Njie ballert den SVCN ab - HSV II mit Kantersieg!

„Ich bin froh, dass wir auch ein paar Tore erzielt haben"

30. Juni 2016, 00:37 Uhr

Auf einem Platz des Nachwuchsleitungszentrums in Nordertstedt ging es in der Partie zwischen dem HSV II und dem SV Curslack-Neuengamme fußballersich hoch her. Viele Tore gab es zu bestaunen. Foto: Mathias Merk

Ist es eine Schmach, wenn ein Oberligist bei einem Regionalligisten total unter die Räder kommt? In diesem Fall war es das jedenfalls nicht! Denn der SV Curslack-Neuengamme gastierte - nach gerade einmal einer absolvierten Trainingseinheit und mit vielen neuen Gesichtern - am Nachwuchsleistungszentrum des HSV und forderte die U21 der „Rothosen“ heraus. Zumindest in der ersten Halbzeit machten die „Gramkowwegler“ eine gute Figur, weshalb Henke trotz einer im Endeffekt hohen Niederlage „absolut zufrieden“ mit der Leistung seiner Mannen war. Denn gegen die Nachwuchskicker des HSV war in dieser Begegnung einfach kein Kraut gewachsen, so sehr man es auch versuchte....

Im zweiten Test-Vergleich gelang der umstrukturierten U21 des Hamburger SV ein 6:2-Kantersieg gegen die Deichkicker, auch wenn es nach 45 Minuten nicht den Anschein erweckte, dass das Ergebnis schlussendlich so klar ausfallen würde. Denn von Beginn an spielten beide Teams schnell, wirkten aber zumeist sehr hektisch und unkonzentriert. Der neue HSV-Coach, Dirk Kunert, sagte dazu: „Anfangs haben wir nach vorne hin einfach unsauber agiert, wir hätten unsere Spielzüge noch klarer ausspielen können. Aber trotzdem war ich nicht unzufrieden.“ Das brauchte der Trainer auch nicht sein, da seine Truppe von der ersten Minute an zeigte, wer der Herr im Hause war. Zwar tauchte der SVCN immer wieder durch Konter im gegnerischen Strafraum auf, scheiterte jedoch zumeist an der gut stehenden Defensive. Die besseren Strafraumszenen verbuchte ein ums andere Mal der HSV für sich. So dauerte es nicht lange, bis der Ball das erste mal im Kasten der Gäste zappelte und der Favorit mit 1:0 in Führung lag, als Enes Küc aus 15 Metern draufhielt und die Pille versenkte (10.)! Auch wenn die Rothosen weiter Druck machten und immer besser ins Spiel fanden, steckte Curslack nicht zurück. Die Jungs von Torsten Henke versuchten, spielerisch dagegen zu halten, um es dem Regionalligisten so schwer wie möglich zu machen. Deshalb resümierte Henke den ersten Durchlauf - völlig zurecht - mit den Worten: „In der ersten Halbzeit haben wir unser Spiel über weite Strecken sehr gut gemacht.“

Dennoch gab es kein wirkliches Mittel gegen die Angriffe der Hausherren, weshalb es nach 19 Minuten bereits 2:0 stand. Diesem Treffer ging ein sehr schöner Spielzug voraus, als Oliver Oschkenat seinen Kameraden Rafael Brand auf Linksaußen bediente, dessen Flanke Törles Knöll erreichte, der den Ball gegen die Laufrichtung von Keeper Mokhmad-Emi Gazaliev in die Maschen köpfte. Was die Moral des Oberligisten anging, gab es zu diesem Zeitpunkt aber trotz des Zwei-Tore-Rückstandes nichts zu beanstanden. Man kämpfte und tankte sich immer wieder in die gegnerische Hälfte vor, weshalb die Gäste schließlich zu einer guten Möglichkeit kamen und kurz nach dem zweiten Gegentreffer durch einen von Jan Landau getretenen Freistoß auf 1:2 verkürzten, was auch gleichzeitig der Pausenstand war, da die zahlreichen Torgelegenheiten auf beiden Seiten nicht in etwas Zählbares umgemünzt wurden.

„Ich bin froh, dass wir ein paar Tore erzielt haben"

Beide Trainer tauschten ihre Akteure fleißig aus, weshalb sich nach dem Seitenwechsel zwei fast neue Teams gegenüberstanden. Zu erwähnen ist dabei vor allem HSV-Offensivspieler Bibie Njie, der die Abwehr des SVCN durchgehend schwindelig spielte und fast im Alleingang mit vier Buden niederrang (53., 66., 70., 84.)! Lediglich Cem Cetinkaya, der in der Jugend beim FC St. Pauli aufwuchs und zuletzt ein halbes Jahr bei Elazig Spor spielte, war es vorbehalten, nach einer prima Vorarbeit von Arne Nüchterlein - kam neu vom FC Voran Ohe -, den Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 2:4 zu erzielen (67.). Über die Höhe des Sieges konnte sich Coach Kunert wahrlich freuen, auch wenn er sich etwas zurückhaltender ausdrückte: „Ich war heute ganz zufrieden, weil wir viele Dinge umsetzten, die wir uns im Training erarbeitet haben. Ich bin froh, dass wir auch ein paar Tore erzielten, denn ich fand, dass Curslack, als Oberligist, keine schlechte Mannschaft war. Wir hätten zwar auch noch höher gewinnen können, aber die sechs Tore und die vielen zusätzlichen Chancen sowie die guten Abläufe und Kombinationen haben mir schon ganz gut gefallen“, bilanzierte er nach Spielende. Sein Kollege war trotz der sechs Gegentore nicht unzufrieden: „Das war ein Testspiel unter Wettkampfbedingungen. Ich bin absolut zufrieden mit dem, was wir hier gezeigt haben. Wir hatten bisher erst eine Trainingseinheit und diese Partie war deshalb natürlich eine intensive Belastung. Für uns war es sehr wichtig, dass alle zum Einsatz kamen. Deshalb können wir mit dem heutigen Ergebnis gut leben“, sagte Henke zum Abschluss eines torreichen Tages.



Jan Landau verkürzt per Freistoß zum zwischenzeitlichen 1:2!

Autor: Mathias Merk