„Ich bin traurig, dass der Verein mir den Klassenerhalt nicht zutraut“

Ex-Süderelbe Trainer Olaf Lakämper spricht über seine Entlassung beim Oberligisten

22. Februar 2017, 16:20 Uhr

Olaf Lakämpers Zeit beim FC Süderelbe ist vorzeitig abgelaufen, obwohl der Coach die Mannschaft auf einem guten Weg Richtung Nichtabstieg sah. Foto: KBS-Picture

Seit gestern ist Olaf Lakämper nicht mehr Trainer des abstiegsbedrohten FC Süderelbe, der ihn aus seinem Amt entließ. Im Gespräch mit den FussiFreunden verrät der 48-Jährige, dass er sich es durchaus zugetraut habe, die Mannschaft in der Oberliga zu halten und äußert sich dazu, wann ihm die Trennung mitgeteilt wurde, wie er die Entscheidung des Vereins beurteilt und was er dem Team und seinem Nachfolger Markus Walek wünscht. 

Die Entscheidung kam überraschend. Nicht nur für die breite Öffentlichkeit, sondern auch für denjenigen, um den es geht. „Ich hatte das nicht erwartet“, sagt Olaf Lakämper, der am Dienstagabend vom FC Süderelbe als Trainer der Oberliga-Mannschaft entlassen wurde. Die Trennung teilte der Verein dem 48-Jährigen gestern vor dem Training mit „Für mich kam der Schritt tatsächlich auch überraschend. Ich bin traurig, dass der Verein mir den Klassenerhalt mit der Mannschaft nicht mehr zutraut“, zeigt sich Lakämper enttäuscht davon, dass er sein am 1. Juli 2016 begonnenes Wirken am Kiesbarg nun nicht mehr fortführen darf und stattdessen vom bisherigen Co-Trainer Markus Walek beerbt wird.

„Wir waren auf einem guten Weg – sonst hätte ich selbst gesagt, dass es ein anderer machen soll“

Der Mannschaft und seinem Nachfolger, „mit dem ich sehr seriös zusammengearbeitet habe, gönne ich natürlich weiterhin, dass sie den Klassenerhalt schaffen“, erklärt Lakämper. Nur: „Ich glaube schon, dass ich dieses Ziel gemeinsam mit dem Team auch erreicht hätte“, ist sich der Coach sicher und ergänzt: „Gegen Condor am vergangenen Sonntag haben wir zum Beispiel gut ausgesehen und einfach nur das Tor nicht getroffen. Wir sind auf einem guten Weg gewesen. Sonst hätte ich von mir aus gesagt, das soll ein anderer machen. Da müssen die Interessen des Vereins schon über den eigenen Befindlichkeiten stehen. Aber ich habe mir zugetraut, mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu sichern.“ Wenn der Verein aber „frischen Wind will, um das zu erreichen“, dann müsse er das akzeptieren, so Lakämper.

Allerdings: Der Zeitpunkt der Trennung verwundert schon. Schließlich ist die Winterpause gerade um und es wäre ein leichtes gewesen, die Entscheidung schon zu einem früheren Zeitpunkt zu fällen, um Lakämpers Nachfolger etwas mehr Zeit zu geben, seine Vorstellungen und Ideen auf die Mannschaft zu übertragen und einzuüben. „Das sehe ich auch so“, erklärt Lakämper, der – angesprochen auf Gerüchte, zwischen dem Team und dem Coach sowie dem Verein und seinem Übungsleiter habe es zwischenmenschlich nicht mehr gestimmt, „nichts sagen möchte. Wir haben Stillschweigen über Interna vereinbart.“

Jan Knötzsch