Jatta-Doppelpack nach Maulwurf-Frust: HSV-U21 erneut torreich!

"Wir haben wieder sieben Dinger gemacht, hätten aber 15 machen können"

17. Februar 2017, 22:47 Uhr

Bakery Jatta (re.) traf zwar doppelt, ließ aber auch einige gute Einschusschancen liegen. Foto: noveski.com

Eigentlich sollte für die U21 des HSV am Freitagabend wieder der Regionalliga-Alltag anstehen. Doch das Spiel gegen Eintracht Braunschweig II fiel nicht nur den unbeständigen Witterungsverhältnissen zum Opfer: eine Maulwurf-Familie pflügte Teile des Grüns an der Hagenbeckstraße um, wie die „BILD“ berichtete, so dass die Schützlinge von Dirk Kunert ihre starke Frühform in einem kurzfristig anberaumten Test gegen SH-Ligist VfR Neumünster bestätigen wollten. Das Fazit des Trainers im Anschluss an die 90 Minuten auf dem Kunstrasenplatz am Volksparkstadion: „Ich bin wirklich total zufrieden“, so Kunert, der anfügte: „Wir wollten alles rausholen und haben wieder sieben Dinger gemacht – auch wenn es 15 hätten sein können. Aber wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen!“

Mats Köhlert (li.) konnte sich ein Schmunzeln nach seinem Kopfballtor nicht verkneifen. Foto: noveski.com

In der ersten Hälfte des ersten Durchgangs dominierten die „Rothosen“ nach Belieben und spielten einen äußerst ansehnlichen Ball. Bezeichnend für die Überlegenheit: den Führungstreffer erzielte der kleinste Mann auf dem Platz per Kopf. Mats Köhlert schädelte eine Strompen-Hereingabe von rechts in absoluter Torjäger-Manier rechts ins Toreck ein (14.). Auch am zweiten Torerfolg hatte Kapitän Dennis Strompen maßgeblichen Anteil. Seinen Querpass von rechts verpasste Törles Knöll zunächst noch – doch Adel Daouri war zur Stelle (16.). Den Schlusspunkt unter diese Druckphase setzte Bakery Jatta, der einen Köhlert-Freistoß zum 3:0 einnickte (24.). Anschließend war jedoch ein deutlicher Bruch im Spiel der Kunert-Elf. Die Folge: nach toller Kombination und herrlicher Hackenablage kamen die Gäste aus Neumünster zum Anschluss. VfR-„Captain“ Beytullah Bilgen schüttelte Sebastian Haut ab und überwand Morten Behrens aus spitzem Winkel mit einem schön anzusehenden Chip unter die Latte (28.).

Jurcher markiert lupenreinen Hattrick

Der "Header" von Köhlert zum 1:0 schlägt im rechten unteren Eck ein. Foto: noveski.com

Die zweiten 45 Minuten eröffnete erneut Bakery Jatta, der am zweiten Pfosten in eine scharfe Rechtsflanke vom eingewechselten Gillian Jurcher reinrutschte – 4:1 (52.). Am Ende hätten es weitaus mehr Erfolgserlebnisse für den Mann aus Gambia sein können. Binnen kürzester Zeit vergab der „Flügelflitzer“ dreimal völlig freistehend (60., 61., 64.). „Baka probiert immer, sich wirklich gut einzubringen. Das fordern wir auch von ihm ab. Er bringt eine Menge Feuer und Tempo mit. Dass die Abläufe nicht immer stimmen können, da er nur zu den Spielen bei uns ist, sieht man. Aber man kann ihm überhaupt nichts nachsagen“, fasste Kunert zusammen. Besser machte es der sehr emsige und quirlige Jurcher, der sich am Strafraumrand gegen ein ganzes Pulk an Neumünsteranern durchsetzte und auf 5:1 stellte (66.). Wenige Zeigerumdrehungen darauf machte Jurcher dann auch das halbe Dutzend voll, als er Tatsuya Itos Tempolauf über links am zweiten Pfosten stehend veredelte (71.). Seinen lupenreinen Hattrick komplettierte der 19-Jährige in der Schlussminute. Erneut harmonierte das Zusammenspiel mit Ito glänzend (90.).

„Die Jungs sind von ihren Stärken überzeugt“

Erzielte in der zweiten Halbzeit einen lupenreinen Hattrick: Gillian Jurcher (re.). Foto: noveski.com

„Die Vorbereitung läuft wirklich sehr gut. Deshalb waren wir schon ein bisschen down, als wir erfahren haben, dass unser Spiel gegen Braunschweig nicht stattfinden kann. Das hat man auch in den Trainingseinheiten gemerkt.“ Umso erfreuter war der Übungsleiter über die Darbietung seiner Elf, die in der zweiten Halbzeit einmal munter durchgewechselt wurde. „Wir gehen ein hohes Tempo, betreiben frühes Vorchecking und haben immer eine gute Kontrolle. Das zieht sich auch schon so durch die Vorbereitung, dass wir viel souveräner und selbstsicherer auftreten. Die Jungs sind von ihren Stärken überzeugt.“ Einziges Manko: „Wir lassen zu viele Dinger liegen.“ Dennoch geht Kunert positiv gestimmt in die Rückrunde: „Bei dem Tempo, was wir gehen können, werden ein paar Mannschaften noch einknicken“, ist sich der gebürtige Berliner sicher. In der kommenden Woche soll dann aber wieder auf Liga-Ebene im Auswärtsspiel bei Weiche Flensburg der Ball rollen, ehe es (hoffentlich) in zwei Wochen auch vor heimischer Kulisse wieder um Punkte gehen kann. „Es ist schon schade, dass wir nicht spielen konnten. Aber wir wollen nicht groß klagen und müssen uns damit abfinden. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, bis dahin sollten wir den Platz hinkriegen.“ Wenn denn die Maulwürfe mitspielen...