwandelte (49.) und sich so wieder an die Spitze der Hammonia-Torjägerliste schoss! „Der Elfer war geschenkt! Das Foul war zwei Meter vor dem Strafraum“, merkte Vamvakidis an und sah wenig später eine erneut strittige Situation. Denn acht Minuten später erzielte Wedel-Akteur Jan Eggers mit einem direkt verwandelten Freistoß den 3:3-Ausgleich (57.)! „So einen Freistoß pfeift auch nicht jeder“, so der Manager weiter, der dem Schiedsrichter allerdings zugute kommen ließ, dass „dieser die Größe bewiesen und sich nach dem Spiel für den Elfmeter entschuldigt hat“.

Jubelnde Eimsbütteler! Die erste Halbzeit war eine Demonstration der aktuellen HEBC-Stärke. Foto: KBS-Picture.de

In den restlichen Spielminuten kam wenig Nennenswertes zustande, wodurch sich am Ende beide Mannschaft mit einem 3:3-Remis zufrieden geben mussten. „Uns hat ein wenig die Durchschlagskraft gefehlt“, so Vamvakidis zur zweiten Hälfte, in der er „einen drückenden Gegner“ sah.

„Wenn HEBC den Sack früher zugemacht hätte, wären wir nicht mehr aufgestanden"

„Wenn HEBC den Sack früher zugemacht hätte, wären wir nicht mehr aufgestanden. Deswegen war es am Ende etwas glücklich, aber auch für uns verdient, weil wir es in der zweiten Halbzeit besser gemacht haben“, so Wedels Trainer Barthel, den dieses Spiel ein wenig an die Pokalpartie am Donnerstag erinnerte: „Wir wollten gut ins Spiel rein kommen, dann steht es auf einmal 0:2 und man fragt sich nur noch: ’Was ist denn hier los?’“ Vor allem aber über die beiden ersten Gegentore war der 41-Jährige besonders verwundert, der sein Team bisher bei Eckstößen als „sehr sicher und wie eine Bank“ sah. 

Doch auch auf Seiten der Gäste, die natürlich „gerne den zehnten Sieg in Folge eingefahren hätten“ und das Ergebnis nach der Pause „eine Viertelstunde halten wollten, damit der Gegner nicht die zweite und dritte Luft bekommt“, konnte man mit der Punkteteilung leben. Denn ein Verwalten des Ergebnisses ist beim Tabellenzweiten laut Manager Stilianos Vamvakidis nicht gerade einfach: „Wedel ist durch die langen Bälle immer gefährlich und die gehen mit vollem Einsatz in die Zweikämpfe. Zudem ist es bei solchen Temperaturen physisch sehr anspruchsvoll.“

Gut nur, dass die Temperaturen am kommenden Wochenende wieder deutlich sinken sollen, so dass der HEBC mit voller Kraft die Reserve aus Halstenbek-Rellingen empfangen kann und womöglich die starke Serie von nun zehn Spielen ungeschlagen fortführen kann.

Für das Team von der Schulauer Straße geht es erst am darauffolgenden Dienstag nach Eidelstedt, wo die Barthel-Elf versuchen will, „den Abstand auf Sasel beizubehalten und den zweiten Tabellenplatz endgültig zu sichern“.

Autor: Daniel Meyer

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