Oberliga

„Mir ist wichtig, nicht nur in guten, sondern auch in nicht so guten Zeiten da zu sein!“

21. Februar 2024, 12:41 Uhr

Erhan Albayrak (Mi.) ist zurück beim FC Türkiye und will dem Verein auch "in nicht so guten Zeiten" zur Seite stehen. Foto: noveski.com

Obwohl sein Debüt mit einer knappen 0:1-Niederlage gegen den ETSV Hamburg endete, richtete Erhan Albayrak unmittelbar im Anschluss an die 90 Minuten an der Fährstraße „ein großes Kompliment an meine Mannschaft“, und betonte zugleich: „Mit dieser Leistung müssen wir uns vor keiner Truppe verstecken. Ich bin ich stolz auf die Jungs – auch wenn das Ergebnis nicht stimmt. Darauf kann man aufbauen“, sah der neue Cheftrainer des FC Türkiye viele positive Ansätze.

In seinem ersten Spiel als Türkiye-Cheftrainer setzte es eine 0:1-Niederlage gegen den ETSV Hamburg. Dennoch sah Erhan Albayrak (li.) viele gute Ansätze von seinem Team. Foto: noveski.com

Saison 2016/17: Erhan Albayrak übernimmt den FC Türkiye – und legt mit den Wilhelmsburgern einen furiosen Saisonstart hin. Sieben Siege aus 13 Spielen – Tabellenplatz sechs. „Wir haben die Hinrunde gerockt“, erinnert sich der heute 46-Jährige. „Doch dann kam ein Angebot aus der Regionalliga West von einem Traditionsverein“, brach er seine Zelte beim Hamburger Oberligisten ab – und heuerte bei RW Ahlen an. Während Türkiye die darauffolgende Partie unter Albayrak-Nachfolger Thorsten Bettin gegen Altona 93 mit 3:0 gewann, auf den dritten Rang kletterte, der neue Mann auf der Kommandobrücke sogar die „Meisterschaftsfrage“ gestellt bekam und das Team schlussendlich dennoch auf den elften Platz abstürzte, hatte Albayrak nur eine Sache im Sinn: „Das Kapitel war noch nicht abgeschlossen.“

"Wenn er anruft, dann muss man da sein"

Zuletzt war Albayrak beim Bremer Fußball-Verband beschäftigt. Nun kehrt er zu dem Verein zurück, wo er bereits in der Hinrunde der Saison 16/17 tätig war. Foto: noveski.com

Nun also ist er zurück. Zurück bei dem Verein, den er einst in ungeahnte Sphären führte. „Wichtig war mir damals, dass man den Verein in einer guten Situation hinterlassen hat. Der Kontakt ist auch nie abgerissen, obwohl ich viel rumgekommen bin – ob nun in der Türkei oder auch hier in Deutschland“, so der auch für die Traditionsmannschaft des SV Werder Bremen aktive Albayrak. Apropos Bremen: Zuletzt war der neue Coach des FCT beim Bremer Fußball-Verband beschäftigt, wo er unter anderem mit der U16 die Deutsche Meisterschaft feierte.

Dann aber kam nach der Trennung von Daniel Sager der Anruf von Türkiye-Präsident Dogan Inam. „Wenn er anruft, dann muss man da sein. Deswegen bin ich jetzt hier“, so Albayrak mit einem leichten Schmunzeln. „Mir ist einfach wichtig, nicht nur in guten, sondern auch in nicht so guten Zeiten und Tagen da zu sein. Deshalb habe ich gesagt, dass ich das mit dem Verband regeln und mich zur Verfügung stellen werde, weil das am Ende des Tages eine Familie ist und ich versuchen möchte, den Jungs mit meiner Erfahrung ein bisschen zu helfen“, verfolgt er mit den Wilhelmsburgern im restlichen Saisonverlauf „eine klare Mission“.

"Mit dem Fußball mache ich mir keine Sorgen"

Der FC Türkiye steht als Vorletzter mit dem Rücken zur Wand. Dennoch glaubt Albayrak noch an die Wende. Foto: noveski.com

Die Mission vom Klassenerhalt. „Es sieht nach einem Vierkampf aus“, spricht Albayrak auf die aktuelle Tabellenkonstellation an. Als Vorletzter haben die Mannen von der Landesgrenze derzeit vier Punkte Rückstand auf den vermeintlich rettenden 15. Platz, wo der SV Rugenbergen rangiert. Concordia Hamburg ist bereits auf zehn Zähler enteilt. Allerdings hat Türkiye auch noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Und der Blick wird ohnehin nur auf die eigenen Ergebnisse gerichtet. „Wir versuchen einfach, unsere Hausaufgaben zu machen. Und ich bin ganz ehrlich: Mit dem Fußball mache ich mir keine Sorgen.“

Wenngleich der Negativ-Lauf nun schon seit geraumer Zeit anhält: 14 der letzten 15 Begegnungen gingen verloren! Nichtsdestotrotz sieht Albayrak die Qualität innerhalb der Mannschaft und glaubt noch an den Liga-Erhalt. Was die eigene Zukunft bringt, wird sich dann zeigen. „Wir müssen erstmal sehen, wie sich diese Saison entwickelt und wo die Reise hingehen wird. Dann schauen wir weiter“, will Erhan Albayrak noch nicht allzu weit nach vorne blicken, sondern richtet den Fokus nur auf das Hier und Jetzt.

Autor: Dennis Kormanjos