Hitziger Gipfel mit viel Emotionen – Inter überflügelt FTSV!

Altenwerder verliert den Tabellenplatz und einen Mann

08. November 2015, 17:47 Uhr

Inters Dusko Pezerovic (l.) bejubelt seinen vorentscheidenden Treffer zum 2:0. Khalid Atamimi versucht den Schützen mit ausgestreckten Armen einzufangen. Kopfschütteln hingegen bei den Gästen. Foto: noveski.com

Wenn es die Ansetzung zwischen dem Zweiten und Dritten der Tabelle gibt, dann ist es höchstwahrscheinlich, dass die Zuschauer ein ansehnliches Fußballspiel zu sehen bekommen. So war es auch heute bei der Partie Inter Hamburg gegen den FTSV Altenwerder. Die Gästetruppe, trainiert von Thorsten Bettin stand vor diesem Spieltag noch vor Inter auf dem zweiten Platz, musste diesen allerdings nach der heutigen 2:1-Schlappe räumen. „Es ist natürlich ein wichtiger Sieg“, gab Heim-Coach Dennis Mittereger nach dem Abpfiff zu wissen und fügte an: „Wir hatten letzte Woche ja das Unentschieden gegen Welat – da ist heute der Sieg gegen Altenwerder, die auch durchaus Qualität haben, gut und stimmt uns froh.“ Nach der, aus FTSV-Sicht, missratenen ersten Halbzeit, kamen die Bettin-Männer besser aus der Kabine, mussten jedoch kurz nach Wiederanpfiff mit einem Mann weniger agieren.

FTSV-Bomber Mümin Mus (l.) wurde von den Hausherren gut aus dem Spiel genommen. Hier gegen Serdar Bahtiyar. Foto: noveski.com

Die Begegnung begann furios! Die Hausherren in den roten Trikots bestimmten von der ersten Minute an das Spielgeschehen und drückten mächtig aufs Gaspedal. Nach zwei kleineren Chancen von Hanney Zigta (4., 8.), kam es zu einem Hochkaräter, der theoretisch die Führung bedeuten musste. Ein langer Ball hinter die nutzte Roberto Rodriguez-Estevez, um sich davonzustehlen und alleine vor Altenwerder-Fänger Marc Wendt aufzutauchen. Den Ball ließ er einmal aufprallen und zog sofort ab. Der stramme Schuss war jedoch viel zu unplatziert, sodass Wendt mit seinem Knie das 1:0 verhindern konnte. Insgesamt hinterließ Inter Hamburg den stärkeren Eindruck. Die Mittereger-Elf hatte mehr Ballbesitz und war deutlich aktiver im Spiel nach vorne. Die Mannen um Torjäger Mümin Mus verbuchten lediglich zwei Möglichkeiten, als einmal der Goalgetter selbst, nach einem schönen Pass durch die Schnittstelle von Eugen Götz, am Pfosten vorbeischob (22.) und ein zweites Mal, nachdem Christian Carlsen von links eine Flanke in den Strafraum schlug, die Emanuel Rossa per Seitfallzieher in die Arme von Inter-Keeper André Alves Lopez beförderte (25.). Drei Minuten nach der akrobatischen Einlage dann doch der erste Treffer des Tages: Simon Mensah leitete persönlich die Kombination ein, die er über Dusko Pezerovic, der einen Chipball hinter die Abwehr spielte, locker vollendete. In der 38. Spielminute fiel dann das 2:0. Dieses Mal erzielte der Vorbereiter von Tor Nummer eins Pezerovic die „Bude“. Vorausgegangen war eine gute Einzelaktion von Rodriguez-Estevez, der den Ball von der Grundlinie aus in den Rückraum brachte, wo Pezerovic Gegner Ömer Taskin an den Oberschenkel schoss, sodass die Kugel im hohen Bogen im Netz landete.

Erst das Tor, dann der Platzverweis

Foto: noveski.com

Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste: Actionreich! Doch es waren die Gäste, die den Ton bestimmten. Wütend stürmten sie auf die Inter-Abwehr, die zwei Minuten nach dem Seitenwechsel ein Gegentor schlucken mussten. Am Ende der herausragenden Kombination kam das Spielgerät zu Mümin Mus, der nochmals rechts in die Box abgab, damit Tim Baris Schulze den Anschluss mit seinem linken Fuß markieren konnte. Für weitere Aufregungen sorgte die 50. Minute. Eugen Götz, bereits mit Gelb verwarnt, flog, nach einem taktischen Foul, vorzeitig vom Platz. Thorsten Bettin regte sich lautstark darüber auf – anscheinend zu laut für Referee Christian Henkel, der den FTSV-Übungsleiter der Ersatzbank verwies. Das restliche Spiel beobachtete Bettin von einer Bank aus, die sich hinter dem Geländer befand. Trotz Unterzahl schlug seine Mannschaft ein hohes Tempo an und störte den Gegner frühzeitig.

Die Partie wurde mit der Zeit immer zerfahrener – ein richtiger Spielfluss kam nicht mehr zustande. Einschussmöglichkeiten waren rar geworden. Einzig und allein der eingewechselte Fatih Umurhan hätte noch ein Tor erzielen können (84.), Marc Wendt hatte etwas dagegen und stoppte den Schuss mit seinen Beinen. Mit diesem Sieg schiebt sich Inter Hamburg vor den FTSV, was Mittereger dazu veranlasste nach den 90 Minuten folgendes zu sagen: „Mit der Qualität, die wir haben und die wir in der ersten Hälfte gezeigt haben, muss es unser Anspruch sein da oben mitzuspielen. Das ist richtig guter Fußball!“ Da Thorsten Bettin sich bereits schnell auf den Heimweg gemacht hat, stand sein Co Manu Garcia nach Schlusspfiff Rede und Antwort: „Die erste Halbzeit gehörte ganz klar Inter – die zweite war dann unsere. Mit dem einen Unterschied, dass sie zwei Tore gemacht haben und wir nur eins. Inter hat im ersten Abschnitt richtig gut gespielt. Sie waren immer auf Stand-By, wir haben nur mitgespielt – gar nicht agiert. Der erste Treffer war schön herausgespielt, der zweite darf dann so nicht fallen, aber so ist Fußball.“

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

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