Oberliga
Last-Minute-Stark rettet Eisenbahn – aber: „Das fühlt sich wie eine Niederlage an!“
Christian Stark (Mi.) rettete seinen Eisenbahnern in der vierten Minute der Nachspielzeit vom Punkt zumindest einen Zähler gegen Cordi. Foto: noveski.com
Eine Viertelstunde ist am Mittleren Landweg gespielt, als Muhamed Ajruli (li.) die Gäste von Concordia Hamburg mit 1:0 in Führung bringt und Elian Clasen keine Abwehrchance lässt. Foto: noveski.com
In der Halbzeit wurde es laut. Sehr laut sogar. Cholevas‘ Eisenbahner bekamen kein Bein auf den Platz und lagen nach Gegentoren von Muhamed Ajruli (15.) und Arbes Tahirsylaj (35.) gegen starke Concorden mit 0:2 im Hintertreffen. „Wir waren überhaupt nicht präsent und gar nicht auf dem Platz“, haderte ETSV-Manager Jassi Huremovic. „Fünf, sechs Spieler waren nicht anwesend.“ Hinzu kamen etliche Fehlpässe und Unzulänglichkeiten, die Cordi eiskalt bestrafte. Unmittelbar vor der Pause hauchte ausgerechnet Alexandar Mucunski den Hausherren neues Leben ein, als er einen ruhenden Ball zum Anschluss einköpfte (42.). Ausgerechnet deshalb, weil Mucunski einst unter Cholevas seine Blütezeit bei Cordi hatte und ihm nun an den Mittleren Landweg gefolgt ist.
Szillat verpasst Vorentscheidung, Cordi in Unterzahl
In der Halbzeit platzte der Trainer-Vulkan Aki Cholevas (Mi.), der mit der Leistung seiner Mannen überhaupt nicht einverstanden sein konnte. Foto: noveski.com
"Fühlt sich eigentlich genauso bitter an, wie die Niederlage in Buchholz"
Das hätte die Vorentscheidung sein können - aber Joel Szillat (li.) blieb an Elian Clasen, der gerade so noch das Bein ranbekam, hängen. Foto: noveski.com
Doch zu mehr sollte es nicht reichen. Trotz des ganz späten Ausgleichstreffers machte Huremovic keinen Hehl daraus, dass sich der eine Punkt „wie eine Niederlage anfühlt. Am Ende muss man aber froh sein, dass man nach 0:2-Rückstand zumindest noch Unentschieden gespielt hat“, räumte er ein – und konstatierte: „In der zweiten Halbzeit haben wir zumindest im Ansatz gezeigt, dass wir doch Oberliga-Fußball spielen können. Dennoch fühlt sich das 2:2 eigentlich genauso bitter an, wie die Niederlage in Buchholz. Wir haben nicht einen Punkt gewonnen, sondern zwei verloren. Wenn du aber die Chancen nicht machst, darfst du dich nicht wundern, dass du nicht gewinnst. Und durch individuelle Fehler liegst du dann sogar zurück.“
"Das ist nicht mein Anspruch"
Elfmeter! Die entscheidende Szene in der Nachspielzeit: Dennis Baffour (li.) bringt Christian Stark zu Fall. Referee Vogt zeigt auf den Punkt - und Stark trifft. Foto: noveski.com
Im Endeffekt könne und müsse er „mit dem einen Punkt leben, aber mit dem Auftreten in der ersten Halbzeit kann ich nicht zufrieden sein“, so Huremovic. „Ohne arrogant oder von oben herab zu sein – aber das ist nicht mein Anspruch, dass du aus den beiden Spielen in Buchholz und gegen Cordi nur einen Punkt mitnimmst. Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben“, nimmt der Liga-Manager nun die Mannschaft in die Pflicht. „Die Jungs sind gefordert. Und Oberliga-Fußball ist eben etwas ganz anderes. Da gilt es, sich zu beweisen, zu behaupten und auf dem Platz zu zeigen, dass man andere Ziele hat“, sieht er sein Team dennoch auf einem insgesamt guten Weg.