Landesliga Hammonia

Mit dem Rabona als Krönung: „Dome“ dreht bei Schützenfest auf!

10. Februar 2024, 21:36 Uhr

Mit drei Toren und einer Vorlage war Dominik Jordan nach seiner Einwechslung der "Man of the Match" für seine Rothosen. Foto: noveski.com

Stefan Gehrke ist ein Typ, der für Klartext steht. Und so nahm er auch nach dem gelungenen „Re-Start in die Rückserie“, wie er das erste Pflichtspiel des Jahres 2024 selbst bezeichnete, kein Blatt vor den Mund. „Wir waren luschig, fahrig, schlampig, uninspiriert – und haben eigentlich alles vermissen lassen“, bezog sich der Cheftrainer des Hamburger SV III auf die ersten 45 Minuten im Gastspiel beim SC Victoria Hamburg II. „Man muss ganz klar sagen und ehrlich eingestehen: Wir haben draußen gesessen und uns gefragt, wie dieses Ergebnis zustande kommt, weil Vicky klar besser war und im Umschaltspiel noch ein paar Situationen hatte, wo es noch gefährlicher hätte werden können, wenn sie die besser ausgespielt hätten.“ Aber: Hätte, hätte, Fahrradkette! Die Rothosen lagen an der Hoheluft mit 3:2 in Führung – und doch konnte es fast nur besser werden aus Sicht des Hammonia-Spitzenreiters…

HSV III-Coach Stefan Gehrke (re.) sah nach der Einwechslung von Jordan in der zweiten Halbzeit einen ganz anderen Auftritt von seinem Team. Foto: noveski.com

Gehrke reagierte zur Pause mit einem Doppelwechsel, nahm Amir Arsalan Aram Bonjar und Sepehr Nikroo vom Feld und brachte Timon Flach sowie Dominik Jordan. Zwei Veränderungen, „eine war der ‚Game Changer‘“, gab Gehrke unumwunden zu. „Dome“ Jordan avancierte zum Mann des Spiels – und wie! „Er macht drei Tore – eines schöner als das andere – und bereitet einen weiteren Treffer direkt vor“, war sein Coach voll des Lobes. Und so fuhr der Primus am Ende einen 8:2-Kantersieg ein, der „auch in der Höhe mehr als verdient war“, so Gehrke. „Allerdings muss man auch ganz ehrlich sagen: In der ersten halben Stunde hätte ich mit allem gerechnet, nur nicht damit.“

Die Hausherren gingen nach einem ruhenden Ball per Kopf durch Raphael Dorra, Liga-Neuzugang, der nach Stationen beim FC St. Pauli in der Jugend, dem Berliner AK und nach einem kurzen Gastspiel in Italien nun in der „Zweiten“ Spielpraxis sammeln soll, in Führung (13.). Per Doppelschlag drehten die Gäste in Person von Martin Fedai die Partie (30., 35.). Doch die Elf von Kemir Colic konnte postwendend durch Jan Koschorreck egalisieren (37.). Mit dem Pausenpfiff sorgte Okan Subay jedoch für den – angesichts des Spielverlaufs – überraschenden Zwischenstand (45.), ehe Sebastian Schmalbach keine 120 Sekunden nach Wiederanpfiff sogar auf 4:2 für die HSV-Dritte stellte.

"Das habe ich so auch noch nicht gesehen"

Ein kunstvoller Schlenzer, ein mächtiges Geschoss und ein Rabona-Tor: Dominik Jordan packte die ganze Palette aus. Foto: noveski.com

Und dann kam Jordan! Den Anfang machte der „Blondschopf“ nach Zuspiel von Fedai mit einem sagenhaften Schlenzer aus dem linken Halbfeld. Im hohen Bogen senkte sich das Kunstwerk aus gut 25 Metern in den rechten Giebel (54.), ehe er einen Freistoß auf den Kopf des durchgelaufenen Kevin Herbermann servierte – 2:6 (59.). Nach Fedai-Pass von der Grundlinie in den Rückraum erhöhte Jordan aus zwölf Metern mit einem wuchtigen Abschluss an die Unterkante der Latte weiter (68.) und setzte dann das „absolute Sahnehäubchen“ auf seine Leistung. Aus dem Tempo-Dribbling heraus traf er nach einem Doppelpass aus gut acht Metern halblinker Position mit dem Rabona-Trick – ein Schuss, der durch das Überkreuzen der Beine ausgeführt wird, wobei sich das Schussbein hinter dem Standbein gegen den Ball bewegt – zum 8:2-Endstand (76.)! „Das habe ich so auch noch nicht gesehen“, staunte selbst Gehrke nicht schlecht. „Wirklich Wahnsinn!“

Das abschließende Fazit: „Wir haben ein zweigeteiltes Spiel gesehen“, zeigten Gehrkes Mannen nach der Pause einen ganz anderen Auftritt. „Mit dem 5:2 war Vicky echt gekillt. Ein geiler Auftakt und wichtig für uns“, so der Coach des Tabellenführers, der sein Team nun auf das nächste Traditions-Gastspiel bei Altona 93 II vorbereitet.

Autor: Dennis Kormanjos