Niendorf macht Ernst und überrumpelt Dersimspor!

„Sind von der ersten bis zur letzten Minute dominant aufgetreten“

31. Januar 2015, 21:43 Uhr

Spätestens mit dem dritten Streich durch Tim Schumacher war der Drops an der Baererstraße gelutscht. Foto: noveski.com!

Der Niendorfer TSV brauchte keine 35 Sekunden, um seiner Favoritenstellung im Achtelfinale des Oddset-Pokals bei Dassendorf-Schreck Dersimspor gerecht zu werden. Nach einem Gewurschtel, an dem die Niendorfer Ebenezer Utz und Tim Schumacher sowie Dersims David Aslan beteiligt waren, der schließlich auch den unglücklichen Fehlpass spielte, machte sich Joshua Fuchs auf den Weg in Richtung Tor von Fitra Rijono und schoss eiskalt zur Blitz-Führung des NTSV ein! „Ich habe schon beim Treffpunkt gemerkt, dass die Jungs heiß sind. Wir haben von der ersten Minute an nichts anbrennen lassen – der Start war natürlich optimal“, freute sich NTSV-Coach Ali Farhadi hinterher.

„Wir konnten gar nicht so schnell gucken, da stand es schon 0:3“, zeigte sich Serdar Gümüs, Liga-Obmann der Harburger, hingegen völlig konsterniert. Adam Benn (9.), der einen Betz-Eckball einnickte, und Tim Schumacher (23.), der von Utz auf die Reise geschickt wurde, machten bereits Mitte des ersten Abschnitts alles klar. „Wir sind von der ersten bis zur letzten Minute total dominant aufgetreten“, zeigte sich Farhadi vollkommen zufrieden mit dem Auftreten seiner Schützlinge. Es gab nur einen klitzekleinen Makel: nachdem Zana Demir von Serhat Yapici gelegt wurde, zeigte Referee Dr. Uwe Strohbach auf den Punkt. Zu allem Überfluss verletzte sich Yapici bei dieser Aktion und musste raus. Dersimspor mit der großen Chance zum Anschluss – doch Kapitän Benny Thiel, ansonsten ein ganz sicherer Schütze, fand seinen Meister im herausragend parierenden René Melzer! „Das passte einfach zu unserem Spiel“, befand Gümüs.

Die Gegenwehr des klassentieferen Landesligisten war nun gebrochen und so schraubten Braima Balde (67., 71.), zunächst von Schumacher und dann von Utz in Szene gesetzt, sowie „Ebby“ Utz höchstselbst per Strafstoß (78.), nachdem er zuvor gelegt wurde, das Ergebnis nach dem Wechsel auf 6:0 in die Höhe. „Der Niendorfer Sieg war absolut berechtigt, sie haben ihre Klasse gezeigt und wir haben gepennt“, bilanzierte Gümüs, der anfügte: „Natürlich hatten wir im Vorfeld die Hoffnung, noch eine Runde weiterzukommen. Aber wir sollten das Thema jetzt schnellstmöglich abhaken und uns voll auf den Kampf um den Klassenerhalt konzentrieren.“ Auf Neucoach Mehmet Karakus wartet noch eine Menge Arbeit.

Ein großes Stück Erleichterung und vor allem Zufriedenheit über den Auftritt seiner Mannen machte sich derweil bei Farhadi breit: „Die Jungs haben mir heute sehr große Freude bereitet. Die Mannschaft zeigt, dass sie niemanden unterschätzen oder nicht ernst nehmen. Wir haben mit der richtigen Energie begonnen und so war der Klassenunterschied schon früh zu sehen.“ Angesichts der dünnen Personaldecke ein gelungener Pflichtspielauftakt in 2015. „Es ist nicht leicht, Spieler wie Malte Wilhelm, Thiago Machado oder Fynn Huneke zu ersetzen. Da fehlt uns die komplette Achse im Mittelfeld. Aber es kommen viele Junge nach, die sich toll einführen.“ Wilhelm zog es berufsbedingt nach Frankreich. Freistoß-Künstler Machado Mattos ist zurück in seine brasilianische Heimat und prüft zurzeit das Angebot eines iranischen Erstligisten. Und Huneke unterzog sich erst vor kurzem einer Meniskus-OP. Aber auch ohne seine drei Leistungsträger stehen die „Sachsenwegler“ im Viertelfinale des Oddset-Pokals!