Kapur: „Jeder, der mit dem Herzen dabei ist, will Meister werden!“
Billstedts Torgarant im großen Interview
Aldin Kapur möchte seinen SC V/W Billstedt ins Hamburger Oberhaus schießen. "Wollen jedes Spiel gewinnen!" Foto: noveski.com!
Der Angreifer kam vor der Saison vom TSV Sasel und hat in 14 Spielen ebenso häufig getroffen – allein 13 Mal in den letzten zehn Partien! „Meine Aufgabe als Stürmer ist es, Tore zu schießen. Wenn ich in einem Spiel mal nicht treffe, habe ich meine Aufgabe auch nicht erfüllt. Deshalb möchte ich weiterhin in jedem Spiel treffen. Wie viele es am Ende sind, ist mir egal. Hauptsache wir steigen auf!“ Die Ziele sind also klar formuliert – und das, obwohl zu Saisonbeginn wie bereits eingangs erwähnt noch nicht viel zusammenlief: „Es waren mehrere Gründe, die dazu führten. Zum einen musste sich das Team mit den vielen neuen Spielern erst mal finden und einspielen, zum anderen haben wir aufgrund von Urlauben und Verletzungen in der Vorbereitung teilweise Trainingseinheiten mit nur acht Spielern absolviert. Dazu kamen kleinere disziplinarische Probleme, die das Trainerteam aber relativ schnell in den Griff bekommen hat“, erklärt der 23-Jährige.
Und eben jenes Trainergespann war auch einer der Hauptgründe für den Wechsel Kapurs, wie er verrät: „Mein Cousin Samed Topuzovic und ich haben einen super Draht zu Dennis Kreutzer und Gökhan Acar. Nachdem wir zuvor in Sasel schon zwei Jahre zusammengespielt haben, ist unsere Entscheidung auf Vorwärts-Wacker gefallen. Nach und nach kamen immer mehr Freunde dazu, mit denen man auch privat Zeit verbringt“, so Kapur, der anfügt: „Wir haben ein sehr ehrgeiziges Trainerteam, der Kader hat eine gute Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und erfahrenen Akteuren. Die Stimmung ist top – es stimmt einfach!“ Im Winter wurde mit den Osmani-Brüdern auch personell nochmal nachgelegt. Kapur ist sowohl mit Naim als auch mit Florim gut befreundet und sagt: „Sie sind sehr spielstark und werden uns im Aufstiegsrennen definitiv weiterhelfen. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass sie über ein Jahr nicht mehr gespielt haben. Deshalb sollte man von ihnen auch keine Wunderdinge erwarten.“
„Wir wollen aufsteigen!“
Von der Vereinsführung war vor Saisonbeginn ein „Platz unter den ersten Fünf“ als Ziel ausgerufen. „Eine sehr diplomatische Aussage“, findet Kapur mit einem leichten Schmunzeln. „Ich denke, dass jeder, der mit dem Herzen Fußball spielt, am Ende auch Meister werden möchte. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und auch aufsteigen! Kein Gegner in unserer Liga hat mich bislang so sehr überzeugt, als das wir ihn nicht schlagen könnten. Wenn wir einhundert Prozent von unserem Können abrufen, schlagen wir jeden Gegner!“ In Billstedt geht man sehr optimistisch und voller Zuversicht in die Rückrunde. Allerdings warnt der 1,93 Meter Hühne auch davor, die sogenannten „Kleinen“ zu unterschätzen: „Wir haben in der Hinrunde gesehen, dass man da auch schnell mal Punkte, die einem im Endeffekt fehlen, liegen lassen kann. Für die Jungs geht es schließlich um den Klassenerhalt, für uns um den Aufstieg. Die werden auch kämpfen, um in der Liga zu bleiben. Es wird nicht leicht für uns. Immerhin sind es nur noch zwölf Spiele, in denen sechs Punkte aufzuholen sind. Aber wir glauben an uns.“
„Türkiye hat den größten Druck“
Die Konkurrenz in der Hansa-Staffel ist jedenfalls groß. Mit dem FC Türkiye, Concordia und dem Bramfelder SV rangiert gleich ein Trio punktgleich an der Tabellenspitze. Wer ist im Kampf um den Aufstieg also der schärfste Kontrahent? „Ganz klar der FC Türkiye! Es ist aber auch gleichzeitig die Mannschaft mit dem größten Druck. Von so einem Kader, verbunden mit dem Etat, den sie aufbringen, erwartet man einfach in jedem Spiel einen Sieg. Zudem kommt, dass sie auch viel Temperament im Kader haben. Das ist nicht immer von Vorteil“, glaubt Kapur, der Cordi als „sehr junge, fitte Mannschaft“ ansieht. „Leider haben wir schon beide Spiele gegen sie bestritten, weshalb wir da auf die Hilfe aus der Liga angewiesen sind. Cordi ist aber definitiv schlagbar, was wir beim 5:1 kurz vor der Winterpause gezeigt haben.“ Bei Bramfeld sei vor allem „der Zusammenhalt“ das entscheidende Kriterium für den Erfolg, so der Bosnier. „Spielerisch sehe ich sie nicht ganz so stark wie Türkiye oder Cordi, allerdings sind sie sehr konstant und trocken in ihren Auftritten. Nicht spektakulär, aber ungemein effektiv.“ Abschließend stellt Kapur fest: „Zusammengefasst kann man sagen, dass am Ende derjenige aufsteigen wird, der es schafft, sich am besten auf das Wesentliche zu konzentrieren und jedes Spiel ernst nimmt. Egal wie der Gegner heißt!“