Licht aus, Spot an – das Finale in der Hansa-Staffel

Die Vorschau auf den 18. Spieltag der LL Hansa

27. November 2014, 04:18 Uhr

Will auch bei Dersimspor siegen: die Elf des SC V/W Billstedt 04. Foto: Rüdiger Abend

Auf geht’s in die letzte Runde vor der Winterpause – noch einmal bietet sich allen Teams der Landesliga Hansa die Chance, einen erfolgreichen Jahresabschluss zu feiern und die zweieinhalbmonatige Unterbrechung zu nutzen, um mit frischen Kräften in den zweiten Teil der Saison zu starten. Nicht nur im oberen Drittel des Tableaus geht es spannend zu, auch unten gibt die Konstellation noch eine Menge her. Den Platz an der Sonne werden zu der kalten Jahreszeit der FC Türkiye, Cordi und der Bramfelder SV unter sich ausmachen. In den dunkleren Gefilden entscheidet es sich zwischen dem VfL Lohbrügge und dem Klub Kosova, wer dem HTB und Altenwerder auf einem Abstiegsplatz den Winter über Gesellschaft leistet.

MSV Hamburg – Croatia Hamburg (Freitag, 19:30 Uhr)

Beide Teams gehen mit identischer Ausgangsposition ins Spiel: sowohl die Mümmelmannsberger als auch der Liga-Neuling haben jeweils 20 Punkte auf ihrem Konto – nur aufgrund der besseren Tordifferenz ist der MSV vor Croatia platziert. Allerdings sind die Voraussetzungen durchaus unterschiedlich gewesen: während sich die „Schwarz-Gelben“ in der Landesliga etablieren wollten, ging es für die Napoli-Elf von vornherein nur um den Klassenverbleib. Der Rücktritt von Kenny Lorenzen hatte mit der sportlichen Situation vermutlich nur untergeordnet etwas zu tun, seither schwingt der bisherige Assistent Guido Stendel das Zepter an der Kandinskyallee. Gleich im ersten Spiel unter seiner Regie ging es hoch her: der MSV führte bis tief in die Nachspielzeit hinein gegen den SC Schwarzenbek mit 2:1 und bekam in der sage und schreibe 97. Minute noch den bitteren Ausgleich eingeschenkt. Aktuell haben der MSV und Croatia vier Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Wandsbeker TSV Concordia – Barsbütteler SV (Freitag, 19:30 Uhr)

Ein Topspiel mit Derby-Charakter! Dem Tabellenzweiten vom Bekkamp ging in den letzten Woche ein wenig die Puste aus: seit drei Spielen wartet Concordia auf einen Sieg – zuletzt setzte es sogar eine bittere 1:5-Packung beim SC V/W Billstedt. Nun muss das Cholevas-Ensemble alle Kräfte bündeln, um dem FC Türkiye an der Spitze nochmal Feuer zu machen. Angesichts von zwei Punkten Rückstand ist für Cordi noch alles drin. Ein ähnliches Bild gab der BSV in den vergangenen Spielen ab. Nach tollem Saisonstart und Hoffnungen auf eine mögliche Top-Platzierung konnte der Rang-Fünfte, der die beste Defensive der Liga stellt, allerdings auch im Angriff besonders harmlos agiert, zuletzt nur eines von sieben Liga-Spielen siegreich gestalten – darunter eine Serie mit vier Remis am Stück (insgesamt sieben Punkteteilungen – Liga-Höchstwert). Dementsprechend dürfte die Taneli-Eleven mit den Spitzenplätzen nicht mehr viel zu tun zu haben – erst Recht nicht nach einer neuerlichen Niederlage am Freitagabend. Mit einem Dreier wäre allerdings wieder alles möglich. Die Jungspunde aus dem Marienthal brauchen den Sieg aber mindestens genauso dringend!

FC Voran Ohe – SC Schwarzenbek (Freitag, 19:30 Uhr)

Der Aufsteiger aus Reinbek könnte mit einem Erfolg im Spiel gegen Türkiye-Bezwinger Schwarzenbek seine überaus erfolgreiche Hinserie krönen und zudem am direkten Tabellen-Nachbarn vorbei ziehen. Doch auch der SCS ist gewillt, seine holprige Hinserie mit Anstand zu beenden. Die Gefahr, dass die Luft ein wenig raus sein könnte, da es vermutlich nur noch um die goldene Ananas geht und das Trainer-Gespann Koitka/Krey am Saisonende seine Ämter zur Verfügung stellen wird, scheint wohl nicht gegeben zu sein. Auch im vergangenen Spieljahr kam man erst in der Rückserie so richtig ins Rollen und lief auf einem guten fünften Platz ein.

