Last-Minute-Treffer beschert Lohbrügge einen Zähler

Robert Pallasch trifft spät zum 2:2-Ausgleich beim FC Voran Ohe

05. November 2016, 00:25 Uhr

Spektakulärer Flug: Ohes Robin Woost (Nummer 18) muss sich einer Grätsche von Arthur Weigel erwehren. Foto: Zerbian

Spiele zwischen dem FC Voran Ohe und dem VfL Lohbrügge sind immer etwas besonderes – die Nachbarschaft beider Clubs und die Tatsache, dass der eine oder andere Spieler gerne zwischen den beiden Vereinen hin- und herwechselt, lässt grüßen. Diesmal standen insgesamt gleich sieben Akteure auf dem Feld, die jeweils bereits das Trikot des Widersachers trugen – und auch VfL-Trainer Sven Schneppel und Ohe-Coach Rainer Seibert arbeiteten jeweils schon für den Kontrahenten. Für einen Ex-Oher und Jetzt-Lohbrügger endete die Partie trotz des glücklichen 2:2-Remis für den VfL in der Nachspielzeit schon vorher unglücklich.

Man kann es ja mal versuchen: Als Tim Bandahl in der zweiten Minute der Nachspielzeit im Spiel zwischen dem FC Voran Ohe und dem VfL Lohbrügge einen Freistoß für die Gäste in den gegnerischen Strafraum brachte, gelangte Robert Pallasch an die Kugel. Und der Blondschopf im Trikot des VfL machte es nicht etwa einfach, sondern ganz sehenswert: Mit der Hacke lenkte Lohbrügges Nummer 18 den Ball über die Linie. Ein schöner Treffer. Der Jubel war entsprechend groß – und das nicht nur aufgrund der Schönheit des Treffers, Nein, vielmehr, weil eben jenes Tor den Lohbrüggern am Amselstieg quasi mit dem allerletzten Wimpernschlag des Spiels doch noch einen Zähler auf fremdem Platz sicherte. Und das in Unterzahl! 

"Ex" im Blickpunkt: Kuschel patzt, Voigt fliegt und Dülsen trifft

Kampf um die Kugel: Lohbrügges Pascal Asante-Sefa (re.) versucht, gegen gleich zwei Lohbrügger, an den Ball zu kommen. Foto: Zerbian

Denn: Das Kräftemessen der beiden Kontrahenten schrieb gleich mehrere Geschichten, wie sie nur der Fußball schreiben konnte. Die des Lohbrüggers Adrian Voigt zum Beispiel. Der Ex-Oher sah in der 55. Minute die Gelb-Rote Karte, so dass die Equipe von Coach Sven Schneppel beinahe die komplette zweite Halbzeit mit einem Mann weniger auskommen musste. 


Oder die des Ex-Ohers Jonas Kuschel, der inzwischen das Trikot des VfL Lohbrügge trägt: Nach nur zwei Minuten wollte jener Kuschel einen Rückpass auf seinen Keeper Björn Garvs spielen, doch der Torhüter rutschte auf dem nassen Rasen aus – und das runde Leder kullerte zur 1:0-Führung über die Linie. Lohbrügge brauchte lange, um zurückzuschlagen und tat dies erst eine MInute, bevor Voigt vom Platz flog: Pallasch bediente Agatino Indulto – 1:1.

Das Spiel schrieb aber auch noch die Geschichte des ehemaligen Lohbrüggers Kevin Dülsen, der – ja, richtig geschlussfolgert, liebe Leser – inzwischen für Voran Ohe spielt. Dülsen war es, der in der 67. Minute vom Elfmeterpunkt gegen Garvs zur Tat schritt. Zuvor hatte Jonas Holz ein Handspiel begangen und Referee Björn Lassen auf Strafstoß entschieden. Dülsen ließ Garvs keine Chance – 2:1 für Lohbrügge. Es wäre der Siegtreffer gewesen. Wäre. Da Fußball aber nicht im Konjunktiv stattfindet, schrieb letztlich Robert Pallasch mit seinem Last-Minute-Ausgleichstreffer per Hacke in der 92. Minute die letzte, entscheidende Geschichte des Spiels...

Jan Knötzsch