Mit voller Besatzung: Janjicic rettet HSV-Punkt!

Coach Kunert mit "Leistung voll zufrieden", nur "der letzte Pass fehlte"

27. November 2016, 20:19 Uhr

Der Ball zappelt im Netz: Freude bei den "Rothosen" - Ärger bei den Gästen, die ein Handspiel sahen. Foto: noveski.com

Die rund 325 Zuschauer an der Hagenbeckstraße sahen eine U21 des HSV, die nahezu mit allem auflief, was Rang und Namen hatte. Angefangen bei Ashton Götz über Dren Feka und Finn Porath bis hin zu Bakery Jatta. Für den Torerfolg zeigte sich jedoch ein Schweizer Youngster verantwortlich, der vor gar nicht allzu langer Zeit seinen 18. Geburtstag feierte. Letztlich reichte es gegen den TSV Havelse zwar "nur" zu einem Zähler, doch diesen nahm der Übungsleiter gerne mit...

Spannend war das Spiel von der ersten Minute an, denn die Gäste schienen gut eingestellt auf den Gegner zu sein und waren von Anfang an hellwach. Der ersten Fehler, den die Rothosen machten, wurde auch direkt bestraft: In der elften Minute verlor Kerim Carolus im Aufbauspiel den Ball an Havelses agilen Undav. Dieser fackelte nicht lange und schloss ab. Torhüter Morten Behrens konnte den Versuch zwar noch entschärfen, aber nicht festhalten. Noah Plume bedankte sich und staubte zur Havelser Führung ab!

Der Wachmacher für den HSV?

Bakery Jatta (li. gegen Cetin Erbek. Foto: noveski.com

Dieser Gegentreffer schien die Kunert-Elf ein bisschen wachzurütteln und vor allem im Offensivspiel wurden die Gastgeber etwas zwingender, doch vor allem der letzte Pass und die entscheidende Idee zum Erfolg fehlte. Gästetrainer Alexander Kiene gestand im Anschluss: „Nach unserem Tor hat der HSV auch gute Chancen gehabt, wo sie dann aber die Aktion nicht perfekt zuende gespielt haben oder immer noch ein Fuß oder ein Kopf von uns dazwischen war.“ Kurz vor der Halbzeit wurde die U21 des HSV allerdings nochmal richtig gefährlich vor dem Tor der Gäste. Bakery Jatta schnappte sich das Leder, zog links an Deniz Kina vorbei in den Strafraum und kam dann zu Fall. Schiedsrichter Christian Scheper entschied jedoch weiterspielen zu lassen. Eine äußerst diskutable Situation, denn Kina rannte dem Hamburger in die Hacken.

Die beiden Torschützen im direkten Duell: Vasilije Janjicic (re.) gegen Noah Plume. Foto: noveski.com

In der zweiten Halbzeit machten die Hausherrn da weiter und belohnten sich in der 60. Minute für einen nun engagierten Auftritt. Das Tor bahnte sich vorher aber nicht unbedingt an, denn der HSV II war in der Offensive zwar präsent, schaffte es jedoch nur mit Distanzschüssen für etwas Torgefahr zu sorgen. Nach einem Ballverlust des TSV kam der Ball über Haut zu Jatta, der sich erst gut durchsetzen und die Kugel dann auf Janjicic ablegen konnte. Dieser vollendete aus 16 Metern eiskalt ins linke untere Toreck! Aber: Fraglich ist, ob der Treffer überhaupt hätte zählen dürfen, weil Janjicics Hand bei Jattas Ablage wohl noch mit im Spiel war. Nach diesem Ausgleichstreffer hätte das Spiel wieder richtig unangenehm für den Tabellenvierten werden können, doch der HSV konnte den Schwung nicht wirklich mitnehmen und machte einfach zu wenig aus den Möglichkeiten. „Dannach tritt dann immer so eine Situation ein, dass man auch Angst haben muss, dass das Spiel dann ganz kippen kann, aber auch das haben wir als Mannschaft gut hinbekommen“, konstatierte Kiene.

Kiene: "Dieses Spiel hat gezeigt, dass wir schwer zu schlagen sind"

Insgesamt war Havelses Chefcoach mit der Mannschaftsleistung mehr als zufrieden. „Wir können mit dem Unentschieden gut leben. Ich denke, dass wir uns diesen Punkt durch eine gute Arbeit gegen den Ball und eine stabile Defensivleistung erarbeitet haben.“ Auch dem Gegner, der heute quasi mit der ersten Garde agierte, sprach er ein gebührendes Lob aus. „Der HSV hatte heute optisch sicherlich eine Spielüberlegenheit gehabt und war auch im technischen Bereich aus meiner Sicht ein Stück weit stärker.“ Dieses Ungleichgewicht haben seine Jungs allerdings gut kompensieren können. „Wir haben das immer wieder durch Laufbereitschaft, Kampfbereitschaft und gute Organisation gegen den Ball wettmachen können, sodass der HSV es dann auch schwer hatte, sich Chancen zu erarbeiten.“ Damit bleibt es für den TSV bei gerade einmal drei Saisonpleiten. „Dieses Spiel hat dann, glaube ich zumindest, auch nochmal gezeigt, dass wir sehr schwer zu schlagen sind“, freute sich Kiene.

HSV-Kapitän Sebastian Haut (li.) versucht den Ball gegen Deniz Undav zu behaupten. Foto: noveski.com

Auf der anderen Seite hätte man natürlich liebend gerne die drei Zähler daheim behalten, allerdings: „Wir können mit dem Punkt leben. Natürlich hätten wir aber lieber drei Punkte geholt, gerade weil wir in der letzten Zeit so gut dabei sind. Aber ich bin mit der Leistung heute total zufrieden. Wir waren von Anfang an griffig und haben das Spiel bestimmt. Taktisch haben wir sehr gut gespielt, gegen den Ball haben wir gut gearbeitet und auch in der Offensive konnte wir heute einige Akzente setzen", bilanzierte Kunert. Unglücklich war der Trainer nur darüber, dass im Spiel nach vorne teilweise wieder die Durchschlagskraft fehlte. „Da hat einfach der finale Pass gefehlt, aber das geht schon seit mehreren Spielen so.“

Im nächsten Spiel wollen beide Mannschaften natürlich wieder einen Dreier einfahren. Für den TSV Havelse geht es dann zum Lokalnachbarn der Rothosen, nämlich zur U23 des FC St. Pauli. Der HSV-Nachwuchs muss hingegen beim Tabellenletzten aus Eichede ran und hat aus dem Hinspiel noch etwas gutzumachen.



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