Niendorf II ist frühzeitig Meister – nun soll es das Double werden!

Jobmann-Elf spielt beeindruckende Rückrunde und hängt Konkurrenz ab

19. April 2016, 15:13 Uhr

NTSV-Meistertrainer Matthias Jobmann will nun mit seinem Team das Double holen. Foto: KBS-Picture.de

In unserer Meisterumfrage vor drei Wochen war es bereits eine einstimmige Sache. Am Ende sollten alle befragten Trainer der Bezirksliga-West Recht behalten. Dem Niendorfer TSV II gelang es, am vergangenen Wochenende mit einem 1:0-Erfolg gegen Grün-Weiss Eimsbüttel die Meisterschaft perfekt zu machen – drei Spieltage vor Saisonende. In der kommenden Saison geht es dann für die Jobmann-Elf in der Landesliga richtig zur Sache. Wir hakten bei TSV-Trainer Matthias Jobmann nach, wie er den frühzeitigen Titelgewinn bewertet, was er für die kommende Saison plant und welches Highlight seinen Jungs jetzt noch bevorsteht.

Drei Spieltage vor Saisonende thront die Reserve des Niendorfer TSV mit elf Punkten Vorsprung uneinholbar auf Rang eins der Bezirksligatabelle. Auf den ersten Blick sieht alles nach einer deutlichen Geschichte aus, doch laut dem Meistertrainer Jobmann war es „ein Überraschungspaket“, denn der 51-Jährige habe zwar „ein gutes Team mit sehr guten Einzelspielern“, doch seien darunter auch „ganz viele junge Leute“, aus denen es schwierig gewesen sei, „eine Mannschaft zu formen“. Jobmann baute ein Team, welches auf heimischen Rasen bisher ungeschlagen blieb und in der Liga die beste Defensive stellt. Hier greifen auch altbekannte Sprichwörter wieder, wie das, dass die Offensive zwar Tore schießt, aber die Defensive Spiele gewinnt. „Das habe ich den Jungs gleich am Anfang der Saison gesagt. Solche Sprichwörter tragen immer sehr viel Wahrheit in sich“, so Jobmann.

Mit sensationeller Rückrunde prescht Niendorf allen davon

Lediglich 20 Gegentreffer in 26 Spielen kassierte das Team vom Sachsenweg – ein beeindruckender Wert, der in allen vier Bezirksligen das Optimum darstellt. Doch während die Zahnräder im Abwehrverbund traumhaft ineinander griffen, stockte es in der Offensive häufig. „Unsere Chancenausbeute in der Hinserie gefiel mir nicht, da haben wir einfach zu viele Möglichkeiten gebraucht, um Tore zu erzielen“, findet der NTSV-Coach auf Nachfrage nur einen zu bemängelnden Punkt in der ansonsten perfekten Saison. Mit ein wenig Schmierfett, etwas Geduld und scheinbar aus dem Winterschlaf erwacht, legten die Niendorfer dann eine beeindruckende Rückrunde hin. In der Hinrunde nur Tabellendritter hinter SC Hansa 11 und SSV Rantzau scherte das Jobmann-Ensemble auf die Überholspur aus und preschte mit elf Siegen, einem Unentschieden und keiner Niederlage an allen vorbei. „Die Jungs haben das sehr gut umgesetzt. In der Hinrunde haben wir noch den ein oder anderen Punkt liegengelassen, aber in der Rückrunde waren wir konstanter und wollten auch unbedingt gewinnen“, so Jobmann, der anfügt: „Die Jungs haben einen unglaublichen Willen an den Tag gelegt und die Gegner ernstgenommen. Das war der Bringer zum Erfolg.“

„Meine Jungs wollen das Finale gewinnen!"

Doch auf diesen Erfolg möchte sich das junge und hungrige Team längst nicht ausruhen. Denn am 29.05. steigt das Finale des Holsten-Pokals, in dem die Reserve des Niendorfer TSV auf die Zweitvertretung des SC Sternschanze trifft. Der Gegner, derzeit Tabellenvierter der Bezirksliga Ost und erst letzte Saison aufgestiegen, spielt bis dato eine enorm starke Saison und ist genauso wie der NTSV in der Rückrunde noch ungeschlagen. „Meine Jungs sind sehr ehrgeizig und wollen nun auch das Finale gewinnen“, kündigt Jobmann an, der gleichzeitig aber auch auf die Qualitäten des SC verweist: „Wir haben in den vergangenen Jahren ein Testspiel gegen Sternschanze gehabt, welches Unentschieden ausgegangen ist. Damals hatte Mattes Sandhop (Trainer SCS II, Anm. d. Red.) eine tolle Truppe zusammen.“ Zwar „muss man das Spiel erst einmal spielen“, aber dennoch schaut Jobmann zuversichtlich auf „das Highlight der Saison“ und erwartet „ein spannendes Endspiel“.

Vorbereitung für die kommende Landesligasaison in vollem Gange

Trainersohn Marcel Jobmann wird für die neue Saison in den Oberligakader berufen. Foto: noveski.com

Ein Vorteil kann hierbei allerdings beim Westmeister liegen. Während das Team von der Sternschanze noch die Möglichkeit hat, die Landesliga-Relegation zu erreichen und noch in vier Partien bestehen muss, können sich die Niendorfer voll und ganz auf das Pokalfinale konzentrieren und bereits für die kommende Landesligasaison planen. „Wir werden definitiv Moritz Niemann und meinen Sohn Marcel an das Oberligateam abgeben. Bei allen anderen sind wir in guten Gesprächen, sodass wir den Großteil der Mannschaft behalten werden. Lediglich Stanley Baumert und Marco Heinrich wollen uns verlassen, wobei wir uns freuen würden, wenn beide sich das noch einmal überlegen und mit Blick auf den Aufstieg bei uns bleiben. Zusätzlich schauen wir uns in unserer A-Jugend um und werden die Abgänge punktuell ergänzen."

Autor: Daniel Meyer