Landesliga Hansa

Maras bleibt Condor-Coach: „Wollen wieder für was stehen“

06. Februar 2024, 08:07 Uhr

Vom Interims- zum dauerhaften Cheftrainer: Luka Maras gibt auch in der kommenden Saison die Richtung beim SC Condor vor. Foto: noveski.com

Eine Entscheidung sei gefallen, kündigte Luka Maras vor gut zwei Wochen an. „Es geht in eine gute Richtung. Ich bin glücklich und zufrieden damit“, ließ der Interimstrainer des SC Condor bereits durchblicken, was der Verein wenige Tage später offiziell kundtat. „Die Zukunft heißt Luka“, vermeldete der Club vom Berner Heerweg den Verbleib von Coach Maras über die Saison hinaus. „Luka Maras ist als Co-Trainer unter André Kruse in die Saison gestartet. Aufgrund Andrés Auszeit – aus privaten Gründen – übernahm Luka ohne zu zögern. Wir sind sehr froh, mit Luka einen starken Trainer, Teamplayer und klasse Menschen in unseren Reihen zu haben“, so die Verantwortlichen. Weiter hieß es, dass für das neue Liga-Manager-Duo „sofort nach Antritt klar war, dass Luka keine kurzfristige Lösung ist“. Der Verbleib nun also folgerichtig.

Neben seiner Leader-Rolle auf dem Platz fungiert Timo Adomat (li.) nun auch als Teil eines zweiköpfigen Manager-Gespanns mit Ken Niederstadt. Foto: noveski.com

„Für mich war es natürlich auch spannend, hier anzufangen – ohne zu wissen, wo das Ganze hingeht“, blickt Maras zurück – und betont: „Für mich war aber klar, dass ich das machen will.“ Sein Versuch, die Verantwortlichen „zu überzeugen, dass ich der Richtige bin – und zwar mit meiner Arbeit auf dem Platz“, hat Früchte getragen. „Ich bin nicht der, der groß redet. Ich habe meine Arbeit gemacht und andere entscheiden lassen.“ Mit Erfolg. Maras‘ Motto: „Weniger reden, mehr machen!“

Letzteres gilt auch für das neue Manager-Duo. Völlig überraschend trennte sich der SCC im Winter von den langjährigen Vereins-Urgesteinen Söhren Grudzinski und Heiko Berndt, um mit Timo Adomat und Ken Niederstadt zwei Leistungsträger auf dem Platz in diese Rolle schlüpfen zu lassen. „Natürlich war auch mein erster Gedanke: ‚Das hört sich schwierig an.‘ Aber letztendlich muss man auch sagen: Wenn es einen Spielertrainer geben kann, dann kann es für mich genauso gut die Konstellation als Spieler-Manager geben. Man braucht halt die Rückendeckung aus der Mannschaft dafür – und die haben die Jungs auf jeden Fall“, so Maras. „Für mich ist es auch einfacher, weil ich den direkten Draht habe – ob nun zum Spieler oder dem Drumherum als Manager. Man muss das klar voneinander trennen. Und da sind wir sehr ehrlich miteinander.“

"Natürlich hätte ich sie gerne noch weiter als Spieler dabei"

Beim SC Condor soll wieder Spaß vermittelt werden - und der Erfolg zurückkehren. Foto: noveski.com

Am Ende des Tages sei es „eine reine Kommunikationsgeschichte“, befindet Maras. „Wenn du miteinander sprichst, bin ich überzeugt davon, dass das richtig erfolgreich werden kann.“ Denn: „Beide kennen genug Leute im Hamburger Amateurfußball. Und es geht nur darum, den SC Condor wieder nach vorne zu bringen. Wenn zwei solche Burschen Bock dazu haben – stellt sich für mich die Frage: Warum nicht?! Ich bin auch erst 27 Jahre jung.“

Was aber bedeutet die Konstellation für den Sommer und darüber hinaus? Werden die Farmsener zwei wichtige Stützen auf dem Platz verlieren, damit sich das Duo auf die neue Aufgabe im Management fokussieren kann? „Wir schauen einfach mal, wie beide das sehen. Wenn sie noch die Fitness mitbringen und genug Bock haben – dann habe ich natürlich nichts dagegen, wenn sie beide Positionen bekleiden.“ Dabei macht Maras auch keinen Hehl daraus, dass er Adomat und Niederstadt „natürlich gerne noch als Spieler dabei hätte, weil es einfach wichtig ist, solche Eckpfeiler zu haben. Aber wenn sie sagen, dass ihnen das zeitlich zu viel ist, dann akzeptiere ich das natürlich auch. Lustigerweise ist das ja dann deren Aufgabe, nach Ersatz zu suchen“, erklärt Maras mit einem Augenzwinkern.

Fakt sei jedenfalls, dass das neue Manager-Gespann bereits sehr umtriebig ist. „Beide haben sich schon furchtbar viel um Spieler für den Sommer, jetzige Neuzugänge und Vertragsverlängerungen gekümmert und sich wirklich den Hintern aufgerissen“, findet Maras sehr lobende Worte.

Condor will "eine geile Rückrunde liefern"

Sein Kapitänsamt hat Ken Niederstadt (Mi.) aufgrund seiner neuen Funktion an Hüseyin Karaca abgetreten. Foto: noveski.com

Die Zeit, sich um zukunftsorientierte Entscheidungen im Hintergrund zu kümmern, war auch aufgrund der holprigen Vorbereitung da. „Es ist natürlich schwierig, etwas zu planen. Denn den Plan legt man ja komplett darauf aus, dass man rausgehen kann. Du kannst so viel in der Halle kicken oder im Fitnessstudio Gewichte heben, wie du willst – Spielpraxis und Matchfitness kriegst du nur, wenn du Fußball spielst“, so Maras. Und genau da setzt der Cheftrainer den Hebel an. „Im Grunde genommen geht es jetzt darum, eine geile Rückrunde zu liefern und einfach zu zeigen, dass hier jetzt wieder ein bisschen anderer Wind weht, wir Spaß am Fußball haben und wieder für was stehen wollen.“

Autor: Dennis Kormanjos