Kein Protest – Poppenbüttel akzeptiert Ausfall!

Huremovic will bei Sieg „1000 Euro in die Mannschaftskasse geben“

30. November 2015, 12:35 Uhr

HUFC-Manager Jassi Huremovic will bei einem Sieg gegen Poppenbüttel 1000 Euro aus seinem privaten Vermögen in die Mannschaftskasse stecken. Foto: noveski.com

Der Aufschrei war groß, als das Topspiel der Landesliga Hansa zwischen Hamm United und dem SC Poppenbüttel am Freitagmittag abgesagt wurde. Die Anlage im Hammer Park wurde vom Platzwart, der Ausweichplatz an der Snitgerreihe vom Bezirksamt aufgrund von „Sicherheitsbedenken“ gesperrt. „Wir haben Hamm United aufgefordert, uns entsprechend schriftlich seitens des zuständigen Bezirksamts diese Aussage bestätigen zu lassen. Wir möchten das gerne überprüfen, da uns eine derartige Begründung für die Absage eines Spieles noch nie vorgelegen hat. Spiele abzusagen aufgrund möglicher, geschätzter Zuschauerzahlen und daraus abzuleitenden Sicherheitsrisiken, ist uns völlig neu. Wir behalten uns daher vor, Protest gegen diese Spielabsage beim HFV einzulegen“, so SCP-Manager Nico Sorgenfrey auf der Vereinsseite.

Doch dieser Protest ist mittlerweile vom Tisch, wie uns Poppenbüttels Chefcoach Olaf Ohrt erklärt. „Wir haben uns am Montagmorgen vom Bezirksamt Hamburg-Mitte offiziell bestätigen lassen, dass der Platz im Hammer Park aufgrund von Frost und die beiden Ausweichplätze Quellental und Snitgerreihe offiziell gesperrt wurden. Dies geschah nicht auf Drängen von Hamm United – das muss man auch nochmal klarstellen. Wir haben immer gesagt, dass wir nur dann Protest einlegen werden, wenn es kein Schreiben oder keine offizielle Bestätigung für die Absage gibt. Deshalb respektieren und akzeptieren wir dieses Urteil.“ Aktuell gehe man davon aus, dass das Topduell zwischen dem Tabellenzweiten und dem Spitzenreiter am 11. Dezember nachgeholt wird. „Das Bezirksamt hat uns mit auf den Weg gegeben, dass es gut aussieht, dass an diesem Tag im Hammer Park gespielt werden kann.“

„Bezirksamt konnte keine Sicherheit gewährleisten“

Noch am Sonntag wurde HUFC-Manager Jassi Huremovic uns gegenüber deutlich, erklärte die Absage wie folgt: „Wir hätten sehr, sehr gerne gespielt! Das Problem ist, dass wir für dieses Spiel schon vorab so viele Anmeldungen für Karten bekommen haben – sowohl von HUFC- als auch von Fans des HFC Falke, von denen bei einem unserer Spiele mal eine kleinere Delegation vor Ort war und ankündigte, im Topspiel gegen Poppenbüttel mit mehr Leuten anzureisen –, dass wir auf das Bezirksamt zugegangen sind und gefragt haben, ob sie uns ein paar Ordner zur Verfügung stellen können, für den Fall, dass im Hammer Park nicht gespielt werden kann, wir auf der Snitgerreihe spielen können. Der Herr Winter vom Bezirksamt erklärte uns, dass er zunächst mit seiner Vorgesetzten sprechen müsse, allerdings sei die Parkplatzsituation ja schon ein großes Problem. Hinzu kommt, dass es nur einen Eingang gibt und bis auf eine kleine Bude nichts zu Essen oder Trinken. Wenn es zu einem Gedränge käme, könnte keiner die Sicherheit gewährleisten. Daraufhin wurde uns mitgeteilt, dass aufgrund der Situation, dass man mehrere hundert Zuschauer erwarten kann, die Snitgerreihe gesperrt wird.“ Diese Information wurde auch umgehend dem Hamburger Fußball-Verband übermittelt, der eine Begründung für die Absage anforderte. „Diese wurde dem Verband schriftlich mitgeteilt. Auf eine Antwort warten wir noch heute…“

„1000 Euro für die Jungs, wenn sie Poppenbüttel weghauen!“

Den Vorwurf, dass dem HUFC die Absage aufgrund des erheblichen Verletzungspechs zu Gute kommen würde, erstickt Huremovic sofort im Keime. „Wir waren gut drauf. In der Vorwoche haben wir gegen Dersimspor knapp verloren, weil einige Spieler mit den Köpfen schon eine Woche weiter waren. Bis auf Schirosi waren alle Mann fit! Und selbst ‚Schiro‘ rief mich an und meinte, dass er zwar nicht trainiert hätte, aber es trotzdem versuchen wolle. Und Fakt ist doch: Landesliga-Fußball ist reiner Amateursport. Wir können aufsteigen, müssen aber keineswegs! Natürlich wollen wir gerne oben dabei bleiben, aber wir als Verein haben die beste Hinrunde in der Geschichte gespielt. Und Uli Schulz sagt immer noch: Wir brauchen noch neun Punkte, um nicht abzusteigen.“

Nicht gut zu sprechen ist man auf einige Verantwortliche vom SC Poppenbüttel, die aus Huremovic‘ Sicht zu weit vorgeprescht sind. „Ich lasse mich ja normalerweise nicht zu irgendwelchen Aussagen hinreißen, aber die Art und Weise, wie von Poppenbütteler Seite – auch von Herrn Großkopf, der mich anschrieb – reagiert wurde, ist einfach nur peinlich. Wir als Verein haben Respekt vor jedem einzelnen Gegner, aber mit hundertprozentiger Sicherheit keine Angst. Vielleicht sollte man sich dort mal an das Hinspiel erinnern. Die sollten den Ball mal ganz flach halten und nicht glauben, sie würden in der Champions League spielen!“ Die Aussagen von der Bültenkoppel wären in jedem Fall „Ansporn genug für jeden unserer Spieler, wenn das Spiel neu angesetzt wird“, so Huremovic, der zudem groß ankündigt: „Ich ärgere mich so dermaßen über die Arroganz einiger Leute, dass ich der Mannschaft aus meiner privaten Schatulle 1000 Euro in die Mannschaftskasse geben werde, wenn sie Poppenbüttel weghaut! Damit können sich dann tun und lassen, was immer sie wollen.“