Harburger TB – SV Altengamme (Samstag, 14 Uhr)

Mit einem Sieg am letzten Wochenende (2:1 in Lohbrügge) hat der HTB ein Lebenszeichen von sich gegeben. Für das Schlusslicht war es erst der dritte Triumph in dieser Spielzeit – der direkte Wiederabstieg scheint wahrscheinlich. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Mit einem weiteren Sieg könnte die Toumi-Auswahl den Rückstand aufs rettende Ufer bis auf vier Zähler verringern. Doch der SV Altengamme wird vermutlich etwas dagegen haben. Die Andrade-Schützlinge spielten zuletzt dreimal Unentschieden, mussten sogar in fünf der letzten sieben Partien die Punkte teilen. Alles andere als ein Sieg beim Tabellenletzten wäre aber eine Enttäuschung für die „Deichkicker“.

VfL Lohbrügge – Bramfelder SV (Samstag, 14 Uhr)

In Lohbrügge blickt man mal wieder auf einen bis dato enttäuschenden Saisonverlauf zurück – wie in den vergangenen Jahren schon so oft. Nachdem Peter Martens den Club in der vergangenen Saison vor dem Abstieg rettete und schließlich auf einen gesicherten Mittelfeldplatz führte, ist nun wieder das große Zittern angesagt. Ausgerechnet jetzt kommt der Rang-Dritte, der den zur selben Zeit spielenden FC Türkiye unter Druck setzen möchte, an den Binnenfeldredder. Die „Minimalisten“ des BSV – die letzten fünf Siege waren jeweils mit einem Tor Unterschied – brauchen dringend einen Sieg, um den Zug nach oben nicht ohne sich abfahren zu lassen. Dabei bauen die Brüning-Mannen wieder auf ihren „Capitano“ Carsten Henning, der als Mittelfeldspieler bereits die stolze Anzahl von elf Saisontreffern vorzuweisen hat.

FC Türkiye – Hamm United (Samstag, 14 Uhr)

Der haushohe Meisterschaftsfavorit trifft auf eine der größten Enttäuschungen des bisherigen Saisonverlaufs. Die Formkurve beider Teams zeigt aber genau in die entgegengesetzte Richtung: während Primus Türkiye aus den letzten drei Begegnungen nur einen Zähler holte, feierte der HUFC zuletzt zwei deutliche Siege (9:2 Tore) – vor allem Alessandro Schirosi kommt bei den „Geächteten“ nach längerer Pause immer besser ins Rollen. Ganz anders die Situation bei den Wilhelmsburgern, die nicht nur mit zwei Schlappen im Gepäck anreisen, sondern auch auf Martin Sobczyk verzichten müssen. Der Innenverteidiger flog bei der 1:2-Niederlage gegen Schwarzenbek vom Platz, nachdem er dem Referee die Karte aus der Hand riss. Die Inam-Truppe muss schnell wieder in die Spur finden, um nach acht Wochen an der Spitze auch auf der Top-Position zu überwintern.

Dersimspor Hamburg – SC V/W Billstedt (Sonntag, 14 Uhr)

Seit acht Spielen sind die Billstedter unbesiegt und bringen sich damit wieder ins Gespräch, was die vorderen Platzierungen angeht. Insbesondere Torjäger Aldin Kapur ging in den vergangenen Wochen seiner Bezeichnung nach und knipste am laufenden Band. Auch Offensiv-Wirbelwind Ulas Dogan hat sein Probetraining beim Regionalligisten 1860 München II hinter sich gebracht und greift wieder voll an. Keine leichte Aufgabe also für die bislang so wechselhaft auftretenden Harburger. Vor allem, da es Zuhause noch nicht so recht klappen will. Allerdings liegen den technisch starken Gläser-Kickern die „Großen“, was ihnen in diesem Aufeinandertreffen sicherlich zu Gute kommt. Zwei spielstarke Mannschaften messen sich an der Baererstraße – für die einen hat der Liga-Erhalt oberste Priorität, während auf der anderen Seite durchaus ambitioniertere Ziele ausgegeben sind.

Klub Kosova – FTSV Altenwerder (Sonntag, 15 Uhr)

Der Start in die neue Runde war verheißungsvoll. Doch ebenso schnell ging es für Kosova unter seinem neuen-alten Zepterschwinger Thorsten Beyer wieder bergab. Nur ein mickriges Pünktchen trennt die Mannen von der Dratelnstraße von einem Abstiegsplatz – die Ziele waren durchaus andere. Mit einigen qualitativ guten Neuzugängen wurde der Kader vor der Saison erweitert – viel übergeblieben ist davon jedoch nicht. Die Verunsicherung ist regelrecht spürbar. Im Kellerduell gegen den FTSV Altenwerder muss ein Sieg zum Abschluss her, um zumindest einen halbwegs versöhnlichen Abschluss zu feiern – wobei von feiern nicht wirklich die Rede sein kann, Erleichterung wäre wohl das passendere Wort. Nicht viel anders ergeht es dem Tabellen-Vorletzten für den ebenfalls jeder Punkt zählt. Sollten die Bettin-Rackerer die drei Zähler entführen, würde man den Rückstand auf Kosova bis auf einen Zähler zusammenschmelzen lassen. Für reichlich Spannung ist also gesorgt!