Mentalität putzt Qualität: In Hamm gibt’s „nichts mehr schönzureden“!

Ohe demonstriert, was ein stimmiges Gefüge ist

25. März 2017, 01:53 Uhr

Marco Pflug (li.) hat beim zweiten Treffer keine große Mühe mehr und überwindet HUFC-Keeper Samuel Graudenz. Foto: timelash.de

So schnell kann’s manchmal gehen. Zeigte der Hamm United FC in der Vorwoche beim 2:2 in Sasel noch eine ganz starke Vorstellung, kassierte die exakt selbe Elf nun, ganze fünf Tage später, eine herbe 1:4-Abreibung vor heimischer Kulisse gegen den FC Voran Ohe! „Das ist nicht mehr schönzureden“, war HUFC-Vorstandschef Jörn Heinemann gegenüber „Hafo“ außer sich ob der Darbietung seiner „Geächteten“, die einen einfalls-, plan- und leidenschaftslosen Auftritt im Hammer Park zum Besten gaben. Ganz anders die Mannen aus Reinbek, die sich mit dem Triumph im Verfolgerfeld – hinter dem Top-Quintett der Staffel – festsetzten.

Er marschierte schnell von dannen – und wird sich insgeheim wohl auch gedacht haben: Wo bin ich hier nur gelandet?! Mustafa Kucukovic war auch im zweiten Spiel für seinen neuen Verein kein Faktor. Vielmehr bekamen seine „Hammer“ von den Gästen vom Amselstieg die Grenzen aufgezeigt. Insbesondere, was es heißt, als Team aufzutreten! Anders ausgedrückt: Elf Einzelspieler trafen auf eine kämpferische Mannschaft, die füreinander einstand und wo einer für den anderen da war. Es war nicht so, dass der HUFC gänzlich chancenlos war. Aber entweder scheiterte man am eigenen Unvermögen oder aber am einmal mehr glänzend aufgelegten Leo Hebbeler, der sein Können erneut mehrfach darbot.

Mustafa Kucukovic (hi.) konnte keine Akzente setzen. Foto: timelash.de

Und in der Offensive legte Ohe eine ungeheure Effektivität an den Tag. Philipp Fischer (19.) aus der zweiten Reihe und Marco Pflug (35.) in Folge eines tollen Spielzugs stellten eine 2:0-Pausenführung für die „Amselstiegler“ her. All die Kreativität, die bei Hamm auf dem Platz stand, kam nicht zum Tragen. Obwohl der eingewechselte Oliver Kunkel seiner Truppe mit dem Anschlusstreffer zumindest wieder Leben einhauchte (64.). Doch: Die Seibert-Schützlinge überstanden auch die kurze Aufbäumphase der Hausherren – und machten nach einem ruhenden Ball alles klar, als „Joker“ Daniel Walek auf 3:1 erhöhte (74.). Eben jener Walek stellte in der Schlussminute auch den 4:1-Endstand für die Gäste her. Eine deftige Packung für Hamm!

Nur zu verständlich, dass sich auch FCVO-Trainer Rainer Seibert beim Blick auf die Namen beim Schulz-Ensemble (Graudenz, Goldgraebe, Mahrt, Suntic, Schirosi, Varela Monteiro, Kucukovic etc.) hinterher etwas verwundert zeigte, dass seine Mannschaft in der Tabelle um ganze 14 (!) Punkte besser dasteht, als „Abstiegskandidat“ HUFC. „Von den Einzelspielern her müssten die in der Tabelle doch vor uns stehen“, diktierte er den Kollegen von „Hafo“ in den Notizblock. Aber allein die Namen sorgen eben noch längst nicht für ein stimmiges Gefüge…