Poppenbüttel mit Bayern-Dusel – HSV-Ärger über verpasste Chancen!
550 Zuschauer sehen einen bärenstarken HSV III gegen behäbiges Poppenbüttel
Die Stimmunsglage dürfte ungefähr die gleiche gewesen sein: während der HSV III nach dem Spiel über zwei liegen gelassene Punkte haderte, war die Enttäuschung aufgrund der gezeigten Leistung beim SCP das Gesprächsthema
„Es ist nicht ganz so einfach für den Kopf, wenn du mit zehn Punkten Vorsprung die Tabelle anführst“, gab Poppenbüttels Angreifer Meris Cosovic hinterher offen zu. Cosovic war es auch, der für das Erste Highlight des Spiels sorgte. Eine traumhafte Kombination über Malte Findeisen und Florian Kurzberg, der die Kugel vom rechten Strafraumeck scharf groß Tor passte, schloss der ehemalige Meiendorfer und Victorianer in der Spitze ganz cool ab (4.) – 1:0! Es wirkte fast so, als wäre der frühe Treffer das Signal gewesen, das Fußballspielen komplett einzustellen, da man den Gegner ohnehin im Griff zu haben scheint. Doch da machte der SCP die Rechnung ohne den HSV. Den frühen Dämpfer steckte man schnell weg und so nahm man das Heft des Handelns nun die eigene Hand. Desmond Agyei Tutu flankte von rechts, Timo Mäkelmann köpfte freistehend aus sechs Metern an den linken Innenpfosten - Pech für die Gäste (13.). Keine 120 Sekunden später hebelte man die oftmals hüftsteif wirkende Hintermannschaft des SCP gnadenlos aus: Emre Yasar mit einem bärenstarken Solo und schließlich auch noch mit dem tollen Auge für Onur Subay, der den erfahrenen Mert Özel abkochte und diesmal mit dem linken Innenpfosten im Bunde war – 1:1 (15.)!
Kozina dreht Spiel, HSV im Doppel-Alu-Pech
Die Norderstedter zogen offenbar genau die richtigen Lehren aus dem Hinspiel, wo man direkt nach Wiederanpfiff zum zweiten Durchgang binnen fünf Zeigerumdrehungen drei Kirschen eingeschenkt bekam. Diesmal war es genau andersrum. Der HSV übernahm gleich die Kontrolle – Poppenbüttel schaute nur zu. Als der gerade eingewechselte Hendrik Wolfgramm sich nicht anders zu helfen wusste, als „Wirbelwind“ Subay am linken Strafraumeck von den Beinen zu holen, blieb Referee Marcel Schwarze überhaupt keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. „Sechser“ Josip Kozina übernahm die Verantwortung und verlud Maximilian Rohrbach mit einem platzierten Schuss ins linke untere Eck – die Karch-Mannen nun auf der Siegerstraße (56.)! Wer nun auf die wütende Reaktion des Ohrt-Ensembles wartete, der wartete vergeblich!
Es reihte sich eine Konterchance an die nächste. Subay verzog deutlich (65.). Yasars Schlenzer von halblinks aufs lange Eck rauschte nur um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei, ehe Routinier Mäkelmann in derselben Minute ein zweites Mal mitten auf den ominösen linken Torpfosten zielte (75.). Der HSV schaffte es einfach nicht, dem SCP endgültig den Todesstoß zu verpassen. So kam es, wie es kommen musste: Cosovic brachte das Spielgerät von links in den Sechzehner, Stefan Winkel mit starker Ballan- und Mitnahme. Eine blitzschnelle Körpertäuschung und ab damit ins rechte Eck – 2:2 (84.)! Ein bisschen fies ausgedrückt die einzig gelungene Aktion des ehemaligen Condoraners im gesamten Spiel und da machte sich gleich die ganze individuelle Klasse bemerkbar.
„Wir haben zwei Punkte verloren. Punkt!“
„Wir haben den Platz nicht angenommen, waren nur am Hadern und haben viele Dinge vermissen lassen. Der HSV war deutlich aggressiver und giftiger, hat sicherlich mehr Präsenz gezeigt – wir haben uns indes auf die individuelle Klasse verlassen“, bemängelte Ohrt hinterher. Dennoch befand er: „Wir haben unser Minimalziel erreicht, wissen aber, dass wir uns anders präsentieren müssen.“ Auf der Gegenseite machte sich schon fast Frust breit: „Wir haben gegen diese offensivorientierte Mannschaft so gut wie gar nichts zugelassen und sehr gut verteidigt. Wir müssen den Sack einfach früher zumachen“, ärgerte sich Felix Karch und fügte gleichzeitig an: „Wahrscheinlich sind wir die einzige Mannschaft, die hier mit einem 2:2 wegfährt und sagt: wir haben zwei Punkte verloren! Wir waren heute besser. Punkt. Fußball kann eben manchmal dein größer Freund, aber auch dein größter Feind sein…“
Der LIVE-Ticker zum Spiel mit allem Wissenswerten: