HUFC beurlaubt Schulz – Bettin kommt!

Neuer Trainer soll „Karren aus dem Dreck holen“

26. März 2017, 13:25 Uhr

So schnell kann's gehen! Nach dem Ende beim FC Türkiye Anfang Februar ist Thorsten Bettin zurück - und zwar als Chefcoach bei Hamm United. Foto: noveski.com

„Man kann ein Spiel verlieren – aber es kommt immer auf die Art und Weise an“, sagt Jassi Huremovic, seines Zeichens Liga-Manager beim Hamm United FC. Und genau diese Art und Weise gefiel den Verantwortlichen des abstiegsgefährdeten Hansa-Landesligisten bei der 1:4-Schlappe gegen den FC Voran Ohe am Freitagabend ganz und gar nicht. Mehr noch. „Das war unterirdisch!“ Deshalb zog der Verein nun die Reißleine: Huremovic teilt uns mit, dass Chefcoach Uli Schulz beurlaubt wurde und Thorsten Bettin die sofortige Nachfolge antritt!

„Wir mussten nun handeln, können nicht warten und tatenlos zu sehen, bis wir in der Bezirksliga sind“, nimmt Huremovic wie gewohnt kein Blatt vor den Mund, betont aber auch: „Uli Schulz hat ganz große Verdiente um diesen Verein und er wird diesem auch in anderer Funktion erhalten bleiben.“ Ob es sich dabei um den Posten des Sportchefs, den Schulz bereits zu Saisonbeginn innehatte, als Ayhan Türkkan das Amt des Cheftrainers übernahm, handeln wird, ließ Huremovic noch offen. Vielmehr nimmt er die Mannschaft in die Pflicht: „Nichts ist so alt wie der Erfolg von gestern! Die Leistungsträger der letzten Saison sind nicht automatisch auch die Leistungsträger in dieser Saison. Da, wo wir in der Tabelle stehen, stehen wir zu Recht. Das ist die Realität. Wir haben gegen Condor II, Paloma und Lohbrügge verloren und zweimal gegen Altengamme nicht gewonnen. Wen interessieren Namen?! Vom Reden ist noch niemand groß geworden. Der Schmusekurs ist vorbei!“

"Mannschaft braucht einen Trainer, der ganz neutral und unbefangen ist"

Uli Schulz ist kein Trainer mehr, soll dem HUFC aber weiter erhalten bleiben. Foto: noveski.com

Im Hammer Park sollen künftig andere Geschütze aufgefahren werden – und zwar mit Thorsten Bettin. Diese Personal-Entscheidung ist allein schon deshalb eine große Überraschung, weil der langjährige Altenwerder-Coach Ende Oktober 2016 nach seinem geglückten Einstand als Übungsleiter des FC Türkiye (3:0 gegen Altona 93) noch großspurig angekündigt hatte: „So lange möchte ich das nicht mehr machen und für mich ist das jetzt einfach nochmal das Highlight zum Abschluss. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nochmal so etwas machen werde, wenn meine Zeit hier vorbei ist.“ Eine Aussage, die einige Monate später schon wieder überholt ist. Denn Bettin ist zurück und heuert beim HUFC an. Ein Schritt, den Huremovic wie folgt erklärt: „Wir sind der Meinung, dass die Mannschaft eine Person braucht, die völlig unbefangen an diese Aufgabe herangeht. Jemanden, der die einzelnen Spieler und die Mannschaft noch nicht kennt und dementsprechend auch keine Rücksicht auf Namen nimmt. Einfach einen Trainer, der die Dinge ganz neutral, unbefleckt und wertfrei sieht.“

"Ich würde Uli niemals in den Rücken fallen"

Deshalb fiel die Wahl auf Bettin – und nicht auf Huremovic, dessen Person auch gehandelt wurde. „Ich bin von Anfang an dabei, kenne alles und jeden – und wäre deshalb zu befangen. Man muss ehrlich zu sich und zum Verein sein. Außerdem, und dieser Punkt ist für mich noch viel wichtiger und entscheidender: Ich würde Uli niemals in den Rücken fallen und mich dann selbst auf die Bank setzen!“ Ein weiterer Grund, der für Bettin sprach: „Ich hatte mit ihm eine super Zeit beim HTB, wo wir beide unter Bert Ehm gespielt haben. Seitdem standen wir immer in Kontakt, vor allem zu den Festlichkeiten. Thorsten ist ein Trainer vom alten Kaliber. Aber eben auch einer, der eine moderne und neue Struktur reinbringt. Genau das passt zu uns. Die Gespräche waren super und Thorsten hat sich dazu bereit erklärt, dem Verein sofort zu helfen“, so Huremovic. Es sei an der Zeit, „den Karren aus dem Dreck zu ziehen“ – und das schnellstmöglich...

Präsident Jörn Heinemann unterstreicht derweil nochmal die Verdienste von Schulz für den Verein und betont, dass dieser „Uli Schulz niemals fallen lassen wird." Das Engagement von Bettin sei hingegen vor allem „ein Freundschaftsdienst. Ich kenne Torsten mittlerweile auch schon seit 20 Jahren." Als Typ sei Bettin jemand, der dem Klub in der augenblicklichen Situation perfekt zu Gesicht steht, so Heinemann. „Thorsten war schon damals immer so gestrickt, dass er in ganz schwierigen Situationen der erste war, der die Ärmel hochgekrempelt hat. Zudem hat es mich immer beeindruckt, wie er in Altenwerder aus sehr begrenzten Möglichkeiten das Maximum rausgeholt hat